Andere Namen: üblicherweise nur la Morge genannt. Der Zusatz hilft, Verwechslungen mit anderen Flüssen gleichen Namens in der Romandie zu vermeiden.
Hydrologie: Die Morge de St-Gingolph ist ein Wildbach und hat zwei ziemlich gleich lange Quellbäche, der nördliche heisst Eau des Rasses und entspringt am Pic Boré auf 1595 m.ü.M. Der südlichere ist die eigentliche Morge. Diese entspringt am Lac de Neuteu beim Tête de Charousse auf 1670 m.ü.M., welcher manchmal eintrocknet. Auf der französischen topografischen Karte sieht man, dass die Morge dem Lac de Neuteu entspringt, sofern er Wasser führt. Die beiden Quellbäche fliessen unterhalb von La Planche auf 1115 m.ü.M. zusammen. Doch bereits bei der Einmündung des meist trocken liegenden Ravin des Nex bildet die Morge die Grenze zwischen Hochsavoyen und dem Kanton Wallis. Die Morge ist 7.9 km lang und mündet bei St-Gingolph auf 373 m.ü.M. in den Genfersee. Ihr Einzugsgebiet beträgt 19 km² und sie hat eine Wasserführung von ca. 0.6 m³ pro Sekunde.
Gewässerkennzahl: 3909
Urkundlich überlieferte Namen:
Namensentwicklung:
Etymologie: Die Morge hat einen keltischen Namen. In der Schweiz gibt es mehrere Bäche und Flüsschen mit dem gleichen Namen. Auch die Murg-Flüsschen sind Namenszwillinge. Sie werden gerne als Morastflüsschen gedeutet, doch gibt es auch die Deutung mit Grenzflüsschen. Im vorliegenden Fall ist es eindeutig ein Grenzflüsschen.
Flussnamentyp: Sie gehört zum Typ der *merg-/*mereg-Flussnamen.
Geologie:
Flussgeschichte: Die Morge de St-Gingolph hat im Laufe der Zeit im Genfersee einen Geschiebefächer (Delta) gebildet, welcher einen guten halben km² gross ist, was andeutet, dass der Wildbach bei Starkregen reichlich Geschiebe in den Genfersee verfrachtet. Im Winter, aber auch in trockenen Sommern kann die Quelle versiegen und da es nur wenige Zuflüsse gibt, liegt das Bachbett dann im oberen Flusslauf manchmal trocken.
Quellen: Topografische Karten von Frankreich und der Schweiz, Wikipedia, GLS, Bd III, 1905, Seite 435.