OGS Seebach - Beitrag

Wirz PR-4B (Fesselflugmodell)
Luftfahrt – Modellflug – historisch
Im Januar 1974 entschloss ich mich, die PR-4A in ein Fesselflugmodell mit Skis umzubauen um damit von schneebedeckten Flächen zu starten. Schon im Dezember 1973 habe ich meine Ideen in einer Skizze dargestellt. So wurde aus der grünen PR-4A die umgebaute PR-4B mit leicht verlängertem Rumpf. Den Motor baute ich wieder seitlich ein und anstelle des symmetrischen Flügelprofils wählte ich einen bereits vorhandenen Flügel mit Clark Y-Profil, den ich dann von rot auf grün umspritzte. Die Montage der Skis war im Prinzip die einzige Herausforderung. Durch eine Feder wurden die Skis steil angestellt. Sie gaben dann beim Aufsetzen auf Schnee nach, sodass das Modell zuerst waagrecht stand stand und sich dann auf den Hecksporn absenkte. Diese Skistellung war beim Modell wichtig, damit es beim Landen nicht nach vorne kippt. Die Skis mussten genügend weit aussen angeordnet werden, damit sie nicht in das Lichtraumprofil des Propellers gerieten.

So sah das Modell dann etwas breitbeinig aus. Das Flugzeug vollendete nur einen einzigen Flug imHinterland von Schwerzenbach in Richtung Greifensee, wobei der Start hervorragend gelang, da dieser auf einer schön planen Schneedecke erfolgte. Mein Nachbar hielt das Modell mit dem laufenden Motor so lange, bis ich das Zeichen zum Loslassen gab.

Obwohl ich Skis baute, die etwa 7 cm Breite und 25 cm Länge aufwiesen, waren sie für die an einigen Stellen etwas unebene Schneedecke doch zu klein geraten und vor allem auch zu zerbrechlich konstruiert, sodass die Maschine nach 3 Minuten Flugzeit die Landung zwar perfekt überstand, dann aber in einer Delle hängen blieb. Da das Flugzeug noch etwas Fahrt drauf hatte, überschlug es sich und die Skis zerbrachen samt der Montage. Der Versuch zeigte, dass es auf einer gut präparierten Piste gehen würde, aber eben nicht auf jedem beliebigen Schneefeld, wie das bei mir der Fall war. Das Modell war, von den Skis abgesehen, aber noch intakt, sodass ich es für andere Versuche aufbewahrt habe.

Masse:

Spannweite: 80 cm
Flügeltiefe: 16 cm
Flügelfläche: 12.8 cm²
Flächenbelastung: 50.8 g/dm²
Länge: 60 cm
Profil: Cark Y mod.
Antrieb: Webra Bully 3.5 cm³
Propeller: Top Flite 25 x 9 cm
Drehzahl: max. noch 11'000 U/min
Leistung: ca. 0.28 PS (Werksangabe), effektiv höchstens 0.2 PS
Flugzeit: 3 Minuten
Gewicht: 650 g

Quellen:
- OGS-eigene

Fesselflugmodell PR-4B (1974-A)

Das Fesselflugmodell PR-4B mit Skis funktionierte zwar, aber nur auf total planen Schneeflächen. Hier die Originalzeichnung von Dezember 1973.

Fesselflugmodell PR-4B (1974-B)

Auch dieses Modell flog ich mit dem Webra Bully. Ich mochte diesen Motor deshalb sehr, weil er immer so leicht ansprang und keinerlei Macken im Vergaserbereich hatte. Einmal angelassen, lief er zuverlässig bis der Tank leer war.

Fesselflugmodell PR-4B (1974-C)

Hier sieht man meinen 2017 neu erworbenen Webra Bully II aus dem Jahre 1961. Bis auf die Vergaseranordnung entspricht er meinem Bully I aus dem Jahre 1961. Er trägt die Nr. 4366.

Fesselflugmodell PR-4B (1974-D)

Wie üblich kam der Meister-Handgriff zur Anwendung, der sich im Alltagsbetrieb als sehr praktisch erwies und leicht zu handhaben war.

Fesselflugmodell PR-4B (1974-E)

Im Normalfall benützte ich immer den Standard-Tank mit 30 cm³ Inhalt und mit der Nr. 1343.

Fesselflugmodell PR-4B (1974-F)

In einer solchen 4 dl-Apothkerflasche lagerte ich damals meinen fast immer selber gemischten Diesel-Treibstoff. Rezeptur in Vol.-%: 33% Äther, 33% Rizinus, 33% Methanol, ähnlich wie beim Titan D von Graupner.

Fesselflugmodell PR-4B (1974-G)

Mit einer solchen Einspritzflasche wurden die Modelle früher betankt. Sie fassten 3 dl und waren bei 'Do it yourself' erhältlich. Sie waren auch sehr praktisch beim Anlassen der Motoren, wenn es galt, einen Tropfen Treibstoff auf den Kolben zu legen.

Fesselflugmodell Wirz PR-4B (1974-H)

Hier sieht man den Top Flite Nylon-Propeller mit der etwas kleineren Steigung und dem grösseren Durchmesser, den ich für den Webra Bully gewählt hatte, da dieser Motor nur noch mit Mühe höhere Drehzahlen erreichte.

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