Der Strassenname ist offiziell. Der Name der Strasse lautete bei der Bevölkerung um 1920 Schärenfeldstrasse. Dies wird untermauert durch Inserate in den «Seebacher Nachrichten» von Gewerbetreibenden, die den alten Namen noch bis in die 1960er Jahre benützten. Die Strasse wurde früher fleissig benützt, vor allem im Verkehr mit den dortigen Gruben. Seit 1935 ist der Strassenname offiziell, jedoch nahm man der Strasse das Bestimmungswort weg und stutzte sie auf Schärenfeld, obwohl es seit Alters her eine Strasse war und diese gegen 2400 Jahre alt sein dürfte. Sie ist nämlich nichts anderes als ein Teil des früheren Verbindungswegs zwischen dem keltischen Seebach und dem keltischen Schwamendingen. Ausserdem war sie in der Römerzeit der vordere Teil der Verbindungsstrasse Seebach-Affoltern. Daran erinnerte noch bis in die 1950er Jahre die alte Fortsetzung der Schärenfelstrasse bis zum Ziegler Ehrensperger.
1953 hoben die SBB sowohl den Bahnübergang als auch die Unterführung auf, sodass fortan zwischen der Grubenackerstrasse und der Schaffhauserstrasse keine Verbindung mehr bestand. Dies geschah ganz offensichtlich bar jeglicher Geschichtskenntnisse, denn man verschloss damit eine historische Strasse. Das Unterfangen wäre etwa vergleichbar mit dem Abriss des Grossmünsters in Zürich oder mit der Schleifung der Via Appia in Rom. Der Quartierverein (QVS) hat eine Anregung Suter mit 193 Unterschriften als Eingabe an das Tiefbauamt weitergereicht, die aufgehobene Strasse durch einen Fussgängerweg zu ersetzen, um die Grubenackerstrasse wieder mit der Schaffhauserstrasse zu verbinden. Dabei soll der QVS allerdings mit der Schliessung der Schärenfeldstrasse einverstanden gewesen sein, was heute fast grotesk anmutet und aufzeigt, welch tragische Folgen es zeitigen kann, wenn den Kindern in der Schule die Geschichte nicht näher gebracht wird. 1962 erkundigte sich der QVS beim Tiefbauamt, welches der Stand der Anregung Suter sei. Bei der Erkundigung soll es dann geblieben sein.
1964 bevorzugte eine Kommission weiterhin eine Unterführung Schärenfeld, der QVS tendiert eher zur Schärenmoosstrasse. Um 1980 fällt der Entscheid zugunsten der Unterführung Schärenmoosstrasse. Damit wurde eine durchgehende Fussgängerunterführung Schärenfeld aufgegeben.
Das Schärenfeld wird nach einem «geschützten Plan der Eidgenössischen Vermessungsdirektion» auch 1979 immer noch als durchgehende Strasse von der Schaffhauserstrasse zur Grubenackerstrasse dargestellt!!!!!!! Es muss vermutet werden, dass die Eidg. Vermessungsdirektion ihr Büro in Bern hat, wo man die Karten so weit entfernter Orte wie Zürich-Seebach vielleicht nur alle 50 Jahre überarbeitet oder dass man ihr als Vorlage einen sehr alten Plan zur Verfügung stellte.
In Seebach selber haben die Bewohner im Grubenackerquartier diese Schliessung schon 26 Jahre zuvor schmerzlich erfahren müssen. Wegen den Schülern, die nun immer wieder auf ihrem Schulweg vor geschlossenen Barrieren an der Schärenmoosstrasse warten mussten, war die Entrüstung bei den betroffenen Eltern gross. Beim Schliessungsentscheid war der QVS, wie schon erwähnt, Befürworter, was wohl auf fehlende Geschichtskenntnisse zur Schärenfeldstrasse zurück zu führen war. Die OGS ist der Meinung, dass eigentlich nicht der QVS für solche Zusammenhänge zuständig sein sollte, sondern die Stadt, welche auf Historiker zurück greifen kann.
Als die SBB um 1990 im Zusammenhang mit dem Projekt Gewerbezentrum eine Haltestelle Katzenbach planten und auch drei Fussgängerdurchgänge vorsahen, welche die alten Wunsch endlich realisiert hätte, war es auch wieder nicht recht. Denn es schlug diesen Durchgängen durch die IG Katzenbach mit ihren rund 700 Mitgliedern aus den betroffenen Quartierteilen viel Widerstand entgegen. Siehe dazu unter Haltestelle Katzenbach! So bleibt denjenigen, welche diesen Durchgang gerne gehabt hätten nichts anderes übrig, als entweder die Eisfeld- oder die Schärenmoosstrasse zu benützen und viele hundert Meter zusätzlich zu gehen. Beim Einkaufen nicht gerade sehr sympathisch und für das Seebacher Gewerbe auch nicht gerade optimal.
Die weitgehende Zerstörung der Schärenfeldstrasse hingegen ist gleichzusetzen mit dem Abbruch des Seebacher Kellhofs und anderen Schildbürgerstreichen in Seebach.
Im Baugeschichtlichen Archiv Zürich gibt es von den älteren Häusern an dieser Strasse noch zahlreiche Fotos. Wer sich dafür interessiert, findet unter BAZ alle nötigen Hinweise, wo genau man diese Fotos ansehen und sich davon allenfalls Kopien anfertigen kann.