Café (1951, 1955, 1970). Landhusweg 5. 1954 war Familie G. Schuholz Pächter. Die Schuholz' hatten einen Sohn namens Guido. Letzter Pächter war M. Destraz. Das Café war mit den berühmten Foresta-Lampen ausgestattet, welche im Verkaufslokal von H. M. Deyhle an der Schaffhauserstrasse 412 angeboten wurden. Aufgrund der letzten Telefonnummern (8-stellig) dürfte das Pöstli erst nach 1980 geschlossen haben. Das Café war sehr behaglich, führte hervorragende Gipfeli, hatte einen guten Kaffee und war auch bekannt für die guten Patisseriewaren. An der beige getünchten Wand gab es Wandgemälde mit einer Postkutsche und die Glastischchen waren mit Reminiszenzen aus dem früheren Postzeitalter geschmückt. Als Kinder suchten wir, sofern noch genügend freie Tische vorhanden waren, immer die Briefmarkentische auf, auch wenn das Mami lieber woanders hin gesessen wäre.
Das Café wurde zu Beginn besonders gerne von Hausfrauen besucht, nicht selten nach den Einzahlungen auf der Post, nach einem Arztbesuch bei Dr. H. Spindler, einem früher sehr bekannten und beliebten Seebacher Hausarzt oder ganz einfach nach dem Posten im Läbes (LVZ), Konsum (KVZ) oder in der Migros. Später war es eher ein Jugendtreff, denn es hatte immer gute Musik dort. Das war dann in den 1960er Jahren. Ab 1962 galt es als wahnsinnig schick, ein «Comella» (kaltes Kakaogetränk) zu trinken. Aus dieser Zeit stammen auch die Fotos. Und die Seebacherin Rösli Rigert von der Ausserdorfstrasse war als Serviertochter tätig. Sie war eher etwas klein, aber lebhaft und schuld an der guten Musik.
Zu den Lampen ist noch nachzutragen, dass H. M. Deyhle neben seinen eigenen Lampen der Marke «Foresta» auch Eigenkonstruktionen nach Wunsch anfertigte. Dazu sollen auch die Lampen im «Pöstli» gehört haben, welche aus alten Posthörnern zusammen gebaut wurden.
Quellen: - OGS-eigene - Franklin Fehr - Rösly Janutin-Kern
Der Tea Room «Pöstli» von innen. Bei den beiden Tischen im Vordergrund erkennt man noch die gläsernen Briefmarkentische. Ganz im Hintergrund eine Foresta-Leuchte von Leyhle aus Seebach!
Eine andere Ansicht des Tea Rooms «Pöstli». Im Hintergrund ein Wandgemälde mit einer Pferdekutsche. Über dem Tresen wieder die Foresta-Leuchte. Die Glastischchen hatten verschiedene Sujets. Vorne eines mit einem Poststempel.
Dieser Leuchter im ehemaligen Tea Room «Pöstli», bestehend aus sechs alten Posthörnern, wurde mit Hilfe von Adobe Photoshop aus einer Foto herausgefiltert, damit seine Bauweise besser zur Geltung kommt. Er soll vom Lampengeschäft Deyhle stammen.
Der Tea Room «Pöstli» besass auch eine Kasse der Firma «National Registrierkassen AG», heute NCR, wie das Bild zeigt. Allerdings weist dieses Modell eine griechische Bauweise auf und zwar die spartanische. Kein Vergleich mit der Kasse vom Landhus!
Im Tea Room «Pöstli» gab es eine Wandmalerei von einer Postkutsche, welche die OGS mit Adobe Photoshop aus einer anderen Foto heraus filtern konnte. Sie ist somit die einzige Darstellung, welche heute noch existiert.
Im Tea Room «Pöstli gab es auch noch eine kleine Posthornlampe, deren Design junge Leute von heute schockieren mag. Damals galt die Lampe zwar noch als durchaus heimelig und gemütlich, aber sicher nicht mehr als letzter Schrei.