Der Fip-Fop-Club war kein echter Verein, sondern eher eine Art Werbevehikel des Markenartikelherstellers Nestlé. Ihren Höhepunkt erreichte die Welle in den 1950er Jahren. Eine dieser Veranstaltungen wurde auch einmal mit Unterstützung des Lebensmittel Vereins Zürich (LVZ) im grossen Landhussaal in Seebach durchgeführt. Das war um 1955. Wie es kommen musste, gab es nicht nur Unterhaltung, sondern auch Werbeauftritte, welche von gut eintrainierten Fachleuten geleitet wurden. Dabei zeigten diese den Kindern Markenprodukte wie Nesté-, Peter-, Cailler- und Koller-Schokoladetafeln und so weiter. Dann fragten sie die Kinder, wo man diese bekomme und zeigten dabei auf ein grosses gelbes sechseckiges Symbol mit der Aufschrift «LVZ» auf der Bühne.
Da die Kinder anfänglich zauderten, dauerte es eine ganze Weile, bis sich jemand meldete und lautstark rief: "Bei der Migros!!!" Kaum hatte der Spassvogel die Migros genannt, plapperten alle Kinder den Namen nach und es brandete immer wieder durch den Saal: "Bei der Migros!!! Bei der Migros!!!". Die Werbefachleute waren darauf offenbar nicht genügend trainiert, denn obwohl sie immer wieder riefen: "Nein, nein!!! Nicht bei der Migros!!!" vermochten sie die inzwischen immer lauter "Bei der Migros!!!" rufenden Kinder längere Zeit nicht zu übertönen. Die Werber wurden das Opfer ihres eigenen Tricks. Das lag natürlich auch daran, dass die meisten Kinder den Spass bald einmal durchschauten und jetzt erst recht und mit voller Absicht und immer lauter: "Bei der Migros!!!" riefen.
Zur Ehrenrettung der damaligen Fip-Fop Werbefachleute muss noch gesagt werden, dass sie die Sache nach 20 bis 30 Sekunden wieder im Griff hatten, doch lustig war das Ereignis allemal.
Marcel Fisler berichtet, dass im Kino Excelsior der Fip-Fop Club zu Hause war, ein Filmclub für Kinder. Da wurden lustige Filme aus der Stummfilmzeit gezeigt, wie Pat und Patachon oder Dick und Doof. Das leicht lädierte Fip-Fop Abzeichen hat er heute noch.
Quellen: - Dr. phil. Alfred Meier (war als kleiner Bub selbst dabei) - Karl Flöscher (Foto) - Marcel Fisler (Hinweis auf Excelsior als Lokal)
Das Bild zeigt das Abzeichen des Fip-Fop-Clubs, welches der in Seebach aufgewachsene Karl Flöscher bis heute aufbewahrte. Auf der Rückseite steht: 1955 Nestlé.