Restaurant. Zürcherstrasse 12, nach 1933 Schaffhauserstrasse 418. Alte Assek-Nr. 283, neu 526 (nach Gemeindeplan 1932). Das Haus zur Wartegg geht auf 1895/96 zurück, so steht es zumindest auf einer Foto im Baugeschichtlichen Archiv Zürich. In der Seebacher Brandassekuranzliste wird das Erstellungsjahr jedoch mit 1894/95 angegeben, daher bekam es noch eine alte Assekuranznummer.
Es war von Anfang an ein Restaurant. Es darf nicht mit der Wartburg verwechselt werden, dem Haus nebenan. Die Wartegg war ein 5 Stockwerke umfassender Backsteinbau mit einem Restaurant mit Alkoholausschank und Walmdach mit Dachterrasse. Die Wartburg hingegen war ein niedrigerer Bau mit Giebeldach und einem Türmchen und barg ein Café, welches um 1920 von Hans Kränzlin geführt wurde und eine angegliederte Bäckerei umfasste.
Da die Assek-Nr. 526 und 527 offensichtlich verwechselt wurden, ist es nicht möglich, das aus der Liste herauszulesen. Um 1898 führte das Restaurant Uto-Bier, wie einer Ausschnittvergrösserung der oben erwähnten Aufnahme entnommen werden kann.
Das Restaurtant hatte einen Vorläufer, welcher im Adressbuch der Schweiz von 1894 als Eggbühl und an anderer Stelle als Trinkhalle bezeichnet wurde. Der Wirt hiess Edmund Sing. Mit der Eröffnung der Wartegg wurde die Trinkhalle geschlossen. Sie dürfte vermutlich ein Provisorium gewesen sein.
1896 hiessen die Wirte Jakob Seiferle und Jakob Wegmann. Sie werden beide als Wirte und Besitzer des hinter dem neu erstellten Bau der Wartegg befindlichen kleinen Doppelhauses, das als Wohn- und Waschhaus bezeichnet wurde.
1913 hiess der Wirt Wilhelm Hornecker. Er betrieb gleichzeitig auch die dort eingerichtete Metzgerei.
1925 hiess der Wirt J. Stiefel. Auch er führte zugleich eine Metzgerei im gleichen Haus.
1931 ist ein Wirt namens Karl Bader-von Känel überliefert. Eine Metzgerei gab es weiterhin im Haus, doch nun geführt von Hans Rich.
1950 ist im Adressbuch unter dieser Adresse kein Restaurant mehr erwähnt. Auch die Metzgerei Gabriel fehlt als Eintrag unter der Hausnummer 418. Die Wartegg wurde 1971 gemäss BAZ und 1976 gem. Brandassekuranzliste abgetragen.
Es ist nicht bekannt, wie das Restaurant zu seinem Namen kam, doch hiess es so, als man in Seebach noch wusste, dass es früher auf dem nahen Bühl einmal so etwas wie eine römische Baute, eine Art Ruine gab und so soll das Restaurant den Namen Wartegg erhalten haben, im Sinne von Warte bei einem Geländevorsprung. So lautete die Sage in den 1960er Jahren.
Achtung: Von den Fotos des BAZ kann man jederzeit auch privat einen Abzug bestellen. Siehe dazu mehr unter BAZ!
Quellen: - BAZ (Foto 1900) - MFO (Foto 1898) - Adressbuch der Schweiz 1894 - Adressbuch von Seebach 1931 - Ulrich Schmidhauser (ungefähres Abbruchdatum) - Adressbuch der Stadt Zürich 1950 - Festführer des Sängerfest in Seebach 1925 - Brandassekuranz-Steuerverzeichnis 1892-96