Das Schwimmen war schon immer ein gefährlicher 'Sport', nicht nur, wenn man elementare Regeln nicht beachtete, sondern auch, wenn man ganz einfach Pech hatte. Schwimmunfälle waren daher im letzten Jahrhundert immer wieder eine Warnung vor allem an Kinder, sich vorsichtig zu verhalten und es nicht zu übertreiben. Die Lehrerschaft hat es Dutzende von Malen beim Schwimmunterricht den Kindern immer wieder eingebläut. Speziell gewarnt wurden wir vor angeblichen Wirbeln im Greifen- und im Katzensee, doch scheinen Letztere eher eine Fantasie ängstlicher Mütter gewesen zu sein.
In Erinnerung geblieben sind der OGS die nachfolgend aufgeführten Seebacher und Seebacherinnen, welche im weitesten Sinne einen Schwimmunfall hatten, warum auch immer. Sicher sind das noch nicht alle Unfälle, welche Seebachern widerfuhren, es sind einfach diejenigen, welche der OGS zu Ohren kamen.
1.) Am 25.6.1867 starb Johannes Wüst bei einem Schwimmunfall im Zürichsee. Seine Vorfahren waren die Gründer des Weilers Waid. Er war der ältere Bruder des Gemeindepräsidenten Caspar Wüst. So zumindest erinnerte sich die Enkelin von Caspar Wüst aus Gesprächen mit dem Vater. Das genaue Datum fand sich im Seebacher Totenbuch. Ihr Grossvater soll daraufhin vor dem Wasser einen so grossen Respekt gehabt haben, dass er nie mehr in einem See baden ging. Die Erinnerungen sind nur noch sehr dunkel und daher ist dieser Unfall höchstwahrscheinlich geschehen, aber nicht mehr in irgend einer Form schriftlich festgehalten. Es gibt noch einen Taufschein von Joahnnes Wüst, welcher mit 21.3.1847 datiert ist. Somit ist Johannes Wüst im Alter von etwa 20 Jahren verunfallt. Hinweis durch Ines Meyer, Enkelin von Caspar Wüst.
2.) Schwimmunfall des Seebachers Walter Kuhn von der Waag, Aktivmitglied des TVS, im Greifensee mit tödlichen Folgen. Das Unglück ereignete sich nur gerade einen Tag nach der Rückkehr der erfolgreichen Seebacher Turner vom Eidg. Turnfest in Luzern im Jahre 1928. Der Unfall wird erwähnt in der Jubiläumsbroschüre «75 Jahre TVS 1873-1948» auf Seite 27.
3.) Ein kleines 2-3-jähriges Mädchen einer im Kellhof wohnenden Familie fiel im Jahre 1941 in den Brunnen vor dem Bauernhaus Huber. Im gleichen Augenblick fuhr eine etwa 12-13jährige junge Radfahrerin namens Sauter (heute Salmina, Vorname unbekannt) am Brunnen vorbei. Sie wohnte zwar in Ã?rlikon, war aber in Seebach in den Ferien bei Verwandten. Das Mädchen sah, dass im Brunnen ein kleines Kind auf dem Bauch liegend schwamm und hielt sofort an. Dann fischte sie es aus dem Brunnen. Glücklicherweise atmete es nach kurzem Prusten wieder. Sie brachte es zur Mutter im Flarzhaus gegenüber dem Brunnen. Als die Mutter das völlig durchnässte Mädchen sah, begann sie zuerst zu schimpfen. Erst als ihr die junge Radfahrerin die Umstände erklärte, schien sie langsam zu begreifen, dass da ein kleines Wunder geschehen war und drückte die kleine Tochter erleichtert und dankbar an die Brust. Irgendwie nahm sie aber das Wunder doch nicht so recht wahr, denn die Mutter ging gleich wieder zum Tagesgeschäft über und die kleine Lebensretterin fuhr mit ihrem Velo weiter, fast so als ob nichts gewesen wäre. Das Vorkommnis wurde der OGS von Frau Salmina-Sauter im Jahre 2002 erzählt und von Alois Rigert aus dunkler Erinnerung so oder ähnlich bestätigt.
4.) In der Jubiläumsbroschüre «100 Jahre TVS» von 1973 steht auf Seite 17 oben zu lesen, dass ein junger, hoffnungsvoller Turner des TVS namens Arthur Wüest 1949 im Katzensee ertrunken sei. Ob diese Person identisch war mit Arthur Wüst oder einem gleichnamiger Sohn, welche an der Felsenrainstrasse wohnten, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Die abweichende Schreibweise des Namens Wüst war damals in Seebach gang und gäbe und hat kaum Aussagekraft.
5.) Etwas mehr Glück hatte jener Bub, welcher in den frühen 1950er Jahren oberhalb des Glattfalls etwa dort seine Kapriolen trieb, wo später eine Zeit lang das gedeckte Brüggli von Wallisellen/Schwamendingen stand. Der dortige Glattfall wurde nach diesem Zwischenfall recht streng gemieden, denn es war ein recht gefährlicher Zwischenfall ereignet, ein noch etwas zu kleiner Bub über den Fall rutschte und in den Wirbeln des Tosbeckens nicht die Kraft hatte, sich frei zu schwimmen. Die anderen Buben wiederum hatten nicht den Mut, ihn herauszuholen, sondern baten eiligst einen nahen Schrebergärtner um Hilfe. Dieser gab ihnen eine lange Bohnenstange, mit welchem sie den Buben herausziehen konnten, indem dieser sich mit letzter Kraft einfach an der Stange festhielt und dann von den Buben an Land gezogen wurde. Das war knapp! Dieser Zwischenfall sprach sich rasch herum und so wurde der Wasserfall gemieden, zumindest eine Zeit lang. Darüber berichtete ein namentlich nicht mehr sicherer Gewährsmann von der Bahnhaldenstrasse etwa im Jahre 2003.
6.) Peter Brechbühl, wohnhaft gewesen am Sperletweg, ist vermutlich in den späten 1950er Jahren in einem Weiher ertrunken. Er ging im Schulhaus Kolbenacker zur Schule. Bericht von einer Anwohnerin.
7.) Tauchunfall des Seebachers Rolf Beerli vom Schönauring 44 bei einem Experiment in einem Drucktank an der ETH, vermutlich in den späten 1960er Jahren. Bruno Beerli überlebte den Unfall nicht. Ã?ber den Sinn eines solchen Experimentes wurde während mehreren Tagen im Tages-Anzeiger diskutiert.
Quellen: - OGS-eigene mit Quellenangabe im entsprechenden Abschnitt