OGS Seebach - Beitrag

Wirz PR-17 (Fesselflugmodell)
Luftfahrt – Modellflug – historisch
Vorgeschichte

Dieses Modell habe ich 2013 zu bauen begonnen, doch kam ich mit den Bau nur langsam voran. Erst 2014 habe ich es vollendet. Es war der Nachbau eines Modells von Jürgen Rüsch aus dem Jahre 1957. Der Grund für den Nachbau war, dass Jürgen Rüschs Vorbild JR-3 ein zerlegbares Fesselflugmodell war, welches so besser transportiert werden konnte. Damals benützte man dazu den sogenannten Sportsack, den man am Rücken trug.

Vollendung des Modells

Da dieses Modell sehr einfach aufgebaut war, benötigte ich nur noch ein paar Stunden Arbeit, um es 2014 fertigzustellen. Ich habe die Vollendung des Modells aufgeschoben, weil ich die damalige Spannweite des Originals nicht mehr sicher kannte. Daher habe ich den Flügel vorsorglich mit einem Meter Spannweite gebaut. Inzwischen konnte ich auf indirekte Weise die genauen Masse des Modells von Jürgen Rüsch ermitteln, sodass ich den Flügel entsprechend kürzen konnte. Die Replika ist inzwischen fertiggestellt und hat einen problemlosen Erstflug hinter sich. Am Modell wurden nur selbsichernde Muttern verwendet.

Änderungen gegenüber dem Original

Dank moderner Bauweise wurde das Modell deutlich leichter als das Original von Jürgen Rüsch. Aus Lärmgründen habe ich inzwischen statt eines Verbrenners einen Graupner Speed 300 eingebaut, welcher sich viel harmonischer einfügt. Anstatt mit Gummiringen habe ich den zweiteiligen Flügel mit dem Rumpf verschraubt und ein leicht geändertes Seitenruder eingebaut. Die Replika wurde bei gleicher Grösse und Stabilität nur etwa halb so schwer wie das Original von 1957. Da ich einen ganz unkomplizierten Antrieb wollte, bin ich bei einem Bürstenmotor geblieben, der mit einem 7,4 V LiPo-Akku Topoly35 mit 350 mAh Kapazität betrieben wird. Der ist zwar schon gute 12 Jahre alt, doch da er nur wenig gebraucht wurde, gibt er immer noch fast die volle Leistung ab. Der Akku wird über eine Zeitschaltuhr E-Flite EFLA172 vor Unterspannung geschützt. Durch diesen Umbau verschob sich der Schwerpunkt des Modells etwas nach hinten. Dementsprechend habe ich den Rumpf des Modells um 8 cm verkürzt. Die Flugleistungen mit dem winzigen Akku dürften dennoch ganz zufriedenstellend sein. Der Erstflug ist für den Frühling 2022 geplant.

Technische Daten des PR-17V mit Cox-Motor

Spannweite: 84.2 cm
Flügeltiefe: 12.5 cm
Länge: 68 cm
Flügelfläche: 10.5 dm²
Leitwerkfläche: 2 dm²
Gesamtfläche: 12.5 dm²
Gewicht: 240 g
Flächenbelastung: 19.2 g/dm²
Antrieb: 1.5 cm³ Cox Medallion 09 Glühzünder
Propeller: Top Flite Nylon 2-Blatt 15 x 8 cm
Drehzahl: 18'000 U/min
Flugzeit: gute 3 min
Tankinhalt: 22 cm³
Treibstoff: Eigenmischung mit Nitromethan oder Graupner Titan G

Technische Daten des PR-17E mit Graupner Speed 300-Motor

Spannweite: 84.2 cm
Flügeltiefe: 12.5 cm
Länge: 60 cm
Gewicht: 260 g
Flügelfläche: 10.5 dm²
Leitwerkfläche: 2 dm²
Gesamtfläche: 12.5 dm²
Flächenbelastung: 20.8 g/dm²
Antrieb: Graupner Speed 300
Akku: 7,4 V LiPo-Akku Topoly 35 mit 350 mAh
Zeitschaltuhr: E-Flite EFLA172
Propeller: Graupner Klapp 15 x 8 cm
Drehzahl: ca. 20'000 U/min
Flugzeit: bis 3 min

Der Beitrag wurde am 17.9.2021 letztmals nachgführt.

Quellen:
- eigene

Fesselflugmodell PR-17 (1960-A)

Dies ist der neu erstandene Originaltank von J. G. Standard mit nur 22 cm³ Tankinhalt. Hier ist er noch nicht poliert und trägt eine rund 50-jährige Patina.

Fesselflugmodell PR-17 (1960-B)

Hier sieht man den polierten 22-cm³-Tank des PR-17 von J. G. Standard aus dem Jahre 1960, der mit dem kleinen Cox-Motor für gute 3 Minuten Flugzeit reichen sollte. So kleine Tanks sind heute im Handel nicht mehr erhältlich, schon gar nicht aus Metall.

Fesselflugmodell PR-17 (1960-C)

Hier sieht man den Sportsack von Gody Wettstein. Damals hatten fast alle Buben einen solchen Sportsack. Er hatte einen plastifizierten Boden, war aus derbem Stoff, hatte eine Seitentasche und oben einen Schnürverschluss.

Fesselflugmodell PR-17 (1960-D)

Mit diesem Cox Nitro-Treibstoff müsste ich den PR-17 eigentlich fliegen, wenn ich alles ganz auf antik trimmen wollte.

Fesselflugmodell PR-17 (1960-E)

Für die Replika von 2014 war der Enya 2.5 cm³ nun zu gross, so dass jetzt dieser Cox Medallion 09 mit 1.5 cm³ seinen Platz einnimmt.

Fesselflugmodell PR-17 (2014-A)

Hier sieht man eine Kopie der Flügelprofil-Schablone des Flugmodells von Jürgen Rüsch aus dem Jahr 1957, welche sein Bruder für mich 1962 nachbaute. Sie hat in einer Schublade meiner Werkzeugschränke bis heute überlebt.

Fesselflugmodell PR-17 (2014-B)

Die Motormontage wurde so angeordnet, dass mit wenigen Handgriffen der Cox durch einen Speed 300 ersetzt werden könnte.

Fesselflugmodell PR-17 (2014-C)

Mit einem solchen Ösenhalter am Flügelaussenrand habe ich zahlreiche meiner Fesselflugmodelle ausgestattet. Die Idee habe ich von meinem Modellflugkameraden Jürgen Rüsch übernommen.

Fesselflugmodell PR-17 (2014-E)

Mit einer solchen Ösenschraube wird der Steuerdraht entlang dem Rumpf stabilisiert.

Fesselflugmodell PR-17 (2014-F)

Hier sieht man meine Replika PR-17 des Modells JR-3 von Jürgen Rüsch. Noch fehlen der Tank, der Flügelverbinder, die Folie, die Farbe, das Höhenruder und die Steuerung. Wie man sieht, habe ich für den Flügel als Vorbild den kleinen Uhu gewählt.

Fesselflugmodell PR-17 (2014-G)

Hier sieht man das schwarze Kohlefaserrohr beim Hauptholm. Darin steckt der Stahlstab, beides ist ziemlich leicht und der Sitz des Stahlstabes im Rohr ist so strenggängig, dass sich die Flügelhälften im Fluge nicht trennen können.

Fesselflugmodell PR-17 (2014-H)

Die Flügel werden mit Japanseide bespannt.

Fesselflugmodell PR-17 (2014-I)

Das Modell nähert sich der Vollendung: Es fehlt nur noch die Bespannung mit Seide sowie ein paar wenige Kleinigkeiten.

Fesselflugmodell PR-17 (2014-K)

Das Modell ist vollendet.

Fesselflugmodell PR-17 (2014-L)

Detailaufnahme Motor, Tank und Propeller.

Fesselflugmodell PR-17 (2014-M)

Hier sieht man den PR-17 noch mit dem Cox-Motor. Inzwischen habe ich ihn auf einen Speed 300 umgerüstet und den Rumpf um 9 cm gekürzt.

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