Das Rezept stammt von Carmen Strübi von St. Gallen im Jahre 1967. Ihr Rezept besitze ich natürlich nicht mehr, doch konnte ich es recht gut rekonstruieren, da ich ihr in den späten 1960er Jahren bei der Zubereitung viele Male zugeschaut habe. Später habe ich dann aus Bequemlichkeitsgründen auf ihren aufwändigen Brotteig verzichtet und einen handelsüblichen, fertigen Kuchenteig benützt. Das originale Rezept wird auch heute noch gerne mit Brotteig zubereitet und zwar bis zur Stadt St, Gallen, bis ins St. Galler Rheintal und bis ins Vorarlbergische und Liechtensteinische. Die Wahl des Brotteiges ist historisch begründet, als man nach dem Brotbacken noch etwas Brotteig übrig liess und damit die Nachwärme des heissen Ofens nutzte, um Wähen herzustellen.
Zutaten für 4 Personen (für ein 28 cm-Wähenblech):
- 270 g fertig ausgewallter Kuchenteig. - 200 g Appenzeller Käse - wenig Fett zum Einfetten des Wähenblechs oder der Pyrexform (entfällt bei Verwendung von Backfolie) - 1 grosse, weisse Zwiebel, in Streifen geschnitten - 1 dl Milch - 2-3 EL Mehl - 2.5 dl Rahm - 2 Eier - Salz oder Aromat - etwas Änis
Vorbereitung
Backofen rechtzeitig auf 200° C vorheizen.
Zubereitung
- Ein gut eingefettetes, rundes Wähenblech oder eine Pyrexform von 28 cm Durchmesser mit dem ausgewallten Teig belegen und mit der Gabel mehrfach einstechen. Mit Backpapier braucht es kein Fett, das Einstechen empfehle ich dennoch, denn ohne riskiert man Blasenbildung.
- Die geschälte Zwiebel in Streifen schneiden und zusammen mit dem geraffelten Käse auf dem Teigboden verteilen.
- Mehl, Rahm, Milch und Eier in einer Schüssel gut miteinander zu einem dicken Brei verrühren und mit Salz/Aromat und Änis würzen.
- Die Masse auf dem mit Käse und Zwiebeln bestreuten Teigboden gleichmässig verteilen.
- Auf der mittleren Rille in den Ofen schieben und 40 Minuten bei 200° ausbacken. Die Wähe etwas auskühlen lassen und warm servieren. Leicht ausgekühlt lässt sie sich besser schneiden.
Ergänzende Bemerkungen:
1. Der Appenzeller Käsefladen unterscheidet sich von anderen Schweizer Käsewähen sehr deutlich und stellt die typische Ostschweizer Käsewähe dar. Er kontrastiert zur Freiburger, zur Zürcher, zur Bündner, zur Schaffhauser, zur Berner, zur Tessiner, zur Oberwalliser und zur Basler Käsewähe und hat sein ganz eigenes, unverwechselbares Aroma.
2. Die ausschliessliche Verwendung von Appenzellerkäse ist nicht in Stein gemeisselt. Sie schmeckt auch mit einer Mischung aus Appenzeller, Emmentaler und Greyerzer.
3. Zusammen mit einem gut assortiertem, grünen Salat servieren.
4. Am besten passt dazu ein weisser Wein wie z.B. ein Ostschweizer Müller-Thurgau.
En Guete!
Das Rezept wurde letztmals am 18.5.2021 überarbeitet.