Die älteste Hypothese zu diesem Thema stammt von den Geologen und hat nur indirekt mit dem Bach selber zu tun. Sie wurde bis heute noch nicht in dieser Ausführlichkeit publiziert, entspricht aber bis auf Details, an welchen noch zu feilen wäre, weitgehend dem Stand der heutigen Erkenntnisse:
Als sich der Linth-Rheingletscher auf seinem Rückzug befand, machte er einen Zwischenhalt, wobei der Limmatarm dieses Gletschers in Schlieren und der Furttaler Zipfel des Glatttalarms beim Katzensee stirnte. Man nannte dies das Schlierenstadium. Während dieser Phase transportierte der Gletscher sowohl auf sich, in sich wie unter sich grosse Mengen Geröll, die er als Grund- und Stirnmoränen in das Katzenbachtal verfrachtete, sodass das Tal vom späteren Oberhauser Ried her zu den heutigen Katzenseen hin aufgefüllt wurde. Die Mächtigkeit dieser Grundmoräne misst im Gebiet der Schaffhauserstrasse nur etwa 5 Meter, beim Katzensee aber an die 12 bis 13 Meter. Dies führte dazu, dass der Gletscherstumpf des Glatttalarmes des Linth-Rheingletschers gegen seine Stirne hin aufwärts fliessen musste. Ein Gletscher kann das, ganz im Gegensatz zu einem Bach.
Beim Katzensee blieb wegen des Zwischenhalts des Gletschers während wohl vieler Jahrhunderte das Stirnmoränenmaterial liegen und türmte sich dort zu einem so genannten Geröllriegel. Als es dann wieder wärmer wurde und der Gletscher sich weiter zurück zog, konnte der Katzenbach als natürlicher Gletscherbach nicht mehr in der gewohnten Richtung abfliessen, weil sich das Gelände gegen den Katzensee hin nicht mehr senkte, sondern anstieg. Dies hatte zur Folge, dass sich das Wasser des Katzenbachs hinter der Gletscherstirn zu einem See staute, der hier Seebachersee genannt werden soll. Dieser See staute sich soweit auf, bis das Wasser zwischen den Endmoränen beim heutigen Katzensee einen Abfluss fand und ins Furttal entwässerte.
Somit floss das Wasser des Katzenbachs tatsächlich aufwärts in dem Sinne, dass es solange gestaut wurde bis es westwärts entweichen konnte. Der Katzenbach war in Wirklichkeit aber ein Gletscherstirn-Stausee, welcher erst kurz vor den Katzenseen als fliessender Bach in Erscheinung trat, also nur einen sehr kurzen Lauf hatte. Jenseits des Katzensees hiess das gleiche Gewässer dann Furt. Erst als die Gletscherzunge sich ins Gebiet der heutigen Schaffhauserstrasse zurückzog, konnte sich der See seitwärts entwässern und der Katzenbach begann seinen Lauf in umgekehrter Fliessrichtung nach Osten, unterbrochen anfänglich von zahlreichen kleinen Seen, welche sich in den Mulden bildeten, wo das Wasser wegen dem Gletscherlehm im Untergrund nicht versickern konnte.
Quellen: - Geologie des Kantons Zürich, Armin Bolliger - Geologie von Zürich, Heinrich Jäckli - R. Hantke, Eiszeitalter - OGS-eigene