Notlandung eines B-17-Bombers in der Nähe von Seebach
Ereignisse – Erlebnis – historisch
Im letzten Weltkrieg sollen einige von ihren Verbänden getrennte und versprengte US-Bomber des Typs Boeing B-17 in niedriger Höhe unser Seebach überflogen haben, um darauf in Dübendorf zu landen. Eine Notlandung hinter der Asp geriet zu einer wahren Sensation. Lange Zeit konnte die OGS von dieser Notlandung, von welcher Ernst Roth noch erzählte, keine Unterlagen finden. Die Notlandung hätte allerdings in jedem Falle ausserhalb Seebachs stattgefunden haben müssen, sonst wäre sie in den Annalen Seebachs irgendwie vermerkt worden. Inzwischen konnte die OGS diese Notlandung eruieren. Sie erfolgte am 13.4.1944 im Grenzgebiet Ober/Niederglatt und hatte mit Seebach nicht wirklich etwas zu tun, ausser dass die Maschine immerhin ganz in der Nähe der Asp vorbeiflog, dann aber abdreht und erst in Niederglatt auf einem Feld notlandete.
Es handelte sich bei der fraglichen Maschine um einen Bomber des Typs Boeing B-17, der auf dem Luftstützpunkt Franglingham in England stationiert war und einen Bombenauftrag in Augsburg zu erledigen hatte. Die Maschine gehörte zum 8. US-Luftwaffengeschwader und zur 390. Bombardierungsgruppe und zur 571 Schwadron. Sie trug das Kennzeichen FC-Q und die Werknummer 42-31691. Gesteuert wurde die Maschine vom Piloten Donald L. Cooper und vom Kopiloten Robert Cockrum, beide im Range eines ersten Leutnants. Zur weiteren Besatzung gehörten:
Navigator: Arthur J. Johnson, erster Leutnant Bombenschütze: Joseph D. Boyd, erster Leutnant Bordmechaniker: Thaylus Embree, T-Feldweibel Bordfunker: Howard C. Bobinette,T-Feldweibel Kugelturmschütze: Guy E. Rakes, S-Feldweibel Maschinengewehrschütze rechts: Wilfred G. Doolittle, S-Feldweibel Maschinengewehrschütze links: Walter S. Grogan, S-Feldweibel Maschinengewehrschütze im Heck: William F. Bereschak, S-Feldweibel
Die Maschine erlitt beim Einsatz über Augsburg mehrere Treffer durch die deutsche Fliegerabwehr und hatte zerschossene Treibstofftanks und zwei beschädigte Motoren. Die Besatzung versuchte, sich in die Schweiz zu retten. Ein Augenzeuge berichtete, dass die B-17 niedrig über das Bahnhofsgelände von Oberglatt in Richtung Niederglatt flog. Zuvor flog sie über Rümlang und wurde von der Asp aus von Seebacher Buben beobachtet, das wusste der Seebacher Ernst Roth aus dunkler Erinnerung noch zu erzählen. Die Maschine landete mit eingezogenem Fahrwerk bei der Flur 'Langer Zinggen' in Niederglatt und kam nach etwa 200 m kurz vor dem Wald zum Stehen. Ein Teil der Mannschaft flüchtete sofort in den Wald, der Rest verblieb in der Maschine. Die Maschine wurde bald danach wegen Totalschadens zerlegt und verschrottet.
Quellen: - Ernst Roth (Notlandung in Oberglatt/Vorbeiflug bei der Asp) - Jugendzeitschrift «Cockpit» - www.warbird.ch