Kollektivbezeichnung. In Seebach gibt es vor allem im Gebiet Bühl etliche Strassen, die 1933 nach Vögeln benannt wurden, zuvor aber andere Namen trugen. Man nannte um 1935 diese Strassen kollektiv Strassen mit Vogelnamen. Es waren dies:
- die Buchfinkenstrasse - der Dohlenweg - die Starengasse
Alle lagen im Gebiet Bühl. Diese Strassen bekamen ihre Kollektivbezeichnung, weil sie vom Gemeinderat in einer Blitzaktion so benannt wurden, ohne dass aber durch drang, welches der vertiefte Grund dieser Namen sei. Nachträglich hörte die OGS dann doch noch den wahren Grund dieser Strassennamen. Eine Dame aus der Siedlung Hürst wusste anlässlich eines Fondue-Abends des QVS im Februar 2003 zu berichten, dass Gemeinderat A. Gnehm, welcher die Aufgabe bekam, einigen Strassen neue Namen zu geben, zu Hause von seinem Auftrag erzählte, worauf sein Sohn ein Vogelhandbuch von Hallwag zur Hand nahm und dem Vater begann, nette Vogelnamen vorzulesen, welche dieser eifrig notierte und so diese Gruppe von Strassen schuf. Der Ausdruck «Strassen mit Vogelnamen» hatte also einen tieferen Grund, der aber rein zufällig war.
Der für die Strassen und ihre Namen zuständige Gemeinderat wäre eigentlich Jakob Strehler gewesen, doch der wurde nicht mit der Aufgabe betraut. Ob diese Geschichte nur eine Sage ist oder ob sie stimmt, könnte heute nur noch überprüft werden, wenn jemand noch wüsste, ob Gemeinderat A. Gnehm in der fraglichen Zeit einen entsprechend alten Sohn hatte. Das wird sich sicher noch ergeben. Da es ja bloss drei Strassennamen waren, wovon eine zudem noch einen Schreibfehler enthielt, der erst später korrigiert wurde, scheint das keine hohe Priorität mehr zu haben. Der Dohlenweg wurde vom Gemeinderat eine Zeit lang als Dolenweg geschrieben, ehe die Korrektur auf Dohlenweg erfolgte.
Inzwischen ist das fragliche Gemeinderatsprotokoll aufgetaucht, welches mit dem 26. Juli 1932 datiert ist und worin berichtet wird, dass Gemeinderat A. Gnehm an diesem Tage vor dem versammelten Gemeinderat ein Referat bezüglich der neuen Strassenbezeichnungen hielt. Auf dieser Liste führte er 36 Namen auf, welche er als neue Namen für jene Strassen vorschlug, welche wegen der Eingemeindung einen anderen Namen brauchten und darunter waren dann auch die drei genannten Strassen. Hätte der verantwortliche Gemeinderat seinem Sohn ein Hallwagbüchlein über Bäume oder Schmetterlinge geschenkt, dann hiessen die Strassen heute ganz anders.
Quellen: - OGS-eigene - Ursula Apolloni, 2003 - Notizen in einem Vereinsblatt, leider nicht mehr verfügbar, nur noch Erinnerung - Gemeinderatsprotokoll 26.7.1932, Seite 156