Das Erlenbrunnenbachsystem umfasst den Erlenbrunnen und alle Bäche, die in ihn münden. Der Erlenbrunnenbach entstand, wie die meisten Bäche in Seebach ebenfalls vor etwa 15'000 Jahren, als sich die Gletscher aus unserem Gebiet endgültig zurückzogen. Da das Quellgebiet dieses Baches in der Molasse liegt und aus Sandstein und Kalkmergel besteht, handelt es sich um eine Schichtwasserquelle, zu der das Regen- und Sickerwasser schichtweise hingeführt wird. Da das Einzugsgebiet dieser Quelle nicht besonders gross war, hat sie je nach Regenfällen eine stark schwankende Wassermenge geliefert, was auch durch zahlreiche Überlieferungen bestätigt ist.
So soll in feuchten Sommern das Wasser so kräftig geflossen sein, dass man die Wasserfassung vor dem Unterführungsrohr unter dem Eichrainweg Nr. 1 mehrmals wöchentlich von Geröll und Sand befreien musste, was noch bis in den frühen 1930er Jahr im eigenen Interesse der Grundstückanrainer zu besorgen hatte. Im vorliegenden Fall die Gärtnerei Blaser. Danach hatte das Bächlein im relativ ebenen Gelände keine weiteren Probleme verursacht, sieht man einmal von der Zeit des Mittelalters ab, wo der Bach öfter mal über die Ufer trat und dafür sorgte, dass die angrenzenden Liegenschaften versumpften und vermoorten. Siehe dazu die zahlreichen Hinweise durch entsprechende Flurnamen aus einer viel früheren Zeit.
Der Bach hat noch recht lange überlebt, ehe er immer mehr in Kanalisationen gefasst wurde. Es begann ungefähr 1923, wo die Gärtnerei Nick den Bachlauf entlang der Grundstückgrenze in ein Rohr verlegt oder verlegen liess. Aber noch 1957 und wohl noch ein bisschen länger floss der Bach von der Frohbühlstrasse offen bis hinter die Turnhalle des Schulhauses Kolbenacker und ich erinnere mich noch daran, an diesem Bach Staumauern aus Rasenziegeln (Schübel) erstellt zu haben. Einige Seebacher erinnern sich heute noch an den Entenweiher hinter dem Bauernhaus Peter an der Schaffhauserstrasse (heute Ernst Autotransport AG).
Hans Nick erinnert sich sogar noch an das hohe Bachbord, welches der Bach an der Grenze zum Eichbühlhof aufweist. Andere können sich noch an den Zusammenfluss von Erlenbrunnenbach und Altgassbach erinnern und wieder andere an den Kolbenackerweiher mit dem vielen Schilf und den Kanonenbutzern, die am Südhang zwischen Rebenbuck und Weiher wuchsen. Einige Kinder haben sich beim Schlitteln von Rebenbuck herunter einen Schuh voll Wasser rausgezogen, wenn sie bis zum unter dem Schnee unsichtbaren, aber brüchigen Eis vorgedrungen waren.
Fast alle erzählten aber von den Rossköpfen und von den Feuersalamandern und Fröschen, die es dort gab, und davon, dass diese Tierchen in trockenen Sommern ihr Quartier an den Erlenbrunnenbach hinunter verlegten, wenn Altgassbach und Weiher austrockneten. Diese Quelle lieferte um 1950 herum noch etwa 60 bis 90 l/min. In den Erlenbrunnenbach flossen folgende Bäche: - Altgassbach - Kolbenackerbach
Diese Bäche entstanden alle erst vor 15'000 Jahren.