Das Rüteli war eine kleine Werkstätte an der Glatttalstrasse mit der neuen Assek-Nr. 53. Baujahr 1909. Im Jahre 1952 wurde sie wieder abgetragen. Das Rüteli ersetzte eine alte Werkstätte an der Unterwerkstrasse, die zur dortigen Liegenschaft mit der alten Assek-Nr. 130, neu 52 und 53 gehörte und im Besitze der Gemeinde war. Mieter der Liegenschaft war Landwirt Heinrich Bolli mit Frau Barbara. Die alte Werkstätte wurde 1909 abgetragen, das verbliebene Wohnhaus stand noch bis 1960. Es war damals das einzige Haus nahe beim ehemaligen Bahnübergang auf der rechten Strassenseite, wenn man von der Schaffhauserstrasse her schaut. Das Haus befand sich etwa dort, wo sich später der östlichste Teil der Liegenschaft der Firma Dyconex befand.
Der genaue Standort der Werkstätte Rüteli, die auf den Namen von Barbara Bolli eingetragen war, konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden, da der Gemeindeplan von 1932 im Norden Seebachs unvollständig ist. Weiter unten ist an der Glatttalstrasse keine entsprechende Werkstätte mit der Nummer 53 zu finden, sodass sie vermutlich im Gebiet Ebnet zu suchen sein müsste. Auch im Adressbuch von 1913 fehlt die Werkstätte mit der Assek-Nr. 53 unter Wehntalerstrasse, dem alten Namen der Glatttalstrasse, sodass die Möglichkeiten der OGS vorerst erschöpft sind.
Rüteli ist eine sehr aussergewöhnliche Bezeichnung für eine Werkstätte und könnte den Namen von der dortigen Flur bekommen haben. Ein Flurname Rüteli ist in der Seebacher Flurnamenliteratur bisher noch nicht festgehalten. Die OGS geht der Sache nach. Rüteli bedeutet 'kleine Rodung' und weist somit daruf hin, dass eine Rüteli bei einem ehemaligen Wald gelegen haben muss. Im Falle des vorliegenden Rüteli an der Glatttalstrasse müsste die Flur allerdings aus der Zeit um 1400 stammen, als es hier noch Wälder gab.
Auch Ã?rlikon kennt eine Flur namens Rüteli. Sie wird in den Gemeindeplänen von Reinhold Ochsner von 1865 und 1879 erwähnt und liegt an der Ringstrasse, wo es zu jener Zeit noch Wälder gab. Ein direkter Zusammenhang mit dem Seebacher Rüteli ist allerdings nicht auszumachen.
Quellen: - Brandassekuranz-Lagerbuch 1895-1933 - Adressbuch von Seebach 1913 - Gemeindepläne von Ã?rlikon 1865 und 1879