Ehemalige Militärküche am südlichen Waldrand des Aspholzes. Für die Seebacher Jugend war das einfach eine Mulde am Waldrand. So dachte auch ein unbekanntes Amt, als es um 1969 die Einebnung der Delle bewilligte. Diese Einebnung erfolgte erstaunlicherweise ohne Wissen der Kantonsarchäologie. Es darf aber vermutet werden, dass die Stadtarchäologie Bescheid wusste, denn die Eindeckung kann auch als Konservierungsauftrag verstanden werden. Nun sind allfällige Überbleibsel etwas besser vor den spielenden Kindern geschützt.
Allerdings wurde sie nicht völlig zugeschüttet, denn die Sandsteinränder sind auch 2006 immer noch deutlich zu erkennen. Um 1950-55 war sie noch etwa einen Meter tiefer und diente den Kindern dazu, mit Velos, Holländern und Trottinets (Tretrollern) darin herum zu fahren. Wie gewisse Spuren im Boden zeigen, tun das die Kinder vereinzelt auch heute noch.
Die genaue Position für Interessierte mit Wanderkarte: 682.802/254.262. Hier auf dem Asp hat die Küchenbrigade der russischen Truppen 1799 vorübergehend Quartier bezogen und in der Delle eine Küche eingerichtet. Da es für die Delle keine natürlichen Erklärung gibt, müssen die Soldaten die Vertiefung ausgegraben haben. Das ist aber nicht gesichert. Die Vertiefung war wohl eine Tarnung und ein Schutz gegen Beschiessung. Immerhin standen die französischen Truppen auf dem Hönggerberg und wenn die russischen Köche ihre Kessel anheizten, verrieten sie zumindest mal die Position.
Eine andere Erklärung für die Entstehung der Mulde könnte aber auch die Sandsteingewinnung zur Glasherstellung der Glashütte Bülach gewesen sein. Im gleichen Wald etwas weiter östlich wurden gemäss alt Förster A. Meier von der gleichen Firma mehrere solcher Sandsteingruben angelegt, die später wieder einigermassen hinterfüllt wurden. Für diese Gruben schätzte A. Meier die Entstehungszeit auf 1815. Für die Russenküche jedoch muss es zwangsläufig vor 1799 gewesen sein.
Im Archiv der Kantonsarchäologie gibt es zur Russenküche einen Beleg aus dem 19. Jahrhundert. Was darin genau steht, ist der OGS noch nicht bekannt.
Quellen: - A. Meier, Bärenbohl (Positionsangaben) - Kurt Wirth (Lage) - OGS-eigene (historischer Hintergrund) - Archiv der Kantonsarchäologie, Dübendorf (Hinweis von Gewährsperson CT)
Dies ist die einzige Stelle, wo man die Umrisse der russischen Feldküche noch gut erkennen kann. Sie wird zum Glück viel von spielenden Kindern benützt, die dafür sorgen, dass die Umrisse erkennbar bleiben.