OGS Seebach - Beitrag

Scherbenberg
Örtlichkeitsbezeichnungen – Grube – historisch
Scherzhafte Bezeichnung für die wiederaufgefüllte Kiesgrube Rümlangstrasse, auch alter Steinbruch! oder alte Kiesgrube genannt.

Grund: Die Schaffners benützten die Grube anfänglich als Abfallgrube für ihre zerbrochenen Tontöpfe. Einige Jahre später begannen sie die Grube zu füllen. Siehe dazu auch unter alte Sandsteingrube. Auf dem Scherbenberg wuchs später der letzte Seebacher Wein. Gemäss Alfred Wettstein diente diese Grube seinerzeit zum Bau der St. Niklaus-Kapelle im Dorf. Dies war auch die Erkenntnis von Ernst Benninger. Das Gestein in dieser Grube war sehr hart und glich jenem im hinteren Ausserdorf. Ein gutes Bild vom Gestein kann man sich machen, wenn man die Baugrube von Ernst Schaffners EFH betrachtet.

Der Steinbruch ist erstmals 1850 in der Wild-Karte kartorafisch festgehalten. Dort ist er allerdings etwa 200 Meter zu weit südlich eingezeichnet, denn die Grube lag nach Auskunft von Ernst Schaffner auf seinem Grundstück und niemals neben dem Haus von Alfred Wettstein, wie die Karte glauben machen will. Durch Hinterfüllen der Grube entstand auf dem gewonnenen Land der Weinberg und dessen Standort war Hans Kaspar Schaffner bestens bekannt, weil er ihn als Jugendlicher noch erlebte. Hans Kaspar Schaffner hat ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass die Grube auf der Wildkarte am falschen Ort eingezeichnet ist. Ein weiterer Beleg für den Karten-Fehler ist der Bombenkrater von 1943, welcher frisch aufgerissenen Plattenkalk zeigt. Der Krater wäre nach der Wild-Karte nämlich genau in der damals bereits hinterfüllten Steingrube gelegen, was ja nicht zutrifft. Noch ein Beleg ist die Zivilschutzanlage, welche nach Auskunft alter Seebacher in den Stein gehauen werden musste. Wäre die Grube wirklich dort gewesen, wo sie Wild eingezeichnet hat, dann hätte man die Zivilschutzanlage ins spätere Füllmaterial und nicht in den Sandstein graben müssen.

Quellen:
- Fredi Wettstein
- Ernst Benninger 2001, 76
- Hans Kaspar Schaffner

Scherbenberg (1935)

Diese Fotomontage zeigt, wie der alte Steinbruch, aus welchem durch Hinterfüllung der Scherbenberg entstanden ist, ausgesehen haben könnte.

Scherbenberg (1980)

Irgendwo im Bereich dieser grossen Baugrube für 4 Mehrfamilienhäuser lag der ehemalige Steinbruch. Das ist belegt durch den Standort der Scherbenbergreben und die lagen innerhalb der Gärtnerei.

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