Hydrologie: Die grosse Melchaa entspringt dem Melchsee. Von dort wird das Wasser in einem Druckstollen ins Kraftwerk Hugschwendi neben der Talstation Stöckalp geleitet, wo die grosse Melchaa wieder offen fliesst. Sie mündet nach 18.5 km bei Sarnen in den Sarner See. Sie hat ein Einzugsgebiet von 72.58 km² und eine Wasserführung von 3.5 m³ pro Sekunde.
Gewässerkennzahl: 711
Urkundlich überlieferte Namen: um 1250 Melchun, 1403 Melcha, 1488 Melche.
Namensentwicklung: *Melchaha => Melchaa
Etymologie: Attinger vermutete um 1905, dass die grosse Melchaa ihren Namen nach dem Weiler Melchi bekommen habe, doch würde das nur den Namen der einen Melchaa erklären. Da beide Wildbäche gleich heissen, aber einen getrennten Flusslauf haben, muss der Grund für den Namen ein gemeinsamer sein. In Österreich gibt es mit der Melk einen Namenszwilling, der aber ganz anders gedeutet wird. In ortsnamen.ch wird unter Melchsee/Frutt erwähnt, dass die Deutung im Idiotikon Bd. 1, Seite 1340 gemäss Dr. P. Hugo Müller abgelehnt wird. Die Deutung läge noch im Dunkeln. Die Vermutung, es könnte "milchiges Wasser" bedeuten, trifft kaum zu, denn der Fluss sieht nicht milchig aus, ebensowenig der Melchsee.
Flussnamentyp: Sie gehört zum frühen alemannischen Flussnamentyp *mel-.
Geologie:
Flussgeschichte: Die Grosse Melchaa wurde 1880 aus Gründen des Hochwasserschutzes in einem künstlichen Kanal in den Sarnernersee umgeleitet. Früher floss sie neben Sarnen direkt in die Sarner Aa.
Quellen: GLS 1905, Bd. III, Seite 333, Studer, Greule.