Gemäss Ernst Benninger gab es unten an der Buhnstrasse eine ehemalige gemeindeeigene Weintrotte, welche seit 1918 nur noch als Magazin geführt und 1956 abgetragen wurde. Bei diesem ehemaligen Trotthaus handelt es sich um ein Gebäude, welches die Adresse Seebacherstrasse 79 trug. Es war ein aneinander gebautes Doppelhaus, wobei das untere traufseitig zur Seebacherstrasse stand, während das obere, eben das ehemalige Trotthaus an der unteren Buhnstrasse, giebelseitig zur Buhnstrasse stand. Es konnte identifiziert werden mit der alten Assek-Nr. 37B, neu 184, wurde vor 1812 erbaut und 1956 abgetragen. Um 1812 gehörte es Jaco Gossweiler & ....... Das ursprüngliche Baujahr konnte noch nicht ermittelt werden, weil die alte Liste der Assekuranznummern erst 1812 begann. Gebäude, welche dort einen Eintrag bekamen, wurden nur vereinzelt mit dem Baujahr erwähnt. Das Trotthaus Buhnstrasse stand genau gegenüber der alten Filiale des ehemaligen Lebensmittelgeschäftes Simon.
Leider konnte die OGS bis jetzt noch keine Foto finden, doch dürften wohl welche im Fundus der Negativ-Sammlung von Willy Burkhardt vorhanden sein, von dessen Sammlung der Verein Ortsmuseum Seebach (VOS) davon Kopien machen durfte. Es war das westliche Nachbarhaus von Ernst Benningers Geburtshaus. Das Baujahr könnte im Baugeschichtlichen Archiv Zürich (BAZ) eventuell ermittelt werden, da dort von allen zum Abbruch bestimmten Häuser rechtzeitig Fotos gemacht wurden. Diese Fotos sind recht oft mit dem Baujahr versehen. Vom Baustil her passt das vordere Haus (Assek-Nr. 183) in die Zeit von 1750 bis 1800. Da das hintere Haus, also das Trotthaus sehr ähnlich aussah, dürfte diese geschätzte Jahreszahl auch für das Trotthaus zutreffen.
Im Gemeindeplan von 1932 ist das Haus eingetragen. In der Liste der Hausbesitzer im Seebacher Adressbuch von 1913 fehlt die Assek-Nr. 184 erstaunlicherweise. Ein spezieller Grund für das Fehlen konnte nicht ermittelt werden. Das Trotthaus gehörte 1812 einem Jacob Gossweiler.
Da Ernst Benninger schreibt, dass es eine gemeindeeigene Trotte war, könnte daraus geschlossen werden, dass es die Gemeinde selber war, welche das Verschneiden eines Teils der Seebacher Weine betrieben hatte. Wortwörtlich ist das allerdings kaum anzunehmen, vielmehr ist zu vermuten, dass die Gemeinde diese Arbeit einem Seebacher Weinbauern überliess.
Alle Weinbauern, welche mehr als den Eigenverbrauch produzierten, mussten seinerzeit einen Teil ihrer Ernte an die Gemeinde verkaufen. Mit der Mischung bezweckte man eine Stabilisierung der Qualität. Der von der Gemeinde aufgekaufte Wein ging in den Verkauf, reichte aber kaum für den Eigenverbrauch der Gemeinde.
Quellen: - OGS-eigene - Ernst Benninger 2001, Seite 83 unter Reben