Um 1928 richtet sich Fuhrhalter Jakob Baumann hier ein, nach anderen Quellen schon etwas vorher. Der Standort lag in der Kiesgrube Nord an der Seebacherstrasse, hinter Schmiedvogel. Er hiess im Volksmund «Buumeschaaggi» oder auch «Schaaggibuume». Seine Remise stand schräg hinter der 3. Baracke im Gebiet Hüttenrain. Baumann hatte einen ziemlich alten Lastwagen, nach anderen Angaben stand auch noch ein zweiter herum, welcher vermutlich als Ersatzteilspender diente.
Baumann war recht oft damit beschäftigt, seinen Wagen zu reparieren. Dass mit Schmiedvogel auch gleich ein Schmied in nächster Nähe war, kam dem «Buumeschaaggi» sehr gelegen. Vom zweiten Lastwagen ist nur überliefert, dass er sehr altersschwach zu sein schien.
Unglücklicherweise war das Dach seiner Remise so nahe an der Felswand der Buhn, dass sich Lausbuben immer wieder einen Spass daraus machten, vom Schulwäldchen her den Schutzzaun zu überklettern und Steine auf das Remisendach zu werfen. Das schepperte jeweils ganz beträchtlich und wenn Baumann gerade anwesend war, dann war er alles andere als erbaut, kam heraus und nannte die Täter «chaibe Torebuebe». Und wenn er abwesend war, sorgte Schmiedvogel dafür, dass lautstark zu den «Sougoofen» hinauf gewettert wurde. Die unglaublich grosse Zuverlässigkeit, mit welcher die beiden schon nach wenigen Steinwürfen ihre Schimpftiraden begannen, reizte die Buben ganz besonders, den Spass über viele Jahre hinweg zu betreiben und an jüngere Schüler weiter zu vermitteln. Daran erinnerten sich sowohl Werner Wettstein, Ernst Benninger als auch Albert Bader noch gut. Offenbar hat sich Jakob Baumann bei den Lehrern darüber beklagt, denn zwischendurch, wenn die Lehrer wieder einmal zum Rechten schauten, hatten die beiden wieder viele Tage Ruhe.
Um 2004 gab es nicht mehr viele Seebacher, welche sich noch an «Buumeschaaggi» erinnern konnten. Jakob Baumann bekam beim Bau des Schulhauses ebenfalls Transportaufträge, das ist überliefert, wurde aber in der Einweihungsbroschüre 1934 nicht erwähnt. Dieser kleine Lapsus kam mit 72-jähriger Verspätung ans Tageslicht, als mir Werner Wettstein seine Kenntnisse über «Buumeschaaggi» verriet. Möglicherweise lag das daran, dass er im Unterauftrag von Gottfried Morgenthaler arbeitete, was Jakob Baumann oft tat. Solche Details konnte der Autor der Einweihungsbroschüre des Schulhauses Buhnrain natürlich nicht aus den Unterlagen heraus lesen.
Wo Jakob Baumann wohnte, ist noch unsicher, denn im Adressbuch von 1931 ist er selber nicht erwähnt. Es findet sich aber ein Eintrag eines Transportunternehmers namens Arnold Baumann-Huber, welcher vielleicht infrage käme als sein Nachfolger. Leider kann das nicht weiter geklärt werden, da auf dem Gemeindeplan von 1932 ein Haus Aspstrasse 396 nicht existiert. Das Haus mit der Nummer 396 lag hingegen an der Seebacherstrasse, etwas zurückgesetzt, aber sehr nahe am alten Standort der Remise von Jakob Baumann. Weitere Abklärungen wären sehr zeitraubend und können von der OGS ohne Hilfe nicht in Angriff genommen werden.
Folgendes konnte inzwischen noch festgestellt werden: Ein E. Kobel, Camionneur, Seebacherstrasse 19, soll Nachfolger von Jakob Baumann gewesen sein. Dieser ist aber 1931 im Adressbuch noch nicht verzeichnet. Die Nachfolge muss daher nach 1931 erfolgt sein. E. Kobel soll seinen Lastwagen in eben derselben Remise abgestellt haben, wie vor ihm Jakob Baumann. Nach weiteren Details wird noch geforscht.
Quellen: - Jack Hintermann - Hans Rathgeb - Ernst Benninger - Albert Bader - Gemeinderatsprotokoll vom 13.2.1903 - Werner Wettstein - Werner Schönenberger (Hinweis auf E. Kobel)