Italo-Seebacher Familiennamen gibt es natürlich viele hundert, doch aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes ist es nicht zweckmässig, darüber zu berichten. Die OGS hat deshalb diesen Beitrag den heutigen Gepflogenheiten angepasst. Bei längst verstorbenen Einwanderern aus Italien, bei denen interessante kulturhistorische Informationen die Geschichte Seebachs etwas beleben können, macht die OGS aber eine kleine Ausnahme. Drei Namen, über welche die OGS etwas mehr erfuhr sind:
Die Amaducci (Wirt), Sartori (Maurer) und Scotoni (Baumeister), denn sie stammten 'zufälligerweise' alle aus dem gleichen Dorf, nämlich aus Muniei bei Feltre, im Norden von Friaul-Venetien, Italien. Nach Angaben von Kurt Wirth sen. waren nach 1930 auch etliche Saisonniers aus Feltre in Seebach tätig. Die Amaducci und Scottoni waren schon gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts in die Schweiz gekommen. Sie forderten ihren Freund Sartori auf, der eben geheiratet hatte, die Flitterwochen bei ihnen in der Nähe von Zürich zu verbringen und dabei entschieden sich diese, gleich hier zu bleiben.
Die Sartoris wanderten etwa 1905 ein und liessen sich anfänglich in Opfikon nieder. Ursprünglich hiessen sie Sartor, doch der Beamte in der Einwohnerkontrolle Opfikon liess das als italienischen Namen nicht gelten und verwandelte den mundartlich gefärbten Namen in Sartori! So die Legende. Dessen Brüder wanderten kurz danach ebenfalls ein und liessen sich in Seebach nieder, wo sie im Binz während Jahrzehnten blieben und zumeist auf dem Bau arbeiteten oder selbständig waren. Sie wohnten alle im gleichen Haus an der Rümlangstrasse hinter dem Bauernhaus Minder. Erst der Nachwuchs verzog sich dann und wohnt heute in der näheren und weiteren Umgebung. Ein Nachzügler aus Feltre schaffte es, seinen Namen Sartor zu behalten. Dieser dürfte sich vermutlich nicht in Opfikon angemeldet haben. Dass alle Sartors und Sartoris aus Feltre stammen, ist aber nicht anzunehmen, denn es gibt heute von beiden zusammen über 3'000 Träger dieses Namens in der Schweiz. Der Name Sartory mit Ypsilon geschrieben hingegen scheint keine Variante von Sartor zu sein, denn alle Träger dieses Namens weisen in ihrer Adresse keinerlei Hinweise auf eine Abkunft aus Italien auf. Sie wohnen fast ausschliesslich in der Nordostschweiz.
Im weiteren findet man zu diesen drei Personennamen auch eigene Beiträge. Auch über einen vierten kann noch berichtet werden: Curt Prina, siehe dort!
Quellen: - Kurt Wirth sen. - Alois Rigert - Ernst Roth - OGS-eigene - Adressbuch von Seebach 1913 - Adressbuch von Seebach 1931 - Adressbuch der Stadt Zürich 1950