Landwirtschaft – Landwirte von 1900 - heute – historisch
Landwirt (1921, 1931, 1945). Ursprünglich wohnhaft gewesen an der Schwandenholzstrasse 157 in der Waid, dann Umzug an die Zürichstrasse 129. Nach 1933 wurde die Adresse infolge der Eingemeindung auf Schaffhauserstrasse 569 geändert. Voller Name: Hans Strehler-Wüst. Hans Strehler verkaufte sein Land an der Schaffhauserstrasse 569 im Jahre 1948 an die ASIG. Sein Haus wurde 1948/49 abgetragen zum Bau der ASIG-Blöcke. Zusammen mit dem Land von Albert Baumgartner waren es 22'000 m². Hans Strehler war 1921 Präsident der Holzkorporation Seebach (HKS). Nach dem Verkauf seines Hofes an die ASIG übernahm er einen Hof auf der Hohenstiglen, welcher aber bereits auf Opfiker Boden im Stadtteil Glattbrugg lag.
Bei Hans Strehler habe ich im Oktober 1957 als Schüler während den Herbstferien eine Woche lang Runkeln geputzt. Kinder bekamen Fr. 2.-- Bargeld pro Tag, eine Schachtel voll Eier, ein Paar geräucherte Bauernschüblinge und etwas Gemüse pro Woche. Ausserdem gab es auf dem Feld jeden Tag einen Imbiss zu Mittag, einen Znüni und einen Zvieri und abends einen Suppenznacht mit selbst gebackenem Brot von Frau Strehler, Bauernschübling usw. Das galt damals als allerhand. Buben, welche bei Hans Strehler eine Ferienarbeit bekamen, wurden beneidet. Auch den Most haben die Strehlers selber gepresst.
Dank Röbi Schaufelberger, einem Nachbarbuben und damaligen Schulfreund, der rechtzeitig Wind bekam von der Verdienstmöglichkeit und nicht nur sich, sondern gleich auch mich ohne mein Wissen mit anmeldete, bekam ich diese Ferienstelle. Mehr als zwei Buben brauchte der Bauer aber nicht. Die zehn Franken für die Woche Arbeit durfte ich behalten, das Gemüse, die Würste und die Eier lieferte ich in Mutters Küche ab, denn es war damals noch üblich, dass ein grosser Teil des Kinderlohnes oder der Naturalien zu Hause abgegeben werden musste.
Gemäss den mir zur Verfügung stehenden Unterlagen und auch aus der Erinnerung heraus war Bauer Hans Strehler nicht der einzige auf der Hohenstiglen, es hatte dort mehrere Bauernhöfe. Strehlers Hof wurde während des Baus der Nordumfahrung um 1978 herum abgetragen.
Quellen: - «Unser Seebach» 1983, 157 (Verkauf an die ASIG) - Thuri Meier (bestätigt den Umzug auf die Hohenstiglen) - Neujahrsblatt Zürich 11/12, 1985, 49 (Foto)
Portrait von Hans Strehler als Ausschnittvergrösserung aus einer Aufnahme der Holzkorporation Seebach von 1921. Die Foto fand sich im Neujahrsblatt Zürich 11/12, Nr. 27/1985 auf Seite 49.
Dieses Bild zeigt den Hof von Hans Strehler an der Schaffhauserstrasse 569 aus der Sicht von Hans Nicks oberster Wohnung am Kolbenackerweg und zwar kurz vor dem Abbruch.
Hier sieht man Hans Strehlers letzter Bauernhof auf der Hohenstiglen, vermutlich kurz vor dem Abbruch. Das dürften er und seine Frau aufgrund ihres Alters nicht mehr mitbekommen haben, wohl aber seine Nachfahren.