Im Ausserdorf gibt es heute noch zwei Häuserzeilen, welche dem Charakter nach zu den Flarzhäusern zu zählen sind. Dazu gehören die Häuser Ausserdorftstrasse 6-10. Entscheidend, dass sie als Flarzhäuser zu betrachten sind, ist neben dem heutigen Zustand auch der Umstand, dass sie zu verschiedenen Zeiten entstanden sind und aneinander gebaut wurden. Das erste Haus wird nach Ernst Benninger auf das Jahr 1650 angesetzt. Er glaubt auch, dass diese Häuser Vorgängerbauten hatten. Früher wohnten hier vornehmlich Angehörige der Seebacher Familen Leemann und Vollenweider. Das hinterste Haus ist dann allerdings ein Zwerchhaus und kann als solches nicht mehr zu den Flarzhäusern gezählt werden. In «Baukultur in Zürich» wird vermerkt, dass die Bausubstanz im Innern sogar auf das 16. Jahrhundert zurück gehe und das Haus Nr. 6 im Jahr 1964 mit einem Zinnenanbau ergänzt wurde.
Eine Zinne im klassischen Sinne konnte die OGS an diesem Haus allerdings nicht erkennen. Vermutlich hat der Verfasser dort das Zwerchhaus gemeint. Zinnen sind ein gemauerter Aufsatz auf einer Brustwehr und finden sich vor allem auf Burgfrieden, bei Schlössern, Stadtmauern und anderweitigen Befestigungsanlagen. Kluge definiert denn auch die Zinne als oberster, mit Einschnitten versehener Teil einer Wehrmauer. Es scheint somit, dass das Hochbaudepartement der Stadt Zürich für die Zinne eine andere Deutung hat, welche der OGS und auch Wikipedia Schweiz noch nicht erschlossen ist oder dann hat der Autor den Begriff Zinne mit Zwerchhaus verwechselt.
Quellen: - OGS-eigene - «Unser Seebach», 1983, 26 + 27 - «Baukultur in Zürich, Hochbaudepartement der Stadt Zürich, 2005, 122