Lokalzeitung. Ehemaliger Anzeiger von Ã?rlikon, Seebach, Schwamendingen und Affolter. Gegründet 1885. Die Zeitung war offizielles Publikationsorgan für die Gemeinden Ã?rlikon, Seebach, Schwamendingen, Affoltern und angrenzende Glatttalgemeinden. Die Erscheinungsweise war Dienstag, Donnerstag und Samstag. Sie wurde gegründet vom Schaffhauser Conrad Meyer-Rahn, der von Unterhallau hierher zog und die Ã?rliker Druckerei Meyer & Cie. gründete, wo auch das Blatt produziert wurde.
Mindestens ab 1910 firmierte der Verlag als Meyer & Co. Meyer verstarb 1930. Bis zur Eingemeindung 1934 war das Echo vom Zürichberg der amtliche Anzeiger für die oben erwähnten Gemeinden. Danach verlor er diese Aufgabe an das Tagblatt der Stadt Zürich und der langsame Niedergang setzte ein, da die Zeitung wichtige Leser an das Tagblatt verlor. Dieser Niedergang bezieht sich aber nur auf das «Echo vom Zürichberg». Die Druckerei existierte weiter bis heute als Meyer & Co. AG und hat ihren Sitz am Jungholzweg 2.
Ein gewisser Nachteil der Zeitung war aber auch die Erscheinungsweise. Noch heute erinnere ich mich daran, dass es noch 1950 ein geflügeltes Wort gab, das hiess: "Du chunnsch hinedrii, wie Â?s Echo vom Züribärg!". Ein anderes Bonmot hiess: "Nüt isch so veraltet wie-n-e Zytig vo geschter". Dieses bezog sich zwar nicht explizit auf das «Echo», wie das Zeitungchen von seiner Leserschaft liebevoll genannt wurde. Ausserdem druckte die Zeitung noch in Frakturbuchstaben, bei welchen man auch mit viel Ã?bung im Lesen stets schnell ermüdete. Trotz starker Zunahme der Bevölkerungszahlen konnten kaum neue Abonnenten gefunden werden, da die Neuzuzüger sich für das Quartiergeschehen nicht so stark interessierten, sondern sich eher als Zürcher fühlten und dementsprechend andere Zeitungen abonnierten.
Wichtiger Konkurrent wurden seit 1950 auch die Seebacher Nachrichten. Ende März 1963 wurde das Erscheinen des «Echos» eingestellt. In versteckter Form gab es das Blatt aber noch als Beilage im «Zürichbieter», doch hielt sich auch diese Erscheinungsform nicht allzu lange und so verschwand das Echo vom Zürichberg aus dem Zürcher Blätterwald. In Seebach wurde oft moniert, dass das Blatt sich seit Mitte der 1930er Jahre zu wenig mit Seebach befasste und zu örlikonlastig gewesen sei. Dazu war das Blatt mit Sitz in Ã?rlikon natürlich berechtigt, musste aber auch den damit verbundenen Inserate- und Abonnentenmangel seitens der Seebacher in Kauf nehmen.
Diese Kurzsichtigkeit seitens der Redaktion trat aber erst um 1935 auf. Sie dürfte auch darauf zurückzuführen gewesen sein, dass die Zahl der Seebacher Firmen, welche im Echo vom Zürichberg inserierten im Vergleich zu Ã?rlikon deutlich geringer war. Dies war für die Redaktion nicht gerade der Aufsteller, um besonders häufig über Seebach zu berichten. Es schien irgendwie eine ganz besondere Art von Provinzialität zu sein, die in Seebach vorherrschte. Die meisten Firmen waren Klein- oder Kleinstbudeli mit Einmannbetrieb, die gar kein Budget für Inserate hatten, weil es eben gerade so zum Ã?berleben reichte oder dann waren es grosse Firmen, die ihre Inserate woanders platzierten.
Zuvor waren die Seebacher aber sehr zufrieden mit der Zeitung. Dies wird bestätigt durch Ernst Benninger und Coiffeur Erb, wobei es letzterer war, welcher Hans Heinrich Pfister überreden konnte, für Seebach eine eigene Zeitung herauszugeben. Kaum zu glauben ist der Umstand, dass um 1900 herum das «Echo vom Zürichberg» in Seebach nicht verteilt wurde und es somit keine Seebacher Abonnenten gab. Das dürfte auch für etliche andere Gemeinden Gültigkeit gehabt haben. Wer damals das «Echo» lesen wollte, musste es gegenüber dem Restaurant «Bahnhof» in Ã?rlikon bei der Zeitungsexpedition selber abholen! Eine Zustellung per Boten rechnete sich für Seebach nicht.
Eine Besonderheit der Zeitung war, dass jeder Abonnent (1913) für die Dauer seines Abonnements für Fr. 600.-- versichert war!
Quellen: - Erinnerungen alter Seebacher - Emma Wüthrich-Meier - Franklin Fehr