Das Rezept dieser Käseschnitten stammt von meiner Mutter. Sie hat dabei in den 1950er Jahren das Rezept der Grossmutter übernommen und es den einfachen Verhältnissen unseres Haushalts angepasst. Dabei gab es bei uns fast ausschliesslich Tilsiter und Emmentaler in der milden Variante. Es waren jene beiden Käse, welche der Milchmann immer bei sich hatte. Beim Milchmann konnte man anschreiben lassen. Dazu gab es ein Milchbüechli, wo alles eingetragen wurde. Einmal im Monat wurde abgerechnet. Naheliegenderweise nach dem Zahltag. Da diese Käseschnitte in Zürich-Seebach entstand, bezeichne ich sie als Zürcher Käseschnitte, auch wenn ich mir im Klaren bin, dass es noch tausende von ganz ähnlichen Rezepten gibt.
Zutaten für 4 Personen:
- 120 g Emmentaler, mild - 120 g Tilsiter, mild - 1 grosse Zwiebel, in feinste Würfelchen geschnitten - 1 Knoblauchzehe, in feinste Würfelchen geschnitten - 100 g Mehl - 3 dl Milch - 2 Eier - 500 g Ruchbrot - etwas Schnittlauch, fein geschnitten - mildes Paprikapulver - weisser Pfeffer - Muskatnuss - Salz - 0.5 dl Öl
Zubereitung:
- Die beiden Käsesorten durch die Röstiraffel treiben und danach mit einem grossen Messer die Schnipsel zerkleinern und mit Mehl, Salz und Gewürzen in einer Schüssel trocken mischen.
- Diesem Gemisch nach und nach die Milch und das geschlagene Ei, den fein geschnittenen Knoblauch, den Schnittlauch und die Zwiebelwürfelchen beigeben. Gut mischen. Abschmecken mit Salz und Pfeffer.
- Die Masse zugedeckt etwas ruhen lassen.
- Ruchbrot in Scheiben schneiden. Grosse Scheiben halbieren. Die Brotscheiben etwa 5 mm dick auf einer Seite mit der Käsemasse mit kräftigem Druck bestreichen, damit der Käse etwas ins Brot eindringt.
- Öl in der Pfanne erhitzen und die Brotscheiben partienweise mit der bestrichenen Seite nach unten auf kleinem Feuer zart hellbraun backen. Dabei gut darauf achten, dass die Käsemasse nicht zu viel Hitze bekommt, sonst wird sie dunkelbraun und bitter. Die Käsemasse sollte golden bleiben.
- Vorsicht: Die Käseschnitten erst anheben, wenn die Käsemasse ganz durchgebraten ist. Hebt man sie zu früh an, trennt sich die Masse vom Brot.
- Fertig gebackene Schnitten mit der Käseseite nach unten auf Küchenkrepp etwas abtropfen lassen und dann warm stellen.
Beilagen:
- Grüner Salat.
Ergänzende Bemerkungen:
1. Ich bereite diese einfachen Käseschnitten auch heute noch zu, meist mit Weissbrot, seltener mit anderem Brot, das noch verwertet werden kann. Zu Mutters Zeiten gab es damals Süssmost vom LVZ, den sogenannten Läbes-Sprudel für 50 Rappen die Flasche.
2. Die obigen Mengen waren damals für hungrige Mäuler gedacht.
En Guete!
Quellen: - Alice Berger-Wirz (1922-1986) - eigene kleine Anpassungen
Hier sieht man die typische Anwendung dieses Rezeptes: Brotresten aufbrauchen. Altes Brot gibt die besseren Käseschnitten, warum auch immer. Hier die Variante ohne Schnittlauch.