OGS Seebach - Beitrag

Baumgartnerhof
Landwirtschaft – Gehöft – historisch
Einleitung

In der Hohenstiglen gab es fünf Höfe, wovon zwei auf Opfikergebiet lagen. Einer davon gehörte Hans Strehler, welcher ursprünglich an der Schwandenholzstrasse 157 einen Hof gepachtet hatte, welchen er um 1940 Hans Breitenstein überliess und dann bis 1948 an die Schaffhauserstrasse 569 zog um erneut zu wechseln und um dann auf der Opfikerseite des Hohenstiglen zu landen. Der zweite Hofeigentümer auf Opfikerseite konnte die OGS noch nicht ermitteln. Auf Seebacherseite hiessen die letzten Bauern in der Hohenstiglen Estermann, Rosenberger und Baumgartner.

Der Baumgartnerhof

Es war früher in Seebach üblich, dass man den Häusern Namen gab, da es damals noch kaum Strassennamen und schon gar keine Hausnummern gab. Wenn ein Haus keine besondere Merkmale hatte, bekam es meist den Namen des aktuellen Eigentümers oder Bewohners. So kam auch der Baumgartnerhof zu seinem Namen, auch zuvor schon ein paar andere Bauern darin lebten. Diese Regel hatte zhalreiche Ausnahmen, wie etwa der Nägelihof, welcher trotz zahlreichen nachfolgenden Eigentümern, den Namen beibehielt.

Der westlich der Schaffhauserstrasse gelegene untere Hohenstiglenhof trug die alte Assek-Nr. 77, neu 47/48. Er bestand aus einem einzigen Gebäude mit Anbauten, hatte zuletzt die Adresse Schaffhauserstrasse 591. Für 1931 lautet die Adresse noch Zürichstrasse 143. Rund um den Hof befand sich ein grosser Baumgarten, an dessen westlichen Ende der Erlenbrunnenbach floss. Dort gab es bis in die 1960er Jahre noch einen grossen Nussbaum, welcher stehen gelassen wurde. Er stand in der Nähe der Erlenbrunnenbachfurt.

Der Hof wurde im Jahre 1825 erbaut und 1949 abgetragen. Südlich des Hofs gab es einen meist etwas mit Gras bewachsenen Feldweg mit dem inoffiziellen Namen Kolbenackerweg, welcher später im Osten zur Stiglenstrasse und im Westen zur Kolbenacker(strasse) wurde. Er führte von der Schaffhauserstrasse über die bereits erwähnte Bachfurt hinüber in das Kolbenackergebiet und dann zur Glatttalstrasse und verlief ein Stück weit neben dem Erlenbrunnenbach vorbei am Haus von Gärtner Hans Nick.

Die ältesten Bewohner des Hofs, welche ohne grösseren Aufwand noch zu ermitteln waren, sind Hermann Nievergelt für das Jahr 1895. Er wird erneut als Landwirt aufgeführt im Adressbuch von 1913 und 1931 wird er immer noch erwähnt, jetzt aber verheiratet mit einer Hartmann. Die Nievergelts hatten eine Tochter, welche in den 1920er Jahren den Albert Baumgartner heiratete.

Einige Jahre später ging der Hof an Albert Baumgartner-Nievergelt über, der ihn noch viele Jahre weiterführte und 1948 samt dem dazu gehörenden Land an die Baugenossenschaft Asig verkaufte. Von seinem Haus gibt es noch eine Luftaufnahme aus einem Ballon aus der Zeit um 1932, welche Hans Nick der OGS zur Reproduktion zur Verfügung stellte sowie eine von Hans Nick, aufgenommen 1945 von seinem Haus aus. Der Abtrag des Hauses erfolgte im Jahre 1949.

Ein alter Seebacher erzählte der OGS, dass es auf diesem Hof einen ziemlich rauflustigen Hund gegeben haben soll, der allerdings nur ab und zu anzutreffen gewesen sei, weil es vermutlich ein Besucherhund war. An solchen Tagen habe es viel Mut gebraucht, über die Furt zur Schaffhauserstrasse hinüber zu gehen, da er forcht, dass ihn der Hund anfalle.

Quellen:
- OGS-eigene
- Ernst Benninger
- Hans Nick (Foto)
- Adressbücher 1913, 1931, 1950
- Assekuranzlisten, diverse
- Frau Török-Meier vom Frohloch (Nussbaum)

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