Töpferei und Hafnerei (1878, 1895, 1900, 1913, 1931, 1935, 1957). Schärenmoosstrasse 1, Zürichstrasse 90, ab 1934 Schaffhauserstrasse 502 genannt, alte Assek-Nr. 194, neu 375 (Wohnhaus). Dies war ein Neubau aus dem Jahre 1879, abgebrochen 1958. Das Werkstattgebäude trug die alte Assek-Nr. 201, neu 376. Letzteres wurde 1880 erbaut und 1957 abgetragen. Die Krebsers hatten am 22. Mai 1878 den Brand ihres ersten Wohnhauses zu beklagen. Das alte Haus der Krebsers stand hinter dem alten Sanitär-Fröhlich-Haus, etwa da, wo später die Migros-Filiale Schaffhauserstrasse 500/502 hin kam. Die Krebsers bewohnten ein Wohnhaus mit mindestens zwei Partien. Im Erdgeschoss gab es offensichtlich keine Wohnung. Die Fabrikation der Töpfe erfolgte im Anbau. Das Lager befand sich in einer kleinen Scheune hinter dem Haus. Die Krebsers stellten nicht alle Töpfe selber her, denn sie wurden auch mit Töpfen beliefert, die sie zukauften. Um das Haus gab es um 1957 ein paar Obstbäume.
Im Bürgerregister von 1895 findet sich bereits ein Johannes Krebser-Hotz, ein Albert Krebser Baumann, ein Johann Rudolf Krebser-Baumann, ein Gottlieb Krebser-Läubli sowie ein Hermann Krebser-Kägi. Obwohl die Krebsers schon vor 1878 nach Seebach gezogen sind, fand die OGS noch keine früheren Hinweise als den Brand ihres Hauses von 1878. Sie liessen sich 1895 in Seebach einbürgern.
Im Steuerregister von 1900 findet man einen Hermann Krebser-Kägi, Hafner, mit Adresse Schaffhauserstrasse in der Liegenschaft Assek.-Nr. 375, also im vorderen Nachbarhaus wohnend. Ferner den im Titel erwähnten Gottlieb Krebser-Läubli, ebenfalls Hafner, jedoch noch an der Wehntalerstrasse, heute Glatttalstrasse wohnend.
Gemäss Adressbuch von Seebach von 1913 ist er vor 1913 umgezogen ins hintere Haus mit der Assek.-Nr. 376 und verkaufte sein bisheriges Haus an Konrad Willi, Schneider. Ebenfalls genannt wird Johann Rudolf Krebser, Hafner, jedoch ohne Adressangabe.
Im Adressbuch von 1931 wird noch eine Luisa Krebser, Haustochter erwähnt.
Im Adressbuch von 1950 wird eine Louise Krebser als Witwe genannt. Sie wohnte zusammen mit ihrem Sohn im gleichen Haus. Neben Gottlieb Krebser-Läubli wohnte schon 1931 ein weiterer Hafner im Haus und zwar ein Ernst Krebser.
Ein Heinrich Krebser war von 1931-33 Feuerschauer, als die Gemeinde Seebach noch selbständig war
Einer der Krebsers hatte um 1957 herum Kinder. Die OGS erinnert sich noch an ein Mädchen mit dunkelbraunen Haaren, welches vermutlich den Jahrgang 1946 hatte. Doch es könnte natürlich auch ein Kind aus der Nachbarschaft gewesen sein. Es waren immer ein paar Kinder dort, die ums Haus herum spielten. Was aus den Krebsers geworden ist, blieb der OGS leider bis heute noch verborgen.
Auf das Hafnergewerbe müssen die Krebsers schon etwas früher umgesattelt haben, denn schon für die Zeit um 1875 ist in Thun BE ein Friedrich Krebser als Hafner belegt, den es offenbar in die Ferne zog. Wenn in einer Familie viele Buben das Erwachsenenalter erreichten und alle lernten den Beruf des Vaters, blieb ihnen gar nichts andere übrig, als weg zu ziehen.
Die oben erwähnten Krebser sind somit schon vor 1885 aus der nahen nördlichen Nachbarschaft nach Seebach zugewandert. Das genaue Jahr ist noch ungeklärt. Sie gehören damit nach der Definition der OGS zu den alteingesessenen Seebacher Familien. Ernst Benninger war da etwas strenger und meinte, für ihn wäre die Grenze 1799, daher hat er die Krebsers in seinem Büchlein «Die alten Familien von Seebach» gar nicht erwähnt. Der Familienname Krebser ist verbreitet vor allem in den Orten Kloten, Lufingen Embrach, Opfikon und Wallisellen. Die ältesten Vorfahren dieses Namens wurden um 1357 in Zürich von Kloten-Gerlisberg her urkundlich und bekamen ihren Namen, weil der erste Träger von Beruf Krebsfänger war. Sie gehören damit in die Gruppe jener Familiennamen, welche vom Beruf her benannt wurden.
Quellen: - Emma Schulthess-Meier 17.8.1986 - Willy Burkhardt, 1957 - Jacques Meier, 1935 - Adressbuch der Stadt Zürich 1950 - Adressbuch von Seebach 1931 - Adressbuch von Seebach 1913 - ZKB-Büchlein «Zürcher Familiennamen», 1994, Seite 106
Blick auf die Liegenschaft der Töpferei Krebser von der Schaffhauserbrücke über den Katzenbach aus gesehen. In Bildmitte der Hund von Jacques Meier, dem Nachbar von G. Krebser.