OGS Seebach - Beitrag

Bimbokuchen
Gastronomie – Rezepte – historisch
Vorgeschichte

Eine in der Nähe des Tea Rooms «Bimbo» wohnende Seebacherin buk seit 1953 regelmässig Sonntagskuchen und verzierte diesen mit Marzipankügelchen, ebenfalls in den verschiedensten Farben. Dabei kam ihr Mann auf die Idee, den Kuchen mit dem Lichterschmuck des Bimbos zu vergleichen und schon war der Name für diesen Kuchen geboren: Bimbokuchen. Dazu muss man wissen, dass der Tea Room «Bimbo» seine Fenster mit einer farbigen Lampengalerie versehen hatte. Leider unterliess es die Anwohnerin, dem Bimbo-Wirt von ihrem Kuchen zu erzählen, sonst hätte Herr Hirzel den Kuchen vielleicht in sein Angebot aufgenommen.

Der Kuchenname bekam eine gewisse Popularität, da er durch die Kinder und Verwandtenbesuche weiter verbreitet und als lustig oder originell empfunden wurde, doch scheint er um 2000 herum wieder in Vergessenheit geraten zu sein, da heute nur noch wenige Leute ihren Kuchen selber backen oder gar mit Marzipankügelchen verzieren und die lieben Nachkommen Seebach leider verlassen haben. Auch hier gilt: Tempi passati!

Damit der Bimbokuchen aber nicht völlig in Vergessenheit gerät, liefert die OGS hier das Originalrezept, welches dank einer guten Beschreibung der Erfinderin bei einem Zufallstreffen im Jahre 2002 und mit Hilfe eines Schulkochbuches aus den 1950er Jahren leicht rekonstruiert werden konnte.

Da ich es leider unterliess, die Dame nach ihrem Namen zu fragen, kann die OGS das Rezept nicht einer Person zuordnen.

Zutaten für eine "eifa"-Kuchenform bei 22 cm Öffnung

100 g Butter
6 Eier
160 g Zucker
100 g dunkle Kochschokolade
25 g Schokoladewürfelchen
200 g Mandeln, gemahlen
50 g Mehl
1 TL Backpulver
Decor-Zuckerschrift-Tube, weiss
1 Prise Salz

Vorbereitungen

- Butter an die Wärme stellen, sodass sie weich wird
- Eier aufschlagen, in Eigelb und Eiweiss trennen, letzteres zu Schnee schlagen
- Schokolade in kleine Stücke zerschneiden und mit siedendem Wasser übergiessen, bis alle Schokolade bedeckt ist. Etwas stehen lassen, sodass die Schokolade weich werden kann
- Die separaten Schokoladewürfelchen auf allen Seiten mit etwas Mehl bestäuben, damit sie beim Backen nicht absinken
- Kuchenform leicht bebuttern

Zubereitung

- Butter in einer Schüssel solange mit dem Schwingbesen rühren, bis sich Spitzchen bilden

- Die Eigelbe, den Zucker und das Salz zur Butter geben und rühren, bis die ganze Masse gleichmässig hell ist

- Das Wasser der eingeweichten Schokolade sorgfältig abgiessen und die Schokolade zur Kuchenmasse geben

- Den Eiweiss-Schnee ebenfalls zur Kuchenmasse geben und die gemahlenen Mandeln und die bestäubten Schokoladewürfelchen darüber streuen

- Das Mehl und das Backpulver über ein Sieb auf die Kuchenmasse geben und alles sorgfältig unterziehen

- Die Masse in die "eifa"-Kuchenform geben und in den kalten Backofen schieben und diesen auf 200° C während 20 Minuten vorbacken. Danach die Hitze auf 180° C reduzieren und weitere 35 Minuten auf der zweituntersten Rille backen. Diese Backzeiten sind bei jedem Ofen wieder ein wenig anders. Erfahrungen sammeln und Notizen machen. Der Verzicht auf das Vorheizen spart Strom.

- Kuchen auskühlen lassen

Garnitur

Mit Marzipankügelchen oder farbigne Zuckerperlen verzieren und falls man das kann, mit einem «Bimbo»-Schriftzug vershen.

En Guete!

Ergänzende Bemerkungen

1. Das Schokoladekuchenrezept ist Standard. Der Bimbokuchen erträgt auch eine bessere Rezeptur, falls Sie eine solche beherrschen.

Quellen:
- Anwohnerin vom Höhenring (Beschreibung im Jahre 2002)
- OGS-eigene

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