In Seebach bildeten sich die Familiennamen etwa in der gleichen Zeitspanne, wie anderswo in der deutschen Schweiz. Grund für diese neue Gewohnheit war ursprünglich der, dass es in grösseren Orten zu einer Häufung gleicher Rufnamen (Vornamen) kommen konnte. Um die Leute dennoch gut voneinander unterscheiden zu können, entwickelte sich der Brauch, ihnen einen Übernamen zu geben, welchen man begann, an den Rufnamen anzuhängen. Da die Gewohnheit zuerst bei höheren Ständen üblich wurde, dürften dort allerdings nicht die Übernamen, sondern eher die Berufe gewählt worden sein. Die Gewohnheit verbreitete sich auch in Seebach recht schnell, obwohl die Zahl der Einwohner damals so niedrig war, dass es auch noch einen anderen Grund gegeben haben dürfte. Dieser war schlicht der, dass man der Gewohntheit der grösseren Gemeinden mit leichter Verzögerung einfach folgte, auch wenn keine dringende Notwendigkeit bestand.
Neben den Übernamen entstand, wie schon erwähnt, auch die Gewohnheit, die Leute bei ihrem Berufe zu nennen. Dies kam aber erst nach und nach auf, da sonst die meisten Leute zum Nachnamen Bauer geheissen hätten. Erst der Umstand, dass viele Bauern vermehrt noch einer weiteren Beschäftigung nachgingen, bot dann weitere Gelegenheit, den Beruf oder eben den Nebenberuf (Müller, Meier, Pfister, Sieber, Keller, Zimmermann, Wirth) zum Nachnamen werden zu lassen.
Im Weiteren benannte man Leute auch nach ihren Eigenschaften (Wüest, Gross, Klein, Lang, Kurz, Stolz, Kösch (keusch), Burri (aufbrausend), ) oder besonderen körperlichen Merkmalen (z. B. Hasenfratz, Kügeli). Auch die Gruppe der Satznamen gehört dazu wie Haudenschild, Schlaginhaufen (beides Draufgänger), Hablützel (Habenichts), Deubelbeiss, Feigenwinter usw.
Auch die Herkunft diente nicht selten als Nachname, wovon in Seebach die Geschlechter der Benninger, Dübendorfer, Altorfer, Klöti, Burgdorfer, Meiliner, von Wil, Glattfelder, Bregenzer und Gossweiler zeugen. Dabei kamen aber nicht nur Ortsnamen zur Anwendung, sondern auch sehr lokale Stellen innerhalb des Dorfes, wie etwa Affentranger (beim Apfelbaum), in der Weid, Holenweger usw.
Dann gab es auch noch die Verwandtennamen wie Lamprecht, Landolt und Nänni. Sie verweisen auf den Taufnamen von ehemaligen Sippenältesten. Capeder (Haus des Peters), Cadurisch (Haus des Ulrichs), Casutt (das untere Haus), Näf, Neff (Neffe), Götti (Taufpate), Peters (Peters Sohn) usw.,
Heute ist es nicht mehr bei jedem Namen möglich, eindeutig festzustellen, ob er im Dorfe selber oder auswärts gebildet wurde.