Ernst Benninger erwägt auch noch, dass es «Rodung, wo Mohn blüht» bedeuten könnte. Dies sei der Vollständigkeit halber erwähnt. Die OGS bevorzugt aber eindeutig «Rodung des Manno». Die Mannrüti wird 1295 im UBZ und 1549 im FMU als Manrüti geschrieben. Die Rümlanger Dorfchronik schreibt den Flurnamen in der modernen Form «Mannrüti», obwohl der Flurnamen längst abgegangen ist. Die OGS übernimmt hier die moderne Schreibweise.
Die Mannrüti lag auf der Basis der heutigen Grenzen zum grösseren Teil auf Rümlanger Gebiet, reichte im südlichen Teil aber auch auf Seebacher Gebiet. Wo der Manno seinen Hof hatte, ist nicht gesichert, es kann aber vermutet werden, dass er bei der Waldegg lag und somit genau auf der Grenze zu Rümlang. Den Manno können also sowohl Rümlang wie Seebach für sich in Anspruch nehmen.
Diese Rodung des Manno hat es in sich, denn sie bezieht sich noch auf einen Vornamen und sie ist belegt im Urkundenbuch der Stadt Zürich (UBZ) für das Jahr 1295. Das bedeutet, dass die Rodung ihren Namen schon bekommen hat, als man hier nur einen Vornamen trug, also möglicherweise vor 1200. Somit könnte Manno ein Bauer gewesen sein, der schon vor 1200 lebte. Er reiht sich damit zu einer ganzen Gruppe von Bauern, welche aufgrund eines alten Flurnamens ermittelt werden konnten. Siehe dazu unter Landwirte E 800-1199! Da man im UBZ von 1295 auch noch das Neugrüht als weiteren Flurnamen in der Gegend findet, lässt sich als logische Schlussfolgerung herleiten, dass das Neugrüht um 1295 bereits bestand und etwa 1220 bis 1250 entstanden ist. Da Bauern damals für die Rodung so grosser Waldstücke Generationen brauchten, dürfte mit der Rodung des Gebiets Neugrüht schon deutlich vor 1200 begonnen worden sein. Dadurch wird die Annnahme der OGS, dass die Entstehung des Flurnamens Mannrüti auf eine Zeit um 1100 bis 1150 oder noch früher anzusetzen ist, durchaus realistisch. Auch die Deutung Rodung des Manno wird damit bestärkt.
Der Standort der Mannrüti könnte etwa beim Restaurant Waldegg gelegen haben, denn dort hat ein Nachbar des Restaurants stets darüber geklagt, dass er beim Umgraben in seinem Garten auf Mauerfundamente gestossen sei. Er hat dies dem Vater von Beat Czybik weitergesagt. Beat Czybik konnte der OGS jene Stelle noch genau zeigen, wo die Mauerfundamente liegen: Es ist das letzte Haus von der Waldegg her gesehen auf der linken Seite des Waldeggweges. Da dieses Gebiet heute aber auf der Rümlanger Seite liegt, wäre es Sache der Rümlanger Forscher, sich diesen Mauerfundamenten anzunehmen. Nach heutigem Kenntnisstand der OGS müssten sie immer noch im Boden liegen, denn der damalige Gärtner hat nur die obersten, ihn störenden Steine entfernt.
Quellen: - OGS-eigene - Ernst Benninger 2001, 80 - Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich (UBZ) 1295 - Beat Czybik