Hydrologie: Der Möhlinbach entspringt in der Wockermatt nahe Hemmikon auf 518 m.ü.M. als Deckbach. Erst ab Wegenstetten heisst er dann Möhlinbach. Er ist manchmal ein Bach, manchmal ein Flüsschen und manchmal auch ein reissender Wildbach, hat eine Länge von 15 km und ein Einzugsgebiet von 26,73 km² und mündet bei Möhlin auf 281 m.ü.M. in den Rhein. Bei der Mündung führt er rund 0.5 m³ Wasser pro Sekunde.
Gewässerkennzahl: 511
Urkundlich überlieferte Namen: Melibach 1319. Da der Ort Möhlin seinen Namen vermutlich vom Bach erhalten hat, kann auch der Ortsname zur Deutung herangezogen werden. Für Möhlin sind bekannt: Melina 794, 1041, Melin 1048,1222, Meli 1227. Meli 1256.
Etymologie: Die Deutung des Flussnamens ist noch nicht genügend sicher gedeutet. Es gibt immer noch die folgende unsicheren Deutungen:
1. Möglicherweise ist der Flussname alteuropäisch. Der Siedlungs- und auch der Bachname basieren auf dem alteurop. Wort *Malina, gall. malina = Flut, Springflut, franz. la maline, welches auf die immer wieder vorkommenden Hochwasser des Flüsschens zurückgeführt werden könnte (Greule, Bösch, Zehnder).
2. Möglicherweise könnte er auch keltisch gedeutet werden mit *melinos = gelb. Diese Farbe gäbe ebenfalls einen Hinweis auf die Hochwasser, welche in dieser Gegend eine gelblich, hellbraune Farbe aufweisen (Bach).
3. Einen anderen Deutungsansatz bringt das LSG ins Spiel: Er könnte auch rein römisch erklärt werden: Nicht der Fluss hat dem Ort den Namen gegeben, sondern umgekehrt. Ein Landgut namens villa Malliana oder Maliana, benannt nach einem römischen Gutsherrn Mallius hat dem Ort den Namen gegen. Diese Erklärung hat den Vorteil, dass es solche Benennungen zur Römerzeit in unserer Gegend tatächlich gegeben hat und auch das mögliche römische Landgut wäre in Möhlin vorhanden. Auch der älteste überlieferte Ortname ad villa Melina würde sich gut einfügen (Kristol).
Alle Deutungen sind mit dem bisher Bekannten erklärbar, daher ist die endgültige Deutung noch offen.
Der Möhlinbach hat einen Namenszwilling in der Möhlin, die südlich von Breisach in den Rhein fliesst und die 868 als Melia und 1299 als Mely erwähnt wurde. Sie hat, wenn auch nicht ganz sicher, vermutlich die gleiche Deutung wie der Möhlinbach.
Flussnamentyp: noch unsicher, alteuropäisch, keltisch oder römisch.
Geologie: noch offen
Flussgschichte: Bei Hochwasser kann der Möhlinbach bis zu 30 Mal soviel Wasser führen wie in ruhigen Zeiten.
Quellen: GLS Band 3, 1905, Seite 384, Wikipedia, Topografische Landeskarten, Greule, www.ortsnamen.ch, LSG 2005, Seite 600.