Im Haus Katzenbachstrasse 236 wohnte Familie Lars Schröder mit Sohn Geoffrey (sprich Dscheffri = Gottfried). Der Vater war Flugzeugführer bei einer grossen Fluggesellschaft und brachte dem Jungen von seinen Flügen um die ganze Welt zahlreiche tolle Spielsachen mit nach Hause. Irgendwann in den späteren 1950er Jahren wechselte der Vater den Arbeitgeber und musste nach England umziehen. Geoffrey war mit Alois Rigert, der etwa gleich alt war, sehr gut befreundet, während ich den Geoffrey immer nur flüchtig sah und sich vorwiegend damit aufhielt, was das für ein seltsamer Bubenname sei. Als der Umzug nahte, musste sich der etwas verwöhnt wirkende Geoffrey von zahlreichen Spielsachen trennen, weil die Eltern nicht gewillt waren, all die Berge von Spielsachen nach England zu zügeln. So brachte Geoffrey alle «überflüssigen» Spielsachen in einem Leiterwagen zu Alois, doch ausgerechnet an diesem Tage waren die Rigerts die ganze Zeit auf einem Ausflug und so stellte er die Sachen einfach vor die Haustüre.
Im gleichen Flarzhaus wohnte auch eine Familie Zahnd, welche erst etwa um 1953 zuzog und die ziemlich viele Kinder hatte. Vater Zahnd war invalid und trug ein Holzbein, welches er stets vor der Haustür abzog, um in der Wohnung offenbar einbeinig einherzugehen. Als die Rigerts von ihrem Ausflug zurückkamen, waren die Spielsachen von Geoffrey fast alle verschwunden, denn die Zahnd-Kinder hatten sie natürlich entdeckt und unter sich aufgeteilt und nur noch den Plunder zurückgelassen. Alois aber wusste, dass Geoffrey ihm seine überflüssigen Spielsachen bringen wollte und kannte sie vom gemeinsamen Spiel auch weitgehend. Als er wieder zu Hause war und nach und nach entdeckte, dass die Zahnd-Kinder mit Geoffrey's Spielsachen spielten, da erkannte er, dass Geoffrey offensichtlich die Spielsachen brachte und die Zahnd-Kinder diese stibitzten.
Nachdem er sich vergewissert hatte, dass seine Vermutung stimmte, da packte ihn die blanke Wut und er sann auf Rache. Dies umso mehr, als da noch eine andere Rechnung offen war, hatte Vater Zahnd doch tatsächlich der schwarzen Hauskatze der Rigerts kurzerhand den Garaus gemacht, um sich ein neues Katzenfell gegen sein Rheuma zu besorgen! Als Alois das Holzbein von Vater Zahnd vor dessen Haustüre sah, nahm er es ganz spontan mit und zersägte es im Keller. Danach legte er die Einzelteile wieder vor die Haustüre. Natürlich gab es darob recht bald gewaltig Stunk im Hause und als man ihn fragte, ob er es gewesen sei, da stellte er sich ebenso dumm wie die Zahnd-Kinder nach dem Spielsachen-Diebstahl oder wie Vater Zahnd mit seinem Katzenfell. Sein Geheimnis verriet er erst, als die Zahnds 1956 von Seebach weggezogen waren.