OGS Seebach - Beitrag

Jäckle, Elise
Dienstleistungen – Schuhhaus – historisch
Schuhhandlung (1897, 1910, 1913, 1925, 1931). Zürcherstrasse 14, nach 1933 Schaffhauserstrasse 428, zwischen der Wartegg und dem Seebacherhof. Alte Assek-Nr. 273, neu 531. Ã?ber das Schuhhaus ist weiter nichts bekannt, ausser dass es 1925 das älteste Spezialgeschäft am Platze war und dass Frau Jäckle auch Reparaturen besorgte. Anhand des Adressbuches konnte lediglich festgestellt werden, dass Elise Jäckle offenbar im gleichen Haus wie die Schuhhandlung wohnte.

Der älteste gesicherte Hinweis auf das Schuhhaus findet sich im Brandassekuranz-Steuerverzeichnis von 1892-96, wo als Inhaber des Hauses Andreas Jäkli genannt wird. Der nächstälteste Hinweis findet sich auf einer Ansichtskarte von 1900, wo man klar J. Jäckle, Schuhhandlung, lesen kann. Im Adressbuch von 1913 findet sich ein Eintrag: Paul Aschwanden-Jäckli, Schuhhandlung. Als Besitzer des Hauses wird 1913 vermerkt Andreas Jäcklis Erben und im Adressbuch 1931 findet man den Eintrag: Elise Jäckle, Schuhhandlung ebenso wie Elise Jäckli als Privatadresse und in einem Inserat von 1925 den Hinweis: Ã?ltestes Spezialgeschäft am Platz. Dies deutet an, dass das Schuhhaus 1925 wohl um 40 Jahre alt war und demzufolge in den 1880er Jahre gegründet wurde.

Verwirrend ist speziell der ständige Wechsel von Jäckle, Jäkli und Jäckli. In einem Inserat von 1925 schreibt sich die Inhaberin mit Frau E. Jäckli, auf der Tafel am Haus stand während vieler Jahre J. Jäckle. Im Adressbuch von 1913 lautete der Firmenname Paul Aschwanden-Jäckli und der Besitzer des Hauses wird genannt mit Andreas Jäcklis Erben. Daraus kann man schliessen, dass ein Familienangehöriger das Schuhaus betrieb und die Witwe von Andreas Jäckli und deren Nachwuchs Eigentümer des Hauses waren. Im Adressbuch von 1931 wird als Ladeninhaberin unter Schuhhandlungen wieder Frau E. Jäckle aufgeführt, an ihrer privaten Adresse wird sie als Frau Elise Jäckli aufgeführt. Die Namensvielfalt ist der OGS vorerst ein Rätsel.

Zum Glück besitzt das Ortsmuseum Seebach eine Kopie einer Ansichtskarte, wo man das Schuhhaus auf der rechten Seite sieht und sogar noch den Namen des Geschäftes als «J. Jäckle» lesen kann. Siehe die Aufnahme nebenan von 1910! Ob der abgekürzte Vorname J. derjenige ihres Mannes oder eines Verwandten ist, konnte noch nicht geklärt werden. Da die Foto etwa aus der Zeit um 1910 stammt und damit deutlich älter als der Eintrag im Adressbuch von 1931 ist, muss sich bei den Besitzverhältnissen der Firma etwas geändert haben, da 1931 nicht mehr ein J. Jäckle, sondern Elise Jäckle als Firmeninhaberin aufgeführt ist. Für 1950 ist nur noch ein Ernst Jäckle in diesem Hause überliefert, welcher von Beruf Kaufmann war, aber kein Hinweis mehr auf die Schuhhandlung. Das heisst, dass die Schuhhandlung Jäckle zwischen 1931 und 1950 geschlossen wurde.

Quellen:
- Adressbuch von Seebach 1913
- Adressbuch von Seebach 1931
- Adressbuch der Stadt Zürich 1950
- Ortsmuseum Seebach (Ansichtskarte)

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