Kostgeberei (1931), Aspstrasse 54, nach 1933 Rümlangstrasse 54. Bis in die 1930er Jahre hinein betrieb hier Battista Crosara zusammen mit seiner Frau eine Kostgeberei. Wann er mit der Kostgeberei begann, ist noch nicht gesichert, doch steht sie in jedem Fall im Zusammenhang mit der Schliessung der Kostgeberei von Giuseppe Porrini, welche schräg gegenüber bestand und für 1913 noch nachgewiesen ist. Die Crosaras haben meist für Bauarbeiter und Handwerker gekocht. Damals waren das meist italienische Gastarbeiter, welche es schätzten, wenn der Kostgeber die gleiche Sprache sprach und italienisch kochen konnte.
Bei einer Kostgeberei hat sich der Kostgänger verpflichtet, regelmässig dort zu essen. Dafür zahlte er dem Kostgeber einen festen Preis pro Woche oder pro Monat, was deutlich günstiger kam, als ins Restaurant zu gehen. Später nannte man solche Betriebe Kantine. Von Battista Crosara ist noch bekannt, dass er das Frühstück und das Mittagessen offerierte, während am Abend in aller Regel kein Betrieb herrschte.
Die Kostgeberei der Crosaras beanspruchte keinen grossen Aufwand und konnte im normalen Wohnhaus abgewickelt werden. Gekocht wurde in der Küche und gegessen im Wohnzimmer. Nur der Esstisch war ein bisschen grösser und vermutlich auch die Vorratskammer. Im Haus an der Rümlangstrasse wohnten noch weitere Crosara-Angehörige wie ein Gerolamo und ein weiterer Battista.
Hinter des Haus gab es eine Bocciabahn, die noch bis in die 1950er Jahre hinein bestand.
Im gleichen Haus wohnte später G. Crosara + Geschwister. Mehr siehe unter Crosara, G.!