Eigentlich ist damit ein Gebiet über dem Atlantik südöstlich der Bermuda-Inseln gemeint, wo seit langem auffällig viele Schiffe versinken und Flugzeuge verschwinden. In Seebach ist damit der im Volksmund seit einigen Jahren zu hörende Ausdruck für den Quartierteil westlich der Schaffhauserstrasse zwischen Glatttalstrasse und der Grenze zu Glattbrugg gemeint. Der Name soll zustande gekommen sein, weil dieser Abschnitt als Wohngebiet wegen des Strassen- und Fluglärms nicht gerade beliebt sein soll.
Wenn dies tatsächlich zutrifft, dann kann allerdings nur ein schmaler Streifen entlang der Schaffhauserstrasse und der Glatttalstrasse gemeint sein, denn an der Mattacker- und an der Stiglenstrasse hört man den Strassenlärm der beiden Hauptstrassen kaum mehr. Auch die Flugzeuge fallen nicht mehr besonders auf, da heute zumeist nur noch mit modernen Maschinen geflogen wird, welche recht erfreulich leiser geworden sind.
Für Leute, welche im Sommer gerne bei offenem Fenster schlafen würden, sind es eher das Rauschen des Autoverkehrs ganz allgemein, laute Feste, nächtliche Diskussionen auf den Gehwegen, spät nachts die S-Bahn und die Güterzüge, welche etwas stören. Doch diese hört man vermutlich auch anderswo in Seebach und wohl nicht nur in Seebach. Mit dem Neubau der Asig-Blöcke im neuen Konzept dürfte der Name ab 2012 wohl wieder in Vergessenheit geraten.
Fakt ist: Im Seebacher Bermudadreieck verschwinden weder Flugzeuge noch Schiffe. Der Lärm hält sich in Grenzen. Die OGS hat seit einigen Jahren ihr Domizil in diesem Dreieck, ohne dass irgend etwas besonders Unangenehmes das Wohnen je beeinträchtigt hätte. Dies nährt die Vermutung, dass dieser Quartierteil den Übernamen allein wegen seiner Dreiecksform erhalten hat. Das Seebacher Bermudadreieck ist identisch mit dem statistischen Quartierteil Eichrain.
Dass der Ausdruck immer wieder und auch für ganz andere Gebiete benützt wird, zeigen die beiden nachfolgenden Zeitungsberichte:
- Im Kreis 4 gibt es ebenfalls ein Häuserdreieck an der Müller- / Hohlstrasse, welchem man die Bezeichnung Bermuda-Dreieck gegeben hat. (TA 2008)
- Wegen den erheblichen Änderungen, welcher die Stadt Zürich beim Projekt «Umsteigezentrum Zürich-Nord» in aller Stille vorgenommen hat oder im Begriffe ist vorzunehmen, haben 19 Gemeinderäte von Zürich-Nord gemeinsam am 1.10.2008 einen 15-Fragen-Katalog als Interpellation an den Stadtrat gerichtet. Darüber berichtete die Vorstadt am 22.10.2008 und titelte den Bericht mit «Ein Bermuda-Dreieck? - Ein Quartier fordert Transparenz». Mit dem Bermuda-Dreieck ist das gesamte Bauprojekt samt Personenunterführungen am Bahnhof Örlikon gemeint. Zugleich sollte der Ausdruck auch aufzeigen, dass man in Örlikon und Seebach befürchtet, es geschähen in diesem Dreieck Dinge ohne das Wissen der Quartierbevölkerung. (VS 22.10.2008)