OGS Seebach - Beitrag

Schaffhauserstrasse
Verkehrswege – Strasse – aktuell
Strassenname

Der Strassenname ist offiziell. Die Schaffhauserstrasse bekam ihren heutigen Namen in Örlikon und Oberstrass im Jahre 1878, in Seebach erst 1934. Zuvor hiess sie in Unterstrass «die untere Strasse», eine Bezeichnung, welche sekundär auf den dort liegenden Ort überging.

In Seebach hiess sie bis 1933 Zürcherstrasse und noch früher bis etwa 1913 Zürichstrasse. Doch damit nicht genug: Von etwa 1800 bis mindestens 1892 hiess sie ab Felsenrainplatz bis zur Grenze bei Opfikon Klotnerstrasse. Dies wird bestätigt durch die Brandassekuranz-Lagerbücher von 1812 und 1829-1894. Nachgewiesen bei den Einträgen:

- Alte Assek-Nr. 2, Gemeindehaus, 1872 = Klotnerstrasse 2
- Alte Assek-Nr. 242, Waschhaus, 1890 = Klotnerstrasse

Noch früher waren 'Landstrass gen Kloten' gleichzeitig mit 'Klotnerstrasse' im Gebrauch. Ebenfalls überliefert ist die Bezeichnung 'Reichsstrasse' für das Jahr 1625. Jener Abschnitt, welcher um 1758 im Bereich der Hohenstiglen etwas begradigt, aber immer noch einen kleinen Bogen um den Hügel beschrieb, hiess 'Neü Weg'. Dies ist schriftlich belegt in der Orts-Chronik von Rümlang auf Seite 76. Vor dieser Begradigung der Schaffhauserstrasse nannte man sie 'Alte Gasse'. Diese Bezeichnung blieb im Volksmund noch bis ins frühe letzte Jahrhundert lebendig, allerdings nur für den alten Strassenabschnitt, der mehr und mehr zu einem Feldweg verkümmerte und zuletzt nur noch ein Trampelpfad war. Mit 'Alte Gasse' war somit der ganz ursprüngliche Verlauf gemeint, als die Strasse ab dem Haus «Ernst Autotransport AG» noch weiter westlich verlief.

Linienführung

Die ältesten Teile der Schaffhauserstrasse wurden vor 2550 Jahren zwischen dem Katzenbach und der Ernst Autotransport AG in Form eines schmalen Trampelpfades von keltischen Ureinwohnern und ihren Pferden in den Boden gestampft. Das war der einzige Teil auf Seebacher Boden, der seit frühester Zeit mit dem Verlauf der heutigen Schaffhauserstrasse übereinstimmte. Ab der Ernst Autotransport AG verlief die alte Strasse weiter westlich als heute und folgte dem längst eingedolten Erlenbrunnenbach, führte in weitem Bogen um die Hohenstiglen und dann wieder zurück zum heutigen Verlauf der Schaffhauserstrasse etwa auf Höhe des Bahnhofs Glattbrugg. Die Römer bauten den alten Keltenweg von Zürich nach Kloten erheblich aus, behielten aber die keltische Linienführung bei. Die sukzessive Begradigung dieses Abschnittes von Glattbrugg bis zum Katzenbach begann um etwa 1700 und wurde erst 1907 mit der weitgehenden Abteufung beim Hohenstiglen abgeschlossen.

Auch südlich des Katzenbachs hatte die heutige Schaffhauserstrasse einen anderen Verlauf. Auf Höhe der Schärenmoosstrasse bog sie ab und führte schräg über das Schärenfeld zur ehemaligen Schärenfeldstrasse, weiter zur Allmannstrasse und verliess Seebach südlich der Binzmühle. Das bedeutete, dass die alte Römerstrasse noch fast 1000 Jahre nach dem Abzug der Römer aus der Schweiz hinter dem Bühl nach Örlikon führte.

Der Bau der neuen Linienführung der Schaffhauserstrasse erfolgte im Abschnitt Binzmühlestrasse bis Landhus schrittweise zwischen 1200 und 1600.
Die Linienführung der heutigen Schaffhauserstrasse begann sich um 1600 allmählich abzuzeichnen. 1855 wurde sie erstmals im heutigen Sinne zu einer etwas breiteren Strasse ausgebaut. Allerdings immer noch mit einem Bogen um die Hohenstiglen, welcher erst 1907 als letzte Arbeit weitgehend beseitigt wurde.

Die Schaffhauserstrasse ist auf Seebacher Gebiet somit nicht identisch mit der alten Römerstrasse. Die einzige Übereinstimmung begann beim heutigen Landhus und endete nach dem Haus der Ernst Autotransport AG.

Verkehrsaufkommen

Als Keltenstrasse diente sie lediglich dem Warenaustausch unter den benachbarten Siedlungen. Als Römerstrasse war sie die wichtigste Verbindung zwischen Zürich und Kloten. Sie gehörte zum System der Heeresstrassen. Im Mittelalter hatte sie bis 1630 die Funktion einer Reichsstrasse und danach wurde sie Teil der Strassenverbindung von Zürich nach Schaffhausen. Auf ihr erfolgte auch der Verkehr mit den Postkutschen.

Sie war in den späten 1950er Jahren einmal die dichtest befahrene Ausfallstrasse der Schweiz. Nachdem die Strasse aber durch das Wachstum des Quartiers immer mehr Innerortsverkehr aufzunehmen gezwungen war und etliche Busse und zahlreiche Trams sich den Raum teilen mussten, reduzierte sich der Verkehr notgedrungen, da aus dem fliessenden ein mehr und mehr stockender Verkehr wurde.

Unterhalt

1911 hat der Seebacher Gemeinderat beschlossen, die Strasse zu teeren, doch es dauerte dann noch ein bisschen länger, denn sie wurde erst im Jahre 1923 erstmals teilweise geteert. Obwohl 1931 als dringlich bezeichnet, war die Gemeinde aus Kostengründen nicht imstande, die Schaffhauserstrasse ab alter Post bis zur Grenze nach Glattbrugg definitiv auszubauen. Dies hatte zur Folge, dass die Strasse nur provisorisch mit einem neuen Belag versehen wurde, bei welchem man das eben erst stillgelegte Gleis der ZOS einfach überteerte. Erst anlässlich eines späteren Ausbaus um etwa 1980 wurden die letzten Gleise bei der Contraves entfernt.

Mehr über den Vorläufer der heutigen Schaffhauserstrasse siehe unter Römerstrasse von Zürich nach Kloten!

Im Baugeschichtlichen Archiv Zürich gibt es von den älteren Häusern an dieser Strasse noch zahlreiche Fotos. Wer sich dafür interessiert, findet unter BAZ alle nötigen Hinweise, wo genau man diese Fotos ansehen und sich davon allenfalls Kopien anfertigen kann.

Quellen:
- Seebacher Nachrichten, Januar 1961
- «Unser Seebach» 1983, 13
- Arnold Büchi (alte Tramgeleise)
- Liste der Brandassekuranz-Lagerbücher 1812-1892

Schaffhauserstrasse (1935)

Die Bäckerei E. Studer an der Schaffhauserstrasse 520.

Schaffhauserstrasse (1968)

Eine seltene Gelegenheit, den Seebacherhof ohne Weitwinkelobjektiv zu fotografieren, ergab sich 1968 beim Abtrag der Häuser Schaffhauserstrasse 441 und 443 für Ulrich Schmidhauser. In Bildmitte das Lokal von Optiker Staubitz.

Schaffhauserstrasse (1968)

Noch eine weitere Aufnahme aus dem Jahr 1968 vom Seebacherhof aus Richtung Westen. Im Hintergrund das Hochhaus der Alterssiedlung hinter dem ehemaligen Gemeindepark. Das war am 31.1.1968.

Schaffhauserstrasse (1968)

Abbruch der Liegenschaft Schaffhauserstrasse 441 im Jahre 1968, aufgenommen vom 3. Stock des Hauses Seebacherhof durch Ulrich Schmidhauser. Rechts oben das Haus Nr. 443 (des ehemaligen Chäspeter), welches bald danach ebenfalls abgetragen wurde.

Schaffhauserstrasse (1985)

Zwei alte Häuser, zum Abbruch vorgesehen, wie man anhand der Baugespanne ersehen kann. Die Jahreszahl ist geschätzt.

Schaffhauserstrasse (1988)

In Bildmitte die alte Post Seebach, wie man das Gebäude nach dem Umzug der Post an die Seebacherstrasse 4 nannte.

Schaffhauserstrasse (1989)

Im Vordergrund die Seebacher Quartiergrenze zu Örlikon. Dahinter die Häuser auf der rechten Strassenseite. Hier hat sich bis heute nichts wesentlich verändert.

Schaffhauserstrasse (2002)

Das Haus Seebacherhof im Felsenrain von hinten gesehen. In Bildmitte das ehemalige Lokal der Gärtnerei Schaffner, damals kurz «Blumen Schaffner» genannt.

Schaffhauserstrasse (2002)

Der gleiche Wohnblock aus der Nähe gesehen.

Schaffhauserstrasse (2002)

Das Haus des Ernst Coendet. Ursprünglich mit Metzgerei Coendet und Konsum Verein Zürich (KVZ), dann wurden die Lokale schrittweise vom Fischereigeschäft Hansruedi Hebeisen übernommen.

Schaffhauserstrasse (2002)

Der grosse Wohnblock wurde in zwei Etappen gebaut. Im hinteren Teil befand sich ursprünglich die Migros, im vorderen Teil die Landhus-Apotheke und das Café Katzenbach. Beide werden immer noch betrieben, während die Migros weiter zog.

Schaffhauserstrasse (2002)

Das Backsteinhaus mit dem Zwänzgerlädeli. Ganz rechts das Fischereigeschäft von Hansruedi Hebeisen.

Schaffhauserstrasse (2002)

In Bildmitte die Bäckerei Früh.

Schaffhauserstrasse (2002)

Das Lokal rechts unten ist die Firma Sautercopy AG. Sie befindet sich im ehemaligen Lokal des LVZ.

Schaffhauserstrasse (2002)

Das Restaurant Waag, als es noch von Bruno Grob geführt wurde.

Schaffhauserstrasse (2002)

Die Schaffhauserstrasse in Richtung Asigblöcke und Stadtgrenze gegen Glattbrugg.

Schaffhauserstrasse (2002)

Das Wohn- und Geschäftshaus Schaffhauserstrasse 547, hier mit Hollywood Sport GmbH.

Schaffhauserstrasse (2002)

Das ehemalige Ärztehaus aus den 1930er Jahren. Es hiess auch Benedetti-Nyffeler-Haus.

Schaffhauserstrasse (2002)

Der esrte Wohnblock nach der Einmündung der Glatttalstrasse in die Schaffhauserstrasse.

Schaffhauserstrasse (2002)

Der neubau von 1962/63 mit der ursprünglichen Garage von Kurt Donzé, danach nur noch Esso-Tankstelle und Tankstellenshop.

Schaffhauserstrasse (2003)

Das «Hochhaus» des Hotel-Restaurants Landhus.

Schaffhauserstrasse (2003)

Die Überbauung des Gauss-Areals in der Frühphase. Im Vordergrund der künftige Migrosladen.

Schaffhauserstrasse (2003)

Eines der wenigen älteren Holzhäuser Seebachs an der Schaffhauserstrasse 419.

Schaffhauserstrasse (2003)

Das dreieckige Haus beherbergte einstmals die Seebacher Filiale der Waro AG.

Schaffhauserstrasse (2004)

Das Hochhaus am ehemaligen Felsenrainplatz.

Schaffhauserstrasse (2004)

Das Hochhaus beim Felsenrain mit den Alterswohnungen der Stadt Zürich.

Schaffhauserstrasse (2005)

Ein Häuserblock mit Hinterhof an der Schaffhauserstrasse, vom Felsenrainweg aus gesehen.

Schaffhauserstrasse (2005)

Der zweite der Asigblöcke an der Schaffhauserstrasse.

Schaffhauserstrasse (2005)

Der dritte der Asigblöcke an der Schaffhauserstrasse.

Schaffhauserstrasse (2005)

Der vierte der Asigblöcke an der Schaffhauserstrasse.

Schaffhauserstrasse (2005)

Der fünfte der Asigblöcke an der Schaffhauserstrasse.

Schaffhauserstrasse (2005)

Der sechste der Asigblöcke an der Schaffhauserstrasse.

Schaffhauserstrasse (2005)

Der siebte der Asigblöcke an der Schaffhauserstrasse.

Schaffhauserstrasse (2005)

Ganz rechts das ehemalige Migros-Gebäude, wo jetzt die Denner AG untergebracht ist. Ganz links das Restaurant Ziegelhütte. In Bildmitte ein Altbau, welcher bald nach dieser Aufnahme renoviert wurde.

Schaffhauserstrasse (2005)

Noch einmal das gleiche Haus von einer anderen Perspektive.

Schaffhauserstrasse (2005)

Haus entlang dem Felsenrainweg, jedoch von der Schaffhauserstrasse her erschlossen.

Schaffhauserstrasse (2005)

Ein Wohnhaus im Hintergrund des Dreiecks Felsenrainstrasse, Felsenrainweg und Schaffhauserstrasse.

Schaffhauserstrasse (2006)

Dieses Lokal an der Schaffhauserstrasse 547 war einmal ein Usego-Laden, dann ein Velos-Laden namens Weros GmbH und dann war es eine Zeit lang mit Maountain Bikes angeschrieben. Heute befindet sich hier die Beschriftungsfirma von Bruno Tschopp.

Schaffhauserstrasse (2006)

In der Bildmitte der Weltladen. Rechts die ehemalige Garage Bieri, dann Auspuffcenter, Garage Midas, Garage Imhof und heute.......

Schaffhauserstrasse (2007)

Die Strassenflucht in Richtung Tramendstation.

Schaffhauserstrasse (2007)

Dieses Gebiet hiess früher Sechsjuten.

Schaffhauserstrasse (2007)

Hier stand früher der Tea Room Iris. Heute befindet sich hier das Café Papillon.

Schaffhauserstrasse (2007)

Fast wie eine Festung wirkt des grosse Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Binzmühle- / Schaffhauserstrasse aus dieser Perspektive.

Schaffhauserstrasse (2007)

Der Ortseingang für das 14er Tram.

Schaffhauserstrasse (2008)

Ein Wohn- und Geschäftshaus an der Schaffhauserstrasse nahe der Tramendstation Seebach.

Schaffhauserstrasse (2009)

Dieses Haus wurde 2008/9 total renoviert und südseitig mit einer kleineren baulichen Erweiterung versehen. Es befindet sich gleich neben dem Restaurant Ziegelhütte. Es gab schon früher einmal einen solchen Anbau, siehe Foto Ziegelhütte 1940!

Schaffhauserstrasse (2009)

Abbruch der Liegenschaften neue Assek-Nr. 79 + 78.

Schaffhauserstrasse (2010)

Abbruch der beiden Häuser, wo einst der Oekoladen seinen Laden hatte.

Schaffhauserstrasse (2010)

Das Haus mit dem Weltladen wird ausgehöhlt und steht kurz vor dem Abbruch.

Schaffhauserstrasse (2010)

Der Weltladen kurz vor dem Abbruch.

Schaffhauserstrasse (2010)

Einen ungewohnten Anblick bot die Schaffhauserstrasse im Bereich der ehemaligen Asig-Blöcke, als die ersten 5 abgetragen wurden und sich dort nur noch eine grosse Baugrube befand.

Schaffhauserstrasse (2010)

Eine weitere Foto vom Abbruch des Hauses mit dem Ökoladen.

Schaffhauserstrasse (2012)

Eine Aufnahme vom Abbruch des Hauses an der Schaffhauserstrasse 431.

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