Eisen und Metalle, Maschinen, seit 1925, Schaffhauserstrasse 470.
Um 1899 gründete der Schmied Johann Gauss in Aussersihl einen Altmetallhandelsbetrieb. Später beteiligte sich auch sein Bruder Christian Gauss an der Firma. Um 1912 übersiedelten die beiden nach Wollishofen, wo sie mehr Platz fanden. 1925 zogen sie nach Seebach um und 1931 erwarben sie die Liegenschaft der Eisen- & Metallgiesserei Seebach an der Schaffhauserstrasse 470. Zu diesem Zeitpunkt nannte sich die Firma dann «Gebrüder Gauss, Maschinenfabrik, Eisen, Metalle, Werkzeuge». 1937 trennten sich Johann und Christian Gauss. Johann behielt den Alteisenhandel und Christian den Neueisenhandel. Johann nahm seinen Schwiegersohn Dr. Marius Schmidt als Teilhaber in die Firma auf und änderte in der Folge die Firmenbezeichnung auf Gauss & Schmidt, Eisen, Metalle & Maschinen.
Der Präsident des Quartiervereins Seebach, Viktor Roshard spricht 1960 bei der Firma vor und bittet, die wenig schöne Blechausstellung mit leeren Fässern entlang der Schaffhauserstrasse zu beseitigen.
Gauss & Schmidt beschäftigten auch einen Hauswart namens A. Hodel. Dieser war Maschinenschlosser. Er hatte in der Liegenschaft eine Wohnung, vielleicht war es das kleine EFH, welches ganz nahe bei der Schaffhauserstrasse stand. Es trug die neue Assek-Nr. 400. Auch hatte er stets einen Schäferhund bei sich, mit welchem er allabendlich und auch tagsüber Rundgänge auf der ganzen Liegenschaft machte. Eindringlinge hätten keine Chance gehabt, dort auch nur 10 Gramm Eisen zu stehlen. Der Hund gab augenblicklich an und er sah so aus, dass jedermann vermuten durfte, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen wäre. Er war auch nicht der Typ Hund, welcher sich mit Kirschen zufrieden gegeben hätte. Sein Fletschen verriet vielmehr, dass es ihn nach Fleisch gelüstete. Mit anderen Worten: Nichts für Einbrecher!
Nach 1970 erfolgte eine Zusammenarbeit mit der Firma Jakob Dietiker, einem bisherigen Konkurrenten. Nachdem 1974 auch Schmidt in Pension ging, übernahm Jakob Dietiker jun. die Geschäftsleitung. Schmidts Enkel Jan hingegen übernahm Führungsaufgaben in der Dietiker-Gruppe.
1989 änderte der Firmenname auf Gauss & Co. AG. Die Fabrikliegenschaft in Seebach stand zum Verkauf, blieb aber seit den 1990er Jahren unbenutzt, da sich der Bau des Gewerbezentrums nicht realisieren liess. Nach der Unterschutzstellung des Fabrikgebäudes wurde dieses noch von einer Brockenstube genutzt. Danach zogen Chaoten und Drögeler ein, bis der Bau am 5.1.2000 einem Brand zum Opfer fiel und in der Folge aus der Liste der geschützten Gebäude gelöscht wurde. Danach überbaute die Migros die Liegenschaft mit einem Geschäftshaus und einigen Wohnblöcken.
Der Schrottplatz der Firma am heutigen Seebacherplatz veranlasste den QVS seinerzeit, bei der Firma vorzusprechen, dass sie den Eisenschrott etwas besser tarne. Möglicherweise verfolgten die Plakate entlang des Holzzauns den gleichen Zweck.