Diese Mühle wird vom Seebacher Chronist Reinhard Ochsner in seiner «Geschichte von Seebach» im Originalmanuskript auf Seite 2 erwähnt und zwar mit folgenden Worten: "Auch die 'binnzmülly' oder die 'mülly im binza', 1212 erstmals erwähnt, die Mühle am Hürstbach (heute eingedeckter Bachlauf längs der Neunbrunnenstrasse und dem Dolenweg) und das Gehöft auf der kleinen Anhöhe, der heutige 'Tannenhof', wurden zu Seebach gerechnet.......". Dieses Manuskript hat Reinhard Ochsner mit dem Datum 1.10.1973 datiert. Es erschien in zahlreichen Folgen in den Seebacher Nachrichten.
Obwohl sich die OGS seit den frühen 1950er Jahren mit der Seebacher Geschichte befasst, las sie erst 2002 davon, dass es in Seebach noch eine zweite Mühle am Hürstbach gab. Mit dem Hürstbach war der Binzmühlebach gemeint und der Standort der Mühle war ausserhalb des Dorfes, also irgendwo zwischen dem ehemaligen Binzmühleweiher und dem Hürstholz.
Die OGS geht davon aus, dass diese ehemalige Mühle den wenigsten Seebachern bekannt ist. Daher sei ihr hier ein Beitrag gewidmet. Wann genau diese Mühle bestand, ist ebenso wenig bekannt wie der genaue Standort. Mehr folgt allenfalls nach dem Studium aller Akten von Reinhard Ochsners zahlreichen Beiträgen zur Geschichte von Seebach.
Zum Zeitpunkt, wann diese Mühle existiert haben könnte, kann so viel gesagt werden: Sie fehlt in den Gemeindeplänen von 1932, von 1915 und 1900. Sie fehlt auch im Zehntenplan von 1820. Somit ist die Existenz dieser Mühle vor 1820 anzusetzen, es sei denn, es wäre damit eben doch die Binzmühle gemeint, nur eben mit einem anderen Bachnamen bedacht. Grund für diese Einschätzung ist die Tatsache, dass es zwischen dem Hürstholz und dem Binzmühleweiher keine signifikante Geländeschwelle gab, welche ein oberschlächtiges Mühlrad zugelassen hätte. Unterschlächtige Mühlräder kommen aber wegen der zu geringen Wasserleistung des Binzmühlebachs vor den Neubrunnenquellen nicht in Frage.
Quellen: - «Geschichte von Seebach», Reinhard Ochsner, 1952-54