Der Name ist offiziell seit 1935. Der heutige Hegnauweg war ursprünglich eine uralte Verbindung von der Schaffhauserstrasse über das Schärenfeld und hinauf zum Kosakenhügel. Dieser Wegabschnitt bestand seit 1799 und wurde vom Volksmund nach dem Abzug der Russen Partisanenwegli genannt. Es war eine von den Pferden in den Boden gestampfte Abkürzung zum Aspholz, wo sich die Russenküche befand. Das Partisanenwegli überquerte bei der ZKB die Schaffhauserstrasse und führte weiter entlang dem Katzenbach, querte das Mürggeli und führte neben dem Restaurant Frohsinn vorbei über die Pünten zur Rümlangstrasse und zweigte vor dem Haus Wettstein links ab und führte weiter am Buchwiesenschlittelhang vorbei zur Käshaldenstrasse, dann zur Köschenrüti und weiter über den Vorläufer des Buuchweewäägli zum Aspholz, wo sich die Küche befand.
Der Abschnitt von der Schärenfeldstrasses quer über das Schärenmoos zur Schaffhauserstrasse ist im Zehntenplan von 1820 noch eingezeichnet, siehe Kopie nebenan. Noch 1865 findet man ihn auf alten Plänen. Es ist die punktierte Linie. Der Abschnitt Kosakenhügel bis zur Schärenfeldstrasse fehlte schon 1820 im Zehntenplan. Das war naheliegend, denn um 1820 gab es auf dem Kosakenhügel nur Wald. Als die Russen den Hügel wieder verliessen gab es keinen Bedarf mehr für den Weg, sodass er rasch wieder überwucherte. Mit dem Bau der Bahnlinie Wettingen-Seebach-Kloten-Winterthur im Jahre 1877 wurde der bereits überwucherte Weg definitiv unterbrochen. Fortan musste man von der Schaffhauserstrasse aus über die heutige Grünhaldenstrasse zum Kosakenhügel gelangen. Der Abschnitt Schärenfeld-Schaffhauserstrasse des Partisanenwegli blieb aber noch bis in die 1930er Jahre erhalten und ist auf einer Fotografie festgehalten, welche die OGS zur Zeit am Suchen ist. Sie folgt in absehbarer Zeit. Wegen dem Lehmabbau im Grubenacker wurde zugleich die Schärenfeld(strasse) aufgewertet und etwas ausgebaut.
Vom 1865 neu erstellten Bahnübergang an jener Stelle, wo später die Alphüttenbar stand (Bölsterlistrasse-Grünhaldenstrasse), hatte man einen sehr schönen Ausblick nach Hegnau, der prägend war für den späteren Wegnamen. Der heutige Hegnauweg im Schärenfeld wurde aber erst um 1935 erstellt und war anfänglich nur gekiest. Er stimmt mit dem Vorgängerweg nicht genau überein. Ein Zwilling des Hegnauweges ist der Brüttenweg und der Drilling ist der Giebeleich. Alle drei Strassen haben eine ganz ähnliche Entstehungsgeschichte. Sie erhielten ihre Namen zwischen 1935 und 1938 nach auffälligen Merkmalen, die man von der betreffenden Strasse aus früher einmal einsehen konnte. Hier ist anzufügen, dass diese Namen den dortigen Bauern für die bereits zuvor bestehenden Feldwege bereits geläufig gewesen sein dürften.
Da zu dieser Zeit bereits die Kommission für Strassenbenennungen der Stadt Zürich für die Strassennamen zuständig war, verlief das Prozedere nach dem bekannten Muster. Das Stadtplanungsamt wandte sich an den dortigen Grundeigentümer, in diesem Fall Johann Jacob Rosenberger, Landwirt, der schon seit 1892 dort wohnte. Nur er und allenfalls noch die Witwe von Jean Sieber konnten damals noch wissen, dass mit dem alten Grubenholzweg die Aussicht auf Brütten verbunden war oder dass man vom Feldweg vor dem Hause Rosenberger einmal direkt bis zum Giebeleich in Glattbrugg sehen konnte. Beim Namen für die Hegnaustrasse liess sich Jacob Rosenberger vermutlich vom Brüttenweg inspirieren, indem man nämlich vom 1957 aufgehobenen Bahnübergang im Schärenfeld bei klarem Wetter eine ähnlich gute Sicht auf Hegnau hatte.
Als Bahnwärter dürfte Jean Sieber bzw. seine Witwe somit für den Brüttenweg den Namensübermittler gespielt haben, denn es waren ja «seine» Bahnübergänge, während der Giebeleich(weg) und der Hegnauweg wahrscheinlich eher von Johann Jacob Rosenberger vermittelt worden sein dürften, denn er hat diese Wege ja benützt und unterhalten und seit seiner Kindheit den Giebeleich gesehen. Ob der erst gerade umgetaufte Quartierverein Seebach ebenfalls konsultiert wurde, ist nicht bekannt. Das Stadtplanungsamt hat diese Namensvorschläge zur Vernehmlassung weitergeleitet und es hat offensichtlich niemand dagegen Einwände erhoben.
Fazit: Der heutige Hegnauweg ist ein indirekter Nachfolger eines Abschnitts des früheren Partisanenwegli. Der Name Hegnauweg geht zurück auf die Tatsache, dass man früher von diesem Wegli beim ehemaligen Bahnübergang einen freien Blick auf Hegnau hatte. Aber erst 1935 wurde der Name Hegnauweg geschaffen, weil ein Bauer sich noch an die Aussicht erinnern konnte. Die Linienführung des heutigen Hegnauwegs wurde begradigt. Die von der OGS Hegnauwegli genannte namenlose Verbindung zwischen Schaffhauserstrasse und Hegnauweg bei der Macchiavelli-Bar ist nur eine Zufallsbenennung.