Seit 1995 organisiert der Blauring und die Jungwacht Seebach einen Fasnachtsumzug. Zuvor war das Abhalten von Umzügen und das Spielen mit verstimmten Blechinstrumenten in Seebach wenig üblich und auch grosse Festereien hielten sich in Grenzen. Da und dort ging man, sofern das Geld dazu reichte, in die Beiz und damit hatte es sich. Das galt aber nicht für alle. Jene, die gerne mal eins über den Durst tranken, nutzen auch schon früher die Gunst der Stunde. Das belegt der Eintrag Fasnachtszecherei. Siehe dort!
Der Grund lag ganz einfach darin, dass Seebach früher eine weitgehend reformierte Gemeinde war. Fasnachtsfeste hingegen wurden eher von katholischer Seite geprägt. Nachdem die Katholiken in Seebach wieder heimisch wurden und die Feste doch eher volkstümlichen Charakter hatten, machten anfänglich zuerst die Kinder, später auch die Erwachsenen vermehrt mit. Verglichen mit Luzern ist Seebach aber immer noch ein weisser Fleck in der Landschaft.
Um 1930 herum waren es vor allem die Kinder, welche sich die Bäggli rot anmalten und einen aus Karton hergestellten spitzen Hut oder sonst etwas kleines über das Gesicht zogen, wie Brillen, Larven und Masken, alles meist nur andeutungsweise. Echte Verkleidungen waren selten. Ferner gab es Fasnachtsschlangen und damit hatte es sich. Ein sehr schönes Bild, wie diese diskrete «Verkleidung» um 1930 aussah, liefern die Bilder unter Hüttenrain-Spielplatz. Siehe dort!
Heute erinnert die Guggenmusik mit ihren Larven schon mehr an die Basler oder Luzerner Fasnacht, wie die nebenstehende Foto vermittelt. Der Umzug führt durch Teile des Quartiers und endete im GZ, wo die Kinder heissen Tee serviert bekamen und weiterfeiern konnten.
Quellen: - Ernst Benninger bestätigt dies für 1930 - «Zürich Nord», 7.2.2013, Bericht von Karin Steiner