Schuhmacherei (1945, 1957). Schaffhauserstrasse 469. A. Wirthlin war der Nachfolger von Hermann Schoch (1931) und dieser wiederum der Nachfolger von Gerardo Ferrari (1913). Das Lokal befand sich im Keller des Restaurants Rebstock. Es ist mehrfach überliefert, dass Georg Camenzind, der Gärtner von der Riedenholzstrasse in den 1950er Jahren bei Wirthlin in Teilzeit arbeitete. Bekannt geworden ist auch Wirthlins Eigenart, seinen Hausschlüssel an der Werkstatt jeweils aussen stecken zu lassen. Warum er das tat, ist nicht mehr bekannt, wahrscheinlich aber kaum, weil er einmal in Finnland war und es dort so gelernt hatte. Dort ist es nämlich bei Waldhütten üblich, weil sie ein Schloss besitzen, welches sich ohne Schlüssel nur von innen öffnen lässt.
Als ein paar Lausbuben um 1948 herum einmal bemerkten, welcher Gewohnheit er huldigte, besuchten sie ihn und erkundigten sich pro forma nach den Kosten für eine Schuhsohle. Danach verliessen sie die Werkstatt und drehten ganz leise den Schlüssel um. Als Wirthlin etwas später seine Werkstatt verlassen wollte, um nach Hause gehen, bemerkte er, dass er eingeschlossen war und trommelte ganz erregt gegen die Fensterscheiben. Aber erst, als er das Fenster öffnete und um Hilfe rief, kam ein Passant vorbei und öffnete das Schloss.
Quellen: - OGS-eigene - Hr. Schläpfer - Bruno Bosshard - Adressbuch von Seebach 1913 - Adressbuch von Seebach 1931