Im Sommer 1928 fand auf der Buhn ein grosses Jugendfest statt. Dabei gab es auch einen Würstlistand, wo es gebratene Cervelats und Bratwürste mit Brot gab. Das Fest musste im letzten Moment aus Witterungsgründen um eine Woche verschoben werden.
Kurioses dazu: Die Brote wurden bei der Bäckerei Burkhardt bestellt und Junior Albert Burkhardt musste diese am Samstag in einer grossen «Chräze» am Rücken per Velo ausliefern. Da es an diesem Tag regnete, waren die Strassen rutschig und als Albert beim Nationalhof über die Gleise abschwenken wollte, rutschte sein Velo aus und er stürzte auf die Strasse. Und die herrlich frischduftenden, goldbraunen Brote kullerten über den Dreck. Aus der Wirtschaft Nationalhof kamen daraufhin einige Gäste und halfen dem Bub, die Brote einzusammeln.
Mit blutendem Knie lieferte er danach die verschmutzen Brote beim Schulabwart Ehrensperger ab. Dieser half ihm glücklicherweise nicht, die Brote auf die Korridosrbänke zu legen, sodass er sie mit einem benetzten Taschentuch unbemerkt etwas reinigen konnte. Am Sonntag regnete es ebenfalls, sodass das Fest verschoben werden musste. Das Festkommittee (OK) bat darauf den Bäcker, die Brote zurück zu nehmen und am darauf folgenden Samstag neue zu liefern. Das kam für den Bäcker nicht in Frage. Bestellt war bestellt. Basta! Zurückgenommen wurden die Brote nicht und neue wurden auch keine geliefert.
Ob die Brote je bezahlt wurden ist unbekannt. Wer sie gegessen hat ist ebenfalls unbekannt. Dass es jenen Leuten, an welche sie offenbar verteilt wurden, dann und wann zwischen den Zähnen geknirrscht haben dürfte, kann angenommen werden. Dass das OK die Brote eine Woche später bei einem anderen Bäcker bestellt hat ist so gut wie sicher. Brote des Typs «Zweipfünder» blieben bei der damaligen Backtechnik immerhin fünf Tage lang essbar. Ã?ltere Brote hingegen galten auch damals als Zahnbrecher, sodass nicht anzunehmen ist, dass acht Tage alte Brote zu den Würsten abgegeben wurden.