1953 wurde eine 21-jährige Serviertochter und ein 29-jähriger Koch in Seebach verhaftet, weil sie ingesamt sechs Katzen gefangen, getötet und anschliessend gebraten und gegessen hatten. Es ist zwar nicht verboten, Katzenfleisch zu essen, aber es ist nicht erlaubt, fremde Katzen zu fangen und zu töten. Dies impliziert, dass es seinerzeit nur möglich war, legal zu Katzenfleisch zu kommen, wenn eine solche gerade frisch überfahren wurde. Heute ist auch dies nicht mehr statthaft, vorausgesetzt, die Regeln für Wildtiere gelten auch für Haustiere.
Noch bis in die 1950er Jahre war es aber so, dass es noch genügend Familien gab, welche nur selten Fleisch auf dem Teller sahen. Da konnte es nicht verwundern, dass der eine oder andere Familienvater, welcher mit dem Velo von der Arbeit kam, eine frisch überfahrene Katze von der Strasse auflas und nach Hause brachte, wo sie dann sauber vom Fell getrennt, ausgeweidet, ausgebeint und in Stücke präpariert wurde. In der Regel wussten dann die Kinder nicht, woher das Fleisch kam. Soviel Rücksicht nahm man auch früher schon. Die Eltern taten dies unter dem Motto: In der Not frisst man alles. Mir persönlich sind aus jenen Jahren einige Fälle von Hunden und Katzen bekannt und immer noch bestens in Erinnerung. Dies muss man heute im Zusammenhang mit der damaligen Armut sehen.