Hydrologie: Die Lorze entspringt dem Ägerisee und zwar deshalb, weil alle grösseren Zuflüsse zum See andere Namen tragen. Sie ist 27 km lang und mündet bei Maschwanden in die Reuss. Das Einzugsgebiet umfasst 298.88 km² und sie hat eine durchschnittliche Wasserführung von 7.3 m³ pro Sekunde.
Gewässerkennzahl: 676
Urkundlich überlieferte Namen: Lorzen 1786, im Lorthentobel 1639, enethalb der Loretzen 1511, Lortzen 1501, in der Loretz 1493, an Lorentzen 1413, an der Lorentz 1390, Lorentze 1361, Lornzon 1287.
Etymologie: Der alte alemannische Name wird als *Lorenze vermutet, der keltische lautet *Lorantia oder *Laurantia mit der Bedeutung von 'der Geschiebeführenden'.
Flussnamentyp: Der Fluss kann somit dem keltischen Flussnamentyp *lod-/*lor- zugeteilt werden.
Geologie: Die Lorze war früher viel länger, denn ihr früher Oberlauf war einmal der heutige Lauitobelbach. Ein ehemaliger Zufluss des Lauitobelbachs, nämlich die heutige Steiner Aa, unterstützte mit ihrem zusätzlichen Wasser den Lorzeoberlauf soweit, dass dieser in der Lage war, sich im Gebiet Sattel tiefer ins Gelände einzufressen, was zur Folge hatte, dass der alte Oberlauf der Lorze einen Durchbruch in Richtung Lowerzesee bildete und das Wasser danach nicht mehr zum Ägerisee floss. Das war möglich, weil der Untergrund des alten Lorzeoberlaufs im Gebiet Sattel nur aus Grundmoräne bestand, die sich leicht durchfressen liess.
Unter Berücksichtigung dieses geologischen Vorgangs vor noch nicht ermittelter Zeit wäre demnach der heutige Trombach der noch verbliebene Oberlauf der Lorze. Die Lorze war als Fliessgewässer damals also etwa 35 km lang, da ihre Quelle am Hochstuckli lag. Betrachtet man die Höhenlinien im heutigen Quellgebiet des Trombachs und jene bei Sattel, wo der Durchbruch erfolgte, stellt man fest, dass es nur wenige Meter sind. Das deutet an, dass das Ereignis möglicherweise erst nach der letzten Eiszeit eintrat. Geologen mit lokalen Kenntnissen im Gebiet Sattel wüssten wohl mehr.
Flussgeschichte: In Allschwil gibt es einen Lorzbach/Lörzbach, welcher im Prinzip im Oberelsass fliesst und bei Allschwil ein Grenzbach ist. Im Elsässischen wird er Lertzbach genannt. Ob der Lorzbach/Lörzbach mit der Lorze namenmässig verwandt ist, ist mir nicht bekannt. Es sei hier einfach wegen der Ähnlichkeit darauf hingewiesen.
Quellen: Kläui und Schobinger, Greule, Wanderkarte der Schweizerischen Landestopografie, GLS, Bd. III, Seite 185.