Lage: Bei der Greblimatt, östlich der Glatttalstrasse in Richtung Eichrain am Erlenbrunnenbach gelegen.
Bedeutung: Ort, umgeben von Wald.
Dieser Flurname ist rekonstruiert und bisher nirgends schriftlich nachgewiesen. Indirekt ist er aber eindeutig erwiesen durch den Seebacher Nachnamen «Im Holz», um 1420 noch «im holtz» geschrieben. Nachnamen wurden in Seebach im Laufe des 13. Jahrhunderts, also ab ungefähr 1201 aufwärts vergeben. Ã?ltere Seebacher Nachnamen sind derzeit nicht bekannt oder nicht überliefert und auch nicht wahrscheinlich. Ein Bauer namens «Im Holz» ist im Fraumünster Urbar für das Jahr 1359 und dann wieder für seine Söhne um 1420 vermerkt. Sie bekamen ihren Namen ganz offensichtlich nach ihrem Wohnort im Wald, eine damals sehr übliche Art, den Leuten Nachnamen zu geben. Wenn man jemanden nach einem Ort, einer Stelle usw. benennt, dann muss die Stelle logischerweise schon vor der Nachnamevergabe so geheissen haben. Im Holz ist somit ein rein logisch nachgewiesener Flurname. Er galt für die kleine Rodung des Bauern Im Holz und wird später nie mehr erwähnt. Auch das Gehöt wurde später wieder aufgegeben, denn es gibt keine Assekuranznummer für diese Stelle.
Wälder gab es in Seebach zu jener Zeit mehr als reichlich, sodass für ihren Wohnort zahlreiche Standorte in Frage kamen. Da es um 1359 ausserhalb des Dorfs nur ganz wenige Aussenwachten gab, musste der Standort des Anwesens der Bauern Im Holz in einer dieser Aussenwachten gelegen haben. An Aussenwachten gab es in Seebach die Holzrüti, die Köschenrüti, die Mannrüti, das Schärenmoos, die Waid, der Eigenwasen, am Bach, das Ausserdorf und die Binzmühle. Das Schärenmoos, der Eigenwasen und die Waid wurden nachweislich erst später gegründet, sodass nur noch die Holzrüti, das Ausserdorf, die Mannrüti, die Köschenrüti, am Bach und die Binzmühle infrage kamen. Am ehesten und naheliegensten schien der OGS vom Namen her die Holzrüti im Verdacht zu stehen. Ein Durchforsten des Flurnamenbuchs von Ernst Benninger förderte dann die Bestätigung zutage: Auf Seite 51 unter «Greblimatt» findet sich folgender Hinweis: "Hans und Heini im holtz gent jerlich von greblermatten 5 imi kernen, 5 dn." Mit der Greblimatt ist ein Gebiet im Eichrain gemeint, etwa 600 m nördlich der Aussenwacht Holzrüti gelegen. Letztere befand sich beim Kolbenacker. Um 1359 war die Gegend um die Holzrüti noch bewaldet, denn das damalige Seebacher Eichholz wurde erst zwischen 1400 und 1600 gerodet. Damit kann die Standortfrage der Flur «Im Holz» mit Greblimatt eindeutig beantwortet werden.
Wenn hier ausnahmsweise nicht von Familiennamen, sondern nur von Nachnamen die Rede ist, so deshalb, weil zu dieser Zeit die Nachnamen noch nicht erblich waren und somit nicht automatisch weiter gegeben wurden. Von Familiennamen kann erst gesprochen werden, wenn sie an die Nachkommen weiter gegeben werden. Der Nachname «Im Holz» aus dem Jahr 1359 taucht jedoch 1420 mit den Söhnen Hans und Heini im holtz erneut auf, was zeigt, dass hier die Nachkommen wieder den gleichen Namen erhielten, weil sie erneut nach ihrem Herkunftsort benannt wurden. Der Ã?bergang vom Nachnamen zum Familiennamen scheint somit fliessend gewesen zu sein. Wenn die Nachfahren am gleichen Ort blieben oder den Beruf des Vorfahren übernahmen, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder den gleichen Rufnamen bekamen, ungleich grösser.