Dieses Märchen wurde nicht in Seebach geschrieben, sondern stammt von irgendwo im Elsass, wo teilweise auch noch heute ein der Schweizer Mundart ähnlicher Dialekt gesprochen wird. Mehr über die Herkunft des Märchens und die genaue Bedeutung des Begriffs oder Namens Sapperlot konnte ich bis heute noch nicht ausfindig machen. In der Schweiz versteht man aber unter einem Sapperlot einen Lausbuben, der es übertreibt. Das passt hervorragend zum nachfolgenden Märchen. Ich erinnere mich noch, dass ich etwa im Jahre 1990 bei meiner ältesten Tochter Eveline in ihrer schier unendlichen Fülle von Märchenbüchern eher aus Langeweile mir ein solches Buch schnappte und es diagonal durchzulesen begann. Ich erinnere mich ferner, dass es als französisches Märchenbuch bezeichnet wurde und dass das Märchen aus dem Elsass stamme. Alles weitere müsste ich noch erforschen, doch fehlt mir ein wenig die Zeit dazu, denn das Buch fehlt inzwischen in der Sammlung meiner Tochter. Nur folgendes konnte ich bis heute finden: Es gibt den Begriff auch in den Varianten: Sackerlott, Sacredouble, Sacarlòtu, Sapperlotas, Sapperment! Meist im Sinne von 'Ausdruck des Erstaunens'.
Dieses Märchen mit dem einfachen Titel 'Sapperlot' las ich dann zu Ende und es gefiel mir so gut, dass ich es als Basis für ein eigenes Märchen benützte, welches ich dann meinen Kindern auf dem Campingplatz Auslikon ZH in den 1990er Jahren im Wohnwagen des Abends als Gute-Nacht-Geschichte erzählte. Es enthielt eine ganz spezielle Repetition, welche ich dann geschickt als Einschlafhilfe für die Kinder benützte, damit ich dann, wenn alle Kinder schliefen, noch etwas Zeit fand, mit meinem Schwager Jakob Kläy im Wohnwagen nebenan ein oder zwei weitere Stündchen ungestört zu plaudern und eine gute Flasche Weissen zu höhlen.
Der Sapperlot
Sapperlot war ein früher Seebacher Waldbauer, er war verheiratet mit Sapperlotine und wohnte vor längerer Zeit im Riedenholz ganz in der Nähe des Erlenholzweges, nur etwa 200 Meter von der Riedenholzstrasse entfernt. Die beiden lebten ein selbständiges Leben in einem ziemlich verwitterten alten Haus. Er suchte Holz und Tannzapfen im Wald für den Ofen, Pilze für das Essen, jagte gelegentlich ein Wildschwein, ein Reh oder einen Hasen und sie bepflanzte ein kleines Gärtchen mit Gemüse und Küchenkräutern, besorgte den Haushalt, sammelte Beeren, hielt zwei Schweine und eine Geiss usw.. Oftmals schafften sie es, mehr zu sammeln, als sie selber brauchten. Die Überschüsse verkauften sie dann auf dem Markt in Örlikon oder tauschten sie gegen Ware, die sie dringend brauchten. Freizeit im heutigen Sinne kannten sie nicht. Wenn alle Arbeit im Herbst getan war, galt es noch das Dach des Hauses wasser- und winterfest zu machen.
An einem warmen Martini-Tag kam Sapperlot auf die Idee, einmal einen der hohen Bäume in seinem Walde zu besteigen. So stieg er von Ast zu Ast immer höher. Nach einer halben Stunde schaute er einmal nach unten und sah zwischen den Ästen des Baumes ganz weit unten die Erde. Darüber der blaue Himmel, der gegen oben immer schwärzer wurde. Das verwunderte ihn ein wenig und je häufiger er nach unten schaute, desto kleiner wurden die weissen Wolken.
Plötzlich ging es nicht mehr weiter, denn nach oben gab es keine Äste mehr, sondern nur noch eine hölzerne Klapptüre. Er öffnete sie ganz vorsichtig, stieg weiter eine Treppe hinauf und befand sich in einem grossen hölzernen Büro. Dort sah er einen älteren Mann mit weissem Haarkranz an einem Pult sitzen, welcher angestrengt über seinen Dossiers versunken war. Als dieser den Lärm des Eintretenden hörte, sagte er: "Jetzt sapperlot nochmals, was willst du denn hier?". Sapperlot fragte ganz scheu: "Wer bist denn du?". Da antwortete der alte Mann: "Ich bin der liebe Gott im Himmel! Warum um Himmels Willen kommst du hier hinauf?". Sapperlot antwortete ganz scheu: "Ich bin einfach die Tanne hoch gestiegen!"
Da meinte der liebe Gott ganz gutmütig: "Das ist ja sehr nett von dir, mich zu besuchen, doch du musst wieder auf die Erde zurück. Ich habe für dich noch keine Beschäftigung hier oben, aber du hast als kleines Dankeschön einen Wunsch frei. Nenne ihn mir und geh zurück zu deiner Frau. Du wirst dich freuen." Sapperlot wünschte sich, dass sein Haus, wieder vollständig wasser- und winterfest sei und der liebe Gott versprach ihm, dass bei seiner Rückkehr sein Wunsch erfüllt sei. Sapperlot bedankte sich beim lieben Gott, stieg die Treppe vom göttlichen Büro hinunter, schloss die Klapptür und kletterte Stunden lang hinunter, bis er wieder die weissen Wolken sah und bis er wieder ganz unten am Erlenholzweg ankam.
Kaum war er vom Baum gesprungen, da kam ihm schon seine Sapperlotine entgegen gerannt und berichtete ganz aufgeregt, dass sich plötzlich das ganze Haus in einen perfekten Zustand verwandelt habe. Sapperlot erzählte nun seiner Frau, was er erlebt hatte. Sie gingen zusammen zurück zu ihrem Haus und besahen sich das Wunder. Tatsächlich war das ganze Haus so neu, als wäre es gestern erstellt worden. Sapperlot war sichtlich beeindruckt.
Am nächsten Tag meinte die Sapperlotine, dass der liebe Gott bei seiner 'Hauserneuerung' vergessen habe, die Speisekammer zu füllen und dass es somit nötig sei, dass er nochmals auf den Baum steige, um dem lieben Gott von seinem Missgeschick zu berichten. Da meinte Sapperlot, das das nicht möglich sei, er hätte den Eindruck gehabt, dass der liebe Gott nur einen einzigen Wunsch zu erfüllen gedachte. Sapperlotine jedoch bearbeitete ihren Mann so lange, bis er notgedrungen nochmals begann, auf den hohen Baum zu klettern.
So stieg er von Ast zu Ast immer höher. Nach einer halben Stunde schaute er einmal nach unten und sah zwischen den Ästen des Baumes ganz weit unten die Erde. Darüber der blaue Himmel, der gegen oben immer schwärzer wurde. Das verwunderte ihn weiterhin und je häufiger er nach unten schaute, desto kleiner wurden die weissen Wolken.
Plötzlich ging es nicht mehr weiter, denn nach oben gab es keine Äste mehr, sondern nur noch eine hölzerne Klapptüre. Er öffnete sie ganz vorsichtig, als ob er das täglich täte, stieg weiter die Treppe hinauf und befand sich wieder im grossen hölzernen Büro. Dort sah er erneut den lieben Gott mit seinem weissem Haarkranz an einem Pult sitzen, angestrengt über seinen Dossiers versunken. Als dieser den Lärm des Eintretenden hörte, wandte er sich zu ihm und sagte: "Jetzt sapperlot nochmals, schon wieder du? Was willst du denn hier?". Sapperlot antwortete wortgetreu, was seine Frau ihm aufgetragen hatte: "Das Haus ist nun in Ordnung. Vielen Dank, aber du hast vergessen, unsere Speisekammer zu füllen!"
Da meinte der liebe Gott etwas gereizt: "Das habe ich auch nicht vorgesehen, aber wenn es für dich so wichtig ist, dann sei dir auch dieser Wunsch erfüllt! Geh zurück zu deiner Frau. Du wirst dich freuen." Der liebe Gott versprach ihm, dass bei seiner Rückkehr sein Wunsch erfüllt sei. Sapperlot bedankte sich erneut, stieg die Treppe vom göttlichen Büro hinunter, schloss die Klapptür und kletterte Stunden lang hinunter, bis er wieder die weissen Wolken sah und bis er wieder ganz unten am Erlenholzweg ankam.
Kaum war er vom Baum gesprungen, da kam ihm schon seine Sapperlotine entgegen gerannt und berichtete ganz aufgeregt, dass sich plötzlich die Speisekammer gefüllt habe und nun Fleisch und Gemüse für mehrere Monate vorhanden sei. Sie gingen zusammen zurück zu ihrem Haus und besahen sich das Wunder. Tatsächlich war die Speisekammer voll für lange Zeit. Sapperlot war sichtlich beeindruckt. Die beiden luden daraufhin ihre ganze Verwandtschaft zu einem Essen ein und sparten nicht dabei.
Am nächsten Tag meinte die Sapperlotine, dass der liebe Gott bei seiner 'Speisekammerfüllung' vergessen habe, ihre alten Kleider zu ersetzen, denn die Gäste hätten gestern zwar das neu renovierte Haus bewundert und das gute Essen gelobt, sich aber gewundert, warum sie sich denn in Lumpen hüllten. Sapperlotine meinte weiter, dass es somit nötig sei, dass er nochmals auf den Baum steige, um dem lieben Gott von seiner unvollständigen Arbeit zu rapportieren. Da meinte Sapperlot, das das nicht möglich sei, er hätte den Eindruck gehabt, dass der liebe Gott eigentlich nur einen einzigen Wunsch zu erfüllen gedachte. Dass er auch noch einen zweiten erfüllte, wäre schon mehr als ein Wunder. Sapperlotine jedoch bearbeitete ihren Mann so lange, bis er notgedrungen nochmals begann, auf den hohen Baum zu klettern.
So stieg er von Ast zu Ast immer höher. Nach einer halben Stunde schaute er einmal nach unten und sah zwischen den Ästen des Baumes ganz weit unten die Erde. Darüber der blaue Himmel, der gegen oben immer schwärzer wurde. Das verwunderte ihn weiterhin und je häufiger er nach unten schaute, desto kleiner wurden die weissen Wolken.
Plötzlich ging es nicht mehr weiter, denn nach oben gab es keine Äste mehr, sondern nur noch eine hölzerne Klapptüre. Er öffnete sie ganz vorsichtig, als ob er das täglich täte, stieg weiter die Treppe hinauf und befand sich wieder im grossen hölzernen Büro. Dort sah er erneut den lieben Gott mit seinem weissem Haarkranz an einem Pult sitzen, angestrengt über seinen Dossiers versunken. Als dieser den Lärm des Eintretenden hörte, wandte er sich zu ihm und sagte: "Jetzt sapperlot nochmals, schon wieder du? Was willst du denn hier?". Sapperlot antwortete wortgetreu, was seine Frau ihm aufgetragen hatte: "Das Haus ist nun in Ordnung und die Speisekammer gefüllt. Vielen Dank, aber du hast vergessen, unsere alten Kleider zu ersetzen. Sie passen einfach nicht mehr zum Haus und zur Speisekammer!"
Da meinte der liebe Gott ziemlich gereizt: "Das habe ich auch nicht vorgesehen, aber wenn es für dich so furchtbar wichtig ist, dann sei dir auch dieser Wunsch noch erfüllt! Geh zurück zu deiner Frau. Du wirst dich freuen." Der liebe Gott versprach ihm, dass bei seiner Rückkehr sein Wunsch erfüllt sei. Sapperlot bedankte sich erneut, stieg die Treppe vom göttlichen Büro hinunter, schloss die Klapptür und kletterte Stunden lang hinunter, bis er wieder die weissen Wolken sah und bis er wieder ganz unten am Erlenholzweg ankam.
Kaum war er vom Baum gesprungen, da kam ihm schon seine Sapperlotine entgegen gerannt und berichtete ganz aufgeregt, dass sich plötzlich der Kleiderschrank mit ganz schönen Kleider der besten Qualität gefüllt hätte. Sie gingen zusammen zurück zu ihrem Haus und besahen sich das Wunder. Tatsächlich war der Schrank voller schöner Kleider. Sapperlot war sichtlich beeindruckt. Die beiden luden daraufhin erneut ihre ganze Verwandtschaft zu einem Essen ein und sparten nicht dabei.
Am nächsten Tag meinte die Sapperlotine, dass der liebe Gott bei seiner 'Kleiderschrankfüllung' vergessen habe, ihr altes Pferd zu ersetzen, denn die Gäste hätten gestern zwar das neu renovierte Haus bewundert und das gute Essen gelobt und die schönen Kleider beneidet, sich aber gewundert, warum sie sich denn mit einem so alten schäbigen Klepper und der noch älteren offenen Kutsche abgäben. Sapperlotine meinte im weiteren, dass es somit nötig sei, dass er nochmals auf den Baum steige, um dem lieben Gott abermals von seiner unvollständigen Arbeit zu rapportieren. Da meinte Sapperlot, das das nicht möglich sei, er hätte den Eindruck gehabt, dass der liebe Gott eigentlich nur einen einzigen Wunsch zu erfüllen gedachte. Dass er auch noch einen zweiten und einen dritten erfüllte, wäre schon ein ganz grosses Wunder. Sapperlotine jedoch bearbeitete ihren Mann so lange, bis er notgedrungen nochmals begann, auf den hohen Baum zu klettern.
So stieg er von Ast zu Ast immer höher. Nach einer halben Stunde schaute er einmal nach unten und sah zwischen den Ästen des Baumes ganz weit unten die Erde. Darüber der blaue Himmel, der gegen oben immer schwärzer wurde. Das verwunderte ihn weiterhin und je häufiger er nach unten schaute, desto kleiner wurden die weissen Wolken.
Plötzlich ging es nicht mehr weiter, denn nach oben gab es keine Äste mehr, sondern nur noch eine hölzerne Klapptüre. Er öffnete sie ganz vorsichtig, als ob er das täglich täte, stieg weiter die Treppe hinauf und befand sich wieder im grossen hölzernen Büro. Dort sah er erneut den lieben Gott mit seinem weissem Haarkranz an einem Pult sitzen, angestrengt über seinen Dossiers versunken. Als dieser den Lärm des Eintretenden hörte, wandte er sich zu ihm und sagte: "Jetzt sapperlot nochmals, schon wieder du? Was willst du denn erneut hier?". Sapperlot antwortete wortgetreu, was seine Frau ihm aufgetragen hatte: "Das Haus ist nun in Ordnung, die Speisekammer gefüllt und der Kleiderschrank erneuert. Vielen Dank, aber du hast vergessen, unser altes Pferd und die noch ältere Kutsche zu ersetzen. Sie passen einfach nicht mehr zum Haus, zur Speisekammer und zum Kleiderschrank!"
Da meinte der liebe Gott nun schon ganz gehörig gereizt: "Das habe ich auch nicht vorgesehen, aber wenn es für dich so wahnsinnig wichtig ist, dann sei dir auch dieser letzte Wunsch erfüllt! Geh zurück zu deiner Frau. Du wirst dich freuen." Der liebe Gott versprach ihm, dass bei seiner Rückkehr sein Wunsch erfüllt sei. Sapperlot bedankte sich erneut, stieg die Treppe vom göttlichen Büro hinunter, schloss die Klapptür und kletterte Stunden lang hinunter, bis er wieder die weissen Wolken sah und bis er wieder ganz unten am Erlenholzweg ankam.
Kaum war er vom Baum gesprungen, da kam ihm schon seine Sapperlotine entgegen gerannt und berichtete ganz aufgeregt, dass vor ihrem Haus ganz plötzlich ein neues Pferd und eine gedeckte Kutsche stünden. Sie gingen zusammen zurück zu ihrem Haus und besahen sich das Wunder. Tatsächlich waren sowohl das alte Pferd und die uralte Kutsche ersetzt. Sapperlot war sichtlich beeindruckt. Die beiden luden daraufhin ihre ganze Verwandtschaft ein weiteres Mal zu einem Essen ein und sparten nicht dabei.
Am nächsten Tag meinte die Sapperlotine, dass der liebe Gott bei seiner 'Pferde- und Kutschen-Erneuerung' vergessen habe, ihre Geldschatulle zu füllen. Denn wenn sie wieder Gäste einlüde, könnte sie sich ohne Geld nicht all jene Dinge kaufen, die es heute einfach brauche, um bei den Leuten zu sein. Sapperlotine meinte im weiteren, dass es somit nötig sei, dass er nochmals auf den Baum steige, um dem lieben Gott abermals von seiner unvollständigen Arbeit zu rapportieren. Da meinte Sapperlot, das das nicht möglich sei, er hätte den Eindruck gehabt, dass der liebe Gott eigentlich nur einen einzigen Wunsch zu erfüllen gedachte. Dass er auch noch einen zweiten, einen dritten und einen vierten erfüllte, wäre schon weit mehr als ein Wunder. Sapperlotine jedoch bearbeitete ihren Mann so lange, bis er notgedrungen nochmals begann, auf den hohen Baum zu klettern.
So stieg er von Ast zu Ast immer höher. Nach einer halben Stunde schaute er einmal nach unten und sah zwischen den Ästen des Baumes ganz weit unten die Erde. Darüber der blaue Himmel, der gegen oben immer schwärzer wurde. Das verwunderte ihn weiterhin und je häufiger er nach unten schaute, desto kleiner wurden die weissen Wolken.
Plötzlich ging es nicht mehr weiter, denn nach oben gab es keine Äste mehr, sondern nur noch eine hölzerne Klapptüre. Er öffnete sie ganz vorsichtig, als ob er das täglich täte, stieg weiter die Treppe hinauf und befand sich wieder im grossen hölzernen Büro. Dort sah er erneut den lieben Gott mit seinem weissem Haarkranz an einem Pult sitzen, angestrengt über seinen Dossiers versunken. Als dieser den Lärm des Eintretenden hörte, wandte er sich zu ihm und sagte: "Jetzt sapperlot nochmals, schon wieder du? Was willst du denn erneut hier? Ich habe dir doch gesagt, dass es letztes Mal das letzte Mal gewesen sei!". Sapperlot antwortete aber wortgetreu, was seine Frau ihm aufgetragen hatte: "Das Haus ist nun in Ordnung, die Speisekammer gefüllt, der Kleiderschrank und das Pferd und die Kutsche ersetzt. Vielen Dank, aber du hast vergessen, unsere Geldschatulle zu füllen. Ohne genügend Geld können wir unseren gesellschaftlichen Verpflichtungen nicht nachkommen!"
Da riss dem lieben Gott der Geduldsfaden und er meinte mehr als gereizt: "Das habe ich auch nicht vorgesehen, doch weil ihr beide nie genug bekommen könnt, verwandle ich dich zur Strafe in einen Frosch und deine Frau in eine Eule. Das habt ihr nun für eure Undankbarkeit!" Sapperlot schlich sich meuchlings davon, stieg die Treppe vom göttlichen Büro hinunter, schloss die Klapptür und kletterte Stunden lang hinunter, bis er wieder die weissen Wolken sah und bis er wieder ganz unten am Erlenholzweg ankam.
Kaum war er vom Baum gesprungen, da kam ihm schon seine Sapperlotine entgegen gerannt und berichtete völlig verzweifelt, dass nichts geschehen sei. Sie gingen zusammen zurück zu ihrem Haus und suchten vergeblich nach der gefüllten Geldschatulle. Noch im Laufe der Nacht verwandelte sich Sapperlot in einen Frosch und Sapperlotine in eine Eule. Und wenn man heute des Abends entlang des Erlenweges geht, hört man gelegentlich noch die Eule "Huhu Huhu" und den Frosch im nahem Erlensümpfli "Quaqua Quaqua" rufen.
Die Moral von der Geschicht': Man übertreib' es mit den Wünschen nicht!
Nachzutragen wäre noch, dass ich viele Jahre später dieses Märchen bei guten Bekannten einer Enkelin, die sie gerade hüteten, erzählen 'musste'. Das Mädchen hörte nämlich gerne Gute-Nacht-Geschichten. Da die Grosseltern der kleinen Enkelin sich die Geschichte nicht entgehen lassen wollten, legten sie sich auf die übrigen Betten im Zimmer und lauschten meiner Erzählung. Da das Mädchen so begeistert war von der Geschichte, schlief es nicht wie eigentlich üblich, beim 5. Besuch des Sapperlots im Himmel ein, sondern war immer noch purrlimunter. Also verlängerte ich die Geschichte mit weiteren Besuchen des Sapperlots im Himmel, bis ich zu meiner Verblüffung entdeckte, dass inzwischen die Grossmutter eingeschlafen war, während ihre Enkelin immer noch andächtig lauschte!
Quellen: - Französisches Märchen aus dem Elsass, stark abgeändert - OGS-eigene