Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 16 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Aach TG, zu Romanshorn, Weiler. Deutung = Ort benannt nach dem Flüsschen Aach. Achtung: Die Oberthurgauischen Aach-Orte beziehen sich nicht immer auf das Flüsschen Aach, sondern können auch Eichenwäldchen bedeuten, abgeleitet vom Mundartwort Aache für Eiche.
- Aach TG, zu Erlen, Engishofen, Dorfteil. Deutung = Ort am gleichnamigen Bach, (Nyffenegger & Bandle).
Äächeli TG, zu Romanshorn. Deutung = bedeutet nicht etwa kleines Bächlein, sondern kleines Eichengehölz (Nyffenegger & Bandle).
- Aachhof TG, zu Güttingen. Deutung = Hof bei den Eichen (Nyffenegger & Bandle).
- Aachholz TG, zu Eschlikon, neuer auch Eichholz; historische Belege: Aichholtz 1577. Deutung = beim Eichengehölz (Nyffenegger & Bandle).
- Aadorf TG, Bezirk Frauenfeld, *Ahathoruf; historische Belege: Ahadorf 886, 887, 894, 895, Aadorf 912; Aardorvaro 914, Owndorf um 1000; Mundart: Ooderef. Deutung = Dorf am Flüsschen oder Dorf an der Aa. Hier hat der mundartliche Name den ursprünglichen Namen am besten bewahrt. Das ahd. thoruf konnte mundartlich als deref nur in jenen Ortsnamen überleben, deren Bestimmungswort einsilbig ist. Es könnte sein, dass mit Aa nicht einfach ganz allgemein Flüsschen gemeint war, sondern dass das Flüsschen auch tatsächlich Aa hiess und erst nach seiner künstlich oder natürlich verursachten Umlenkung ins Lützelmurgtal umbenannt wurde. Diese Vermutung wird durch Öttli bestätigt.
Weiter Tal abwärts ein Aatal, was den alten Flussnamen ebenfalls bestätigt. Aawangen hingegen hat mit der Aa etymologisch nichts zu tun, siehe unter Aawangen! Dennoch könnte es sein, dass mit Aadorf ursprünglich einfach Dorf an einem Flüsschen gemeint war und nicht der Name des Flüsschens selber, was die vorherrschende Meinung ist. Allerdings ist es nicht mehr als logisch, dass der Oberlauf der Lützelmurg diesen Namen erst erhielt, nachdem diese den Flusslauf geändert hatte und nicht mehr nach Elgg in die Eulach, sondern zur Murg entwässerte. Es sind demzufolge beide Deutungen möglich, bis eindeutig feststeht, wann die Aa den Weg seitlich zur Murg fand. Als kritischer Zeitpunkt dürfte 700 bis 1000 n. Chr. gelten. Fand das Flüsschen seinen Weg ins Lützelmurgtal schon vor 700 n. Chr., dann ist die Vermutung der OGS, wonach es früher tatsächlich Aa hiess, hinfällig.
- Aage TG siehe Eige!
- Aamühle ZG, zu Zug. Deutung = Mühle an der Aa
- Aamühle ZH, zu Wädenswil. Deutung = Mühle am Aabach
- Aanet TG zu Bettwiesen; historische Belege: Enode 1278, Aineden 1351, Ainöd 1353. Deutung = in der Einöde, im Sinne von einsam stehender Bauernhof (Nyffenegger & Bandle)
- Aarau AG, um 920 bereits als befestigtes Dorf nachgewiesen; historische Belege: Arowe 1248, 1259, Arowa um 1250, Arowo 1256, Arow 1270, Arowe 1281; MA: Aarau, Aarou. Deutung = Flussinsel in der Aare oder feuchte Wiese an der Aare, von ahd ouwa. Der Adler im Wappen beruht auf einer volksetymologischen Fehldeutung.
- Aarberg BE, um 1220 als Städtchen gegründet, als Fluchtburg jedoch viel älter; historische Belege: de Arberg um 1225, Arberch 1234/35, Arberc 1235/36, 1239, 1242, Arberch 1247, de Arberg 1249, Arberch 1251, 1253, Arberc 1255, 1259, 1260, Arberg 1262, Arberch 1262, de Harberc 1264, Arberc 1265, Arberg um 1266, Arberg 1267, de Arberch 1267, 1270, 1271, de Arberg 1271, Darberg 1333, ze Aarberg 1409; MA: Arbärg. Deutung = Burg an der Aare (LSG und andere). Der Adler im Wappen beruht auf einer volksetymologischen Fehldeutung.
- Aarburg AG, Bezirk Zofingen; historische Belege: Arburch 1183, Arburc 1201, Aarburg 1224; *Areburc (Zehnder); Mundart: Arbig; = Burg an der Aare, eine allfällige keltische Deutung wäre identisch. Hier liegt mit dem Mundartname doch ein ganz leiser Hinweis auf mögliche keltische Abkunft vor. Mundartnamen sind oft sehr langlebig und erhalten den früheren Namen besser als verhochdeutschte, die dadurch meist etwas zurecht gemacht wirken und die ursprüngliche Bedeutung verwischen. Das Gattungswort "big" in der MA-Form könnte ein verschliffenes keltische «brig» sein. Der Adler im Wappen beruht auf einer volksetymologischen Fehldeutung.
- Aarmühle BE, zu Interlaken; bis 1891 gültiger Gemeindename; historische Belege: Amuili 1364, Amuli 1365, ze Amuli 1404, zuo der Anmuilhle 1483, Amüly 1488, Amuili 1512, zuo der Ammuilj 1512, Amuille 1513, zuo der Amuili, zuor Amüli 1524-1568, zur Arrmuily 1528, Amüli 1531/32, Ammüli 1535, Armuili 1561/62, Ramüli 1667/68, Rameli 1838; = Mühle an der Aare (Zinsli).
- Aarüti ZH, zu Glattfelden; historische Belege: annun Rüti 1316, an Ruti 1326; = Stelle bei der Rodung (Kläui & Schobinger), hat also mit Aa = Bach ursprünglich nichts zu tun.
- Aarwangen BE; historische Belege: ze Arwangen 1194-1212, Villa Arwangen 1255. Deutung = Wiesenhänge an der Aare
- Aarzelg BE, zu Interlaken; Deutung = eingehegte Pflanzung an der Aare (Zinsli).
- Aastuden SZ, zu Wangen; auch Aastauden; Deutung = bei den Weidebüschen am Bach.
- Aatal ZH, zu Elgg; Mundart: Ootl; Der Name ist uralt. Dieses Aatal darf nicht verwechselt werden mit jenem Aathal oberhalb von Uster, welches sich mit 'th' schreibt. Möglicherweise hiess der Oberlauf des Baches im Aatal mit Hauptort Aadorf früher Aa. Dieser nahm irgendwann einen neuen Lauf, indem er seitlich einen Hang erodierte und fortan zur Murg entwässerte. Daher auch sein neuer Name Lützelmurg. Aadorf und Aatal lassen mit ihren alten Namen zumindest vermuten, dass dieses Flüsschen früher anders hiess, als es noch nach Elgg floss und in die Eulach mündete. Die alte Lützelmurg, früher noch ohne das Wasser der Aa ein kleiner Bach, beweist mit ihrem alten Namen gar nichts, denn vermutlich hiess der Bach schon seit Urzeiten so, nur lag seine Quelle früher nördlich von Aatal am damaligen Rande des Erosionstrichters, den das obere Lützelmurgtal darstellt. Die alte Lützelmurg hätte somit früher kein Wasser der Aa geführt. Ein möglicher Hinweis für diese Annahme liefert der ehem Elggersee, der durch zahlreiche Flurnamen nachgewiesen ist und vermutlich erst vor etwa 100-200 Jahren völlig verlandete. Dieser See musste seinerzeit mit dem Wasser der Aa gespiesen worden sein, denn die Eulach kam dafür nicht in Frage. Das Austrocknen des Sees könnte mit dem neuen Lauf der Aa ins Lützelmurgtal erklärt werden. Siehe auch Aadorf! Diese Annahme kann aber nur stimmen, wenn das Ereignis nicht all zu weit in der Vergangenheit liegt.
- Aathal SG, zu St.Gallenkappel; historische Belege: Aathalmühle 1902, Mundart: Ootl; Deutung = bei der Mühle im Tal des Aabachs
- Aathal ZH, zu Seegräben; Mundart: Aataal, die ältere Form Ootl wird aber gelegentlich von älteren Züri-Oberländern immer noch gebraucht. Das Oo ist in der Tonlage ein Mittelding zwischen a und o; historische Belege: im Aatal 1219, Atal 1328, Aathal 1667; Deutung = im Tal der Aa. Deutung = im Tal der Aa (Kläui & Schobinger).
- Aathal ZH, zu Wald; Mundart: Ootl. Deutung = im Tal der Aa.
- Aawachs TG, zu Kradorf-Schönenberg, Weiler; Mundart: Oowachs. Deutung = zu einem bereits bestehenden Besitztum hinzu gewonnenes Land, von deutsch anwachsen (Nyffenegger & Bandle)
- Aawandel TG, zu Steckborn; historische Belege: Anwander 1493, Anwand 1527, Anwendel 1659; Mundart: Oowandl. Deutung = die Schmalseite des Ackers, die zum Wenden des Pfluges benützt wird, von mhd. anwander (Nyffenegger & Bandle).
- Aawandler TG, zu Kesswil; historische Belege: Anwand 1749, Anwandler 1850. Deutung = die Schmalseite des Ackers, die zum Wenden des Pfluges benützt wird (Nyffenegger & Bandle).
- Aawangen TG, zu Aadorf, Mundart: Oowange; historische Belege: Oninwanc 839, Oninwancg 895, Onewanhc 1151, Onewanch 1247, Onewang 1249 Onewanc 1264; MA: Oowange; Deutung = Wiesenhänge des Unno oder Ono, germ = des Gönners, des Gewährenden (Nyffenegger & Bandle).
- Aawangen TG, zu Frauenfeld, Mundart: Oowange; Ahornineswanc 720, Oninwanc 844; MA: Oowange; Deutung = mit Ahorn bestandener Wiesenhang. Die unterschiedliche Deutung von Aawangen bei Frauenfeld und Aawangen bei Aadorf hinterlässt noch ein kleines Fragezeichen????.
- Aawil TG, zu Fischingen, Mundart: Oowil; historische Belege: Anewile 1298, Anwile 1300, 1340, Einwyle 1361, Annwille 1396; *Anninwilare. Deutung = beim Gehöft des Anno (Nyffenegger & Bandle).
- Aazopf SZ, zu Arth; Deutung = zopfmusterartiges Fliessen der Aa bei der Mündung in den See. Der ursprüngliche Flurname ist sekundär auf den Ort übergegangen (Oettli).
- Abbaye, L', FR, zu Vuisternens-en-Ogoz; Deutung = Abtei.
- Abbaye, L', VD, Bezirk La Vallée; historische Belege: mindesstens seit 1331. Deutung = Abtei.
- Abbaye-de-Bevaix NE, zu Bevaux. Deutung = Abtei von Bevaix.
- Abbaye-de-Rossenges VD, Bezirk Moudon; Deutung = Abtei von Rossenges.
- Abbizüs AG, Wüstung, existierte bis 1541 im Fricktal bei Wallbach, ging angeblich an der Pest zu Grunde (Aargauer Sagenbuch); Deutung = ?.
- Äbersbühl BE, zu Bürgistein; historische Belege: Ebersbühl 1902. Deutung = vielleicht von Schattenseite des Hügels oder schattiger Hügel, von Äbbi, Äbi, Abi = Schattenseite (Hubschmied), dieses von lombardisch ovig. Die lombardische Abkunft ist vermutlich nicht der Ursprung des Namens, sondern lediglich die Weitergabe. Der wirkliche Ursprung liegt wohl im Rätischen und Keltischen verborgen und ist noch unerforscht. Da das Gattungswort -bühl jedoch deutsch ist, ist bei dieser Deutung ein Zweifel angebracht.
- Äbersold BE, zu Ringgis. Deutung = Ebersuhle = Ort, wo die Eber suhlen (Zinsli).
- Abfrutt UR, Weiler zu Göschenen; historische Belege: historische Belege: ob Frutt 1549. Deutung = Weiler über dem steilen, felsigen Aufstieg.
- Abisegg AI, zu Rüti ; Deutung = Bergvorsprung auf der Schattenseite, von Mundart Äbi, Äbbi, Abi, von lombardisch ovig (nach Hubschmied). Wie bei Äbersbühl ist Lombardisch wohl nur Vermittler und der Ursprung wohl eher rätisch-keltisch.
- Abländschen BE, zu Saanen, Französisch: Avérenche; historische Belege: Avenenchy 1324, Avenencho 1355, Averenco 1403, Afflenntschen 1425, Ablänschen 1427, Affenenchoz 1438, Afnentsch 1445, Afuentschen 1457, Afnentschen 1459, Aflentschen 1488, Afflenschen 1577, Afflentschen 1592/95, Affläntschen 1608, Anflentschen 1681, Ablentschen 1684, Abläntschen 1900; Deutung = 1. abgelegener Ort (Idiotikon). 2. Eine Deutung aus patois avélantze, avalantze, leantze = Lawine, im Sinne von mlat advallare = ins Tal hinunter stürzen oder labina = Erdsturz wird durch lokale Belege nicht gestützt.
- Äbnet SO, zu Ramiswil. Deutung = ebene Stelle im Gelände.
- Äbnit BE, zu Bürgistein. Deutung = ebene Stelle im Gelände.
- Absetze SO, zu Holderbank. Deutung = Ort, wo etwas abgelegt, abgestellt wurde, ähnlich wie Legi (?).
- Abtwil AG, Bezirk Muri; historische Belege: Apwil 1101-1200, 1160, Apwiler 1256, Abwile 1303, Apwile 1303-08; Mundart: Appl; Deutung = 1. Weiler des Abtes (gemeint wäre Abt Germanus von Grandval), 2. Weiler des Abbo (Förstemann, Zehnder). Aus lautgesetzlichen Gründen ist Deutung 1 unwahrscheinlich und wohl eine Umdeutung des ursprünglichen Namens (LSG 2005, 74).
- Abtwil SG, Bezirk Gossau, Appiwilla um 1200. Deutung = Weiler des Abtes oder eines PN (Oettli).
- Acacias, Les, GE, zu Genf. Deutung= Akazien, Ginster.
- Ach SG, zu Tübach. Deutung = Bach.
- Achen SG, zu Mörschwil. Deutung = bei den Bächen.
- Ächerli LU, zu Vitznau. Deutung = kleiner Acker.
- Achseten BE, zu Frutigen, *aksetta; historische Belege: in Achsatun 1342, in Achsetten 1524, in Achseten 1578. Deutung = Weide, von gallorömisch *aks, *asko, *aska (Hubschmied).
- Achslen SG, bei St. Fiden. Deutung = ungedeutet.
- Äckenmatt BE, zu Wahlern, Eckenmatt 1902; historische Belege: Äkenmatt 1920. Deutung = Matte mit bedeckten Abzugsgräben, von mhd. acke = Wasserleitung (Zinsli)
- Acker TG, zu Steckborn auch Ackerstrooss genannt; historische Belege: Akker 1349, 1388. Deutung = beim Ackerfeld (Nyffenegger & Bandle).
- Ackerhof TG, zu Wängi; historische Belege: Ackher Hoff 1691, Wüstung, entweder umbenannt oder abgegangen, nicht genau lokalisiert. Deutung = Gehöft beim Acker (Nyffenegger & Bandle).
Ackermannshaus TG zu Aadorf; historische Belege: Ackermannshaus 1887; Mundart: Aggermashuus; Deutung = Gehöft des Bauers Ackermann, FN vom Beruf abgeleitet (Nyffenegger & Bandle).
- Ackermannshub TG, zu Egnach; historische Belege: scopossa dicti Saecheler 1302, Säcklerhuob 1358, Ackermans Huob 1498; Mundart: Aggermashueb. Deutung = anfänglich Schuposse, wo es eine kleine Vertiefung hat, später Hube, wo es eine kleine Vertiefung hat und danach Hube des Ackermann (Nyffenegger & Bandle).
- Ackern BE, zu Frutigen. Deutung = Ertrag des Waldes an Eicheln und Buchnüssen (Hubschmied, Idiotikon I, 70).
- Ackerwies TG, zu Fischingen, früher Ahorn genannt; historische Belege: Akerwies 1832, Ackerwies 1887; MA: Aggerwis; Deutung= Gehöft bei der Wiese am Acker (Nyffenegger & Bandle).
- Acla GR, zu Tenna. Deutung = Maiensäss, von lat. accola = Hütte (über dem Talgrund) (Attinger).
- Acla GR, zu Medels. Deutung = Maiensäss.
- Acla Martin GR, zu Truns. Deutung = das Maiensäss des Martin.
- Aclas GR, zu Disentis. Deutung = Maiensässe.
- Aclens VD; historische Belege: in villa Astlegus 1002, Aclens 1106, cella de Acclens 1177, cellam de Asclens 1231; Deutung = bei den Höfen der Leute des *Askilo (Förstemann, Jaccard).
- Acletta GR, zu Disentis. Deutung = kleines Maiensäss, genauer ist damit ein ausserhalb des Dorfes, mit Stallungen versehenes kleines Gut gemeint. Acletta ist Diminutiv zu Acla.
- Acquacalda TI, zu Olivone. Deutung = bei der warmen Quelle.
- Acquarossa TI, zu Lottigna. Deutung = rötliches (eisenhaltiges) Wasser (Bruckner).
- Adagheglio TI, zu Brione Locarno; Deutung = ?.
- Addoux, Les, FR, zu Greyerz. Deutung = 1. Wasserkanal im Sinne einer Zuleitung oder Ableitung von Quellwasser, von franz. adducteur (Suter), 2. Gelände, welches der Sonne ausgesetzt ist, von franz. adosser (Aebischer).
- Adelberg TG, zu Pfyn; historische Belege: Adleberg 1538, *Adalinberg; Mundart: Adelbärg. Deutung = Berg des Adalo, die Deutung gilt als wahrscheinlich, weniger wahrscheinlich sind Berg des Adli = Adam oder adliger Berg, von mhd adal (Nyffenegger & Bandle).
- Adelboden BE, Bezirk Frutigen; historische Belege: soll seit ca. 1200 bewohnt sein. Unser Guot im Wald 1350, Adelboden 1409, uss dem Wald 1429-1500, ze Adelbodmen 1433, Adelbodem 1439, daneben auch Schwand, Chilchschwand, Innerschwand; Mundart: Adlbode, älter auch in der Schwand; Deutung = Wohnstätte an erhöhter Lage mit Adelgras bewachsen (Idiotikon II, 793, Zinsli). Der Ortsname basiert auf einem Flurnamen, der sich sekundär auf die Siedlung übertrug.
- Adelboden LU, zu Wikon. Deutung = 1. nach einer alten Sage 1381 so benannt nach einem Turnier, das Herzog Leopold von Oesterreich für seinen Adel hier durchführen liess. 2. vom Adelgras, das dort wächst, 3. bei der Sumpflache, von ahd. adel.
- Adelgos BE, zu Frutigen. Deutung = Gos (?) des Adalbrecht, Adalbert usw.
- Adelmatt (?), zu (?). Deutung = Matte des Adelbrecht, Adelbert oder mit Adelgras bewachsene Matte.
- Adelrain BE, zu Frutigen. Deutung = Abhang bei der Sumpflache.
- Adelswil BE, bei Melchnau, Wüstung; historische Belege: Apud Adilcinwillarescopotam 1194, Adelenzwile 1194 (indirekt), Adelswil 1201, Adleszwil 1224, Altzenwile 1336, Altzenwil 1464; Deutung = Weiler des Adelhart (Zinsli).
- Adelwil LU, zu Neuenkirch, Adelwile 1173. Deutung = Weiler des Adalo (?).
- Ädermannsdorf SO, Bezirk Balsthal, *Adermaresdorf; historische Belege: Odermarstorf 1308; Edermannsdorf 1318, Edelmannstorff 1406, Edermannstorff 1421; Deutung = 1. Dorf des Odermar oder des Othmar (Meyer), 2. Dorf des *Atharmar (SONB). Aus lautgesetzlichen Gründen ist Deutung 2 wahrscheinlicher.
- Adetswil ZH, zu Bäretswil, Mundart: Adetschwiil; Adaolteswilare 850, 857, Adolteswilare um 1150, Adoltzwile um 1306, Addatschwil 1463, Adentswil 1467, Adetschwyl 1640; Deutung= Weiler des Adalolt, von germ = der mit Edelmut Waltende (Kläui & Schobinger). Gründung der Alemannen ab ca. 700.
- Adiswil LU, zu Gunzwil. Deutung = Weiler des Adilo (?).
- Adlemsried BE, zu Boltigen; historische Belege: Adlamsrieth 1276, de Adlamsried 1390, Adlamsriede 1391, 1425, Adlemsried 1488, Adamsried 1590/91. Deutung = Ried mit Adelgras (Zinsli).
- Adlenbach GL, zu Luchsingen. Deutung = Bach mit Adelgras.
- Adletshausen ZH, zu Grüningen; historische Belege: Adlashusen 1304/8, Adlatzhusen 1314. Deutung = bei den Häusern des Adalolt (Kläui & Schobinger).
- Adligenswil LU, Bezirk Luzern; *Adalgiswilare; historische Belege: Adalgeswil 1210, Adelgeswiler 1243, Adilgeswile 1259, Adergeswile 1291; Deutung = Weiler des Adalgis, von germ. der Edelmütige, Speerbestückte (LSG 2005, 75).
- Adlihubel BE, zu Melchnau. Deutung = Weiler des Adalo, von germ. der Edelmütige.
- Adliken SO, zu Wissen; historische Belege: Adlikon 1384. Deutung = bei den Höfen der Leute des Adalo oder Adilo (indirekt Kläui & Schobinger).
- Adlikon ZH, zu Regensdorf, Mundart: Adlike; historische Belege: Adalinchova 1040, Adelinchoven 1130, Adlinkon 1255, Adelinkon 1265,Adlikon 1384, Adlicken 1667. Deutung = bei den Höfen der Leute des Adalo oder Adilo (Kläui & Schobinger).
- Adlikon ZH, Bezirk Andelfingen, Mundart: Adlike, *Adilinchova; historische Belege: Adlicken 1685, Adlikon 1361, Adlikon 1306, Adlinchon 1233, Adilincon 1230, Adilinkon 1255; Deutung = bei den Höfen der Leute des Adilo (Kläui & Schobinger).
- Adlisberg ZH, zu Zürich; historische Belege: Adelsperch 1167, Adlisberch 1234, im Adlisperg 1455; Deutung = Berg des Adalo oder Adilo (Kläui & Schobinger).
- Ägerstenbach TG, zu Ermatingen; historische Belege: Agelsturenbach 1301, Agelstrenbach 1382, Agerstenbach 1530; *ze dem Agalstrunbache; Mundart: Agerstebach; Deutung = beim Elsternbach (Nyffenegger & Bandle).
- Ägetli TG, zu Hauptwil-Gottshaus; historische Belege: Egertlj 1637, 1640, 1643, Egärtlin vor 1671, Egertli 1851; Deutung = beim kleinen Stück Brachland (Nyffenegger & Bandle).
- Äu(g)st) BE, zu Linden; historische Belege: Aneüsten 1479-1563, Oeusten 1547, Oeügsten 1592 Deutung = Schafstall, von ahd. ouwist (Zinsli).
- Affegrist SG, Zu Gams. Deutung = Bergkamm nach der Gestalt eines Affen (?), von rätorom. cresta = Bergkamm.
- Affeier GR, zu Obersaxen, rätorom. Vivèr; Deutung = ?.
- Affeltrangen TG, Bezirk Münchwilen; historische Belege: Affaltrawangas 779, Affaltrawanga 798, Affultarwanga 827, 830, Affeldranga 878, Affiltranc 1150, Affoltrank 1275, Affoltrangen 1275, Affeltrangen 1275: *Affoltrawangun; MA: Afeltrange; Deutung = Wiesenhänge bei den Apfelbäumen, von ahd affaltra = Apfelbaum und wangas = Wiesenhänge (Nyffenegger & Bandle, 2003).
- Affeltrangen ZH, zu Hinwil. Deutung = Abhang mit Apfelbäumen.
- Affolter(n): Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz. Bedeutet in den meisten Fällen Apfelbaum, von ahd aphul und zum Suffix reduzierten ter aus früherem treo. Es gibt allerdings auch Hinweise, dass diese Deutung so nicht in allen Fällen stimmen kann. Beispiel: Affolter mitten in einem steilen Wald bei Dornach. Bahlow nennt ebenfalls zahlreiche Beispiele, wo diese Deutung nicht zuzutreffen scheint. Man könnte die Endung anders abtrennen und bekäme dann -olter, ein Baumnamen-Suffix, welches häufig in Flurnamen vorkommt: Affolter, Speicholter, Wacholter, Reckolter, Raffoltersee, Zapfholdern (Leymental F).
- Affoltern a. A. ZH; historische Belege: Affaltra 1044, Afiltre 1190, Affoltre 1213, Affoltern 1423. Deutung = bei den Apfelbäumen, von ahd. Dat plural affaltrun (Kläui & Schobinger, 1989).
- Affoltern i. E.: BE, zu Trachselwald; historische Belege: Affoltron 1146, 1216, Affoltio 1233, Affolth(eron) 1234, de Affoltron 1243, de Affoltrei 1244, de Affolter 1248, de Affoltre 1250, de Affeltron 1252, de Affolteron 1257, de Affolteren 1267, de Affoltron 1275, in Affoltre 1275, Affholtern um 1300, Affoltren 1354, ze Affoltern 1357, bi Affoltron 1369, Affoltern 1379, ze Affeltron 1381, ze Affoltern 1389. Deutung = bei den Apfelbäumen, von ahd aphul mit zum Suffix reduzierten -ter, ursprünglich asächs trio, ags treo, engl. tree = Baum, Holz (Zinsli, Kluge, Idiotikon I, 106).
- Affoltern ZH, Quartier von Zürich; historische Belege: Affaltrahe 870, Wolfoltesaffalterun 896, Affaltra 1044, Affoltre 1227, Affoltern 1318. Deutung = bei den Apfelbäumen des Wolfholt (Kläui & Schobinger). Affoltern gibt es auch einige in Deutschland: an der Edder (Hessen), bei Landau (Rheinland-Pfalz), bei Marbach (Baden-Württemberg), bei Nürnberg (Bayern), ein Affolterbach bei Marbach (Baden-Württemberg), bei Scheien (Bayern) und ein Abfaltersbach bei Innichen (Südtirol), ferner in der Schweiz ein Grossaffoltern, ein Moosaffoltern und ein Affoltern im Kanton Bern. Bahlow sah in Affoltern ein altes Sumpfwort, doch sprechen die überall überlieferten urkundlichen Namen klar dagegen. In diesem Fall sind die früher allgegenwärtigen Sümpfe wohl eher ein Zufall.
- Affterdorf BE, zu Wahlern: historische Belege: im Affterdorf 1552. Deutung = im hinteren Dorf, von ahd. after = hinten.
- Äffligen BE, Bezirk Burgdorf; historische Belege: Efflingen 1250-56,1261, apud Effelingin 1267, Afflingen 1280/82, Efilingen 1297, de Efflingen 1302, 1322, von Effelingen 1336, an dero von Aeffligen (Matten) 1531, Aeffligen 1902; Deutung = bei den Höfen der Leute des Effilo (Zinsli, BENB I, 57).
- Agarn VS , Bezirk Leuk; historische Belege: apud aer 1229, apud Aert 1252, apud Ayert 1267, 1466, de Aert 1271, Ageren 1391, 1472, Agarn 1670, Agaren 1902, Mundart: Agaaru. Deutung = bei den Ahornbäumen (Hubschmied). Ursprünglich ein Flurname, der sich sekundär auf den Ort übertrug. Aus dem kelt *akarno stammend.
- Agarone TI, zu Locarno. Deutung = von kelt. *akarno = Ahorn, mit Endung -one = gross, also 'beim grossen Ahornbaum.
- Agasul ZH, zu Illnau-Effretikon; historische Belege: Aghinsulaca um 764, Aginsulaga 774, Agunsulun 884, Agensule 1251, Aginsul, MA Agisuul, Deutung = 1. Schweineställe des Ago, von ahd. sulag (Kläui & Schobinger). Die Schweineställe werden durch den Ortsnamen Sulgen TG, BE bestätigt, siehe dort! 2. eine ältere, kaum mehr verfolgte Deutung greift auf ahd solaga und Ago = Kotlache des Ago zurück (Bahlow), was angesichts des nahen Brauiweihers durchaus Sinn macht. Hier ist der Wortstamm sol, sul zufällig auch etymologisch sowohl für Schwein, Schweinepferch und suhlen identisch mit dem ahd Wort für Kotlache, Suhle, Sumpf. Von der Suhle hat das Tier ebenso wie seine Tätigkeit, das Suhlen den Namen bekommen. Aufgrund der urk überlieferten ältesten Namen kann man aber davon ausgehen, dass der Ort nach den Schweinepferchen und nicht nach der Kotlache benannt wurde, sodass die Deutung von Kläui & Schobinger präziser ist, da sie die Umzäunung mitbeschreibt. Spätere urk Namen wie etwa Agensule lassen diesen Schluss nicht mehr zu, daher stolperte Bahlow vermutlich bei der Deutung dieses ON ein wenig. Verwandt mit Agasul sind Ortsnamen wie Sool, Saul, Solgen, Sulgen, Sollberg, Süllenbach, Ebersol, Hirzel, Boppelsen und Wuhl (Oettli).
- Ägeri ZG, zu Unterägeri; historische Belege: Agregia um 1150, Agareia, Agrey, Egere, Agire. Deutung = 1. Getreidespeicher, von ahd. aharan oder eherari, 2. bei den Ahornbäumen (Hubschmied), von kelt. *akarno = Ahorn.
- Ägerstengraben BE, zu Burgistein; historische Belege: Agersten-Graben 1838. Deutung = Bachtal, wo Elstern leben, von ahd. agalstra, agastra, Mundart = Ägerscht (Zinsli).
- Ägerten AG, zu Kölliken; historische Belege: de Egedun 1214, ze Egerdon 1335, 1384, de Egerdon 1347, ze Egerden 1425. Deutung = Brachfeld, von ahd a-gi-erida = nicht mehr gepflügtes Land, wörtlich un-ge-pflügt, von ahd aran = pflügen (Sommer, Sonderegger, Hubschmied). Oettli schreibt dazu sehr treffend: Nicht aller Neubruch erwies sich als brauchbarer Ackerboden. Untauglichen Ackerboden überliess man wieder sich selbst und er wandelte sich in Weideland, vielleicht sogar wieder in Wald. Dies zeigt auf, warum es so viele Aegerten gab und warum sie alle einer ganz bestimmten Epoche zugehören. Der Flur- und Ortsname ist auch in Baden-Württemberg üblich und wird dort gleich gedeutet.
Das entsprechende Analogon in der Romandie ist das Patois-Wort vaura, von mlat vaureia, wonach auch Vouvry seinen Namen hat, während das fr Wort dafür guéret und afr. garet lautet. Zinsli ist mit der bisherigen Deutung noch nicht zufrieden, da die Herleitung über pflügen seiner Meinung nach lautgesetzliche Ungereimtheiten aufweist. Eine andere Deutung aus Süddeutschland erwähnte der TA um 1980: Oedgarten! Und noch ein Kuriosum ist die Deutung aus idg *eghs-it-, vorg *egz-it, wgerm *egrith, ahd egrid und lat ex-it = aus-gehen, womit die Krume gemeint sei (Schnetz). Was genau mit einem Aegerten gemeint ist, ist unbestritten, Herkunft und Lautentwicklung jedoch sind noch etwas unsicher. Das zeigt sich schon bei der ältesten Überlieferung in Egedun 1214.
- Ägerten BE, zu Winau. Deutung = Brachfeld, untauglicher Ackerboden.
- Ägerten BE, Bezirk Obersimmental. Deutung = Brachfeld.
- Ägerten FR, zu Brünisried. Deutung = Brachfeld.
- Ägerten GL, zu Bilten. Deutung = Brachfeld.
- Ägerten SO, zu Balsthal. Deutung = Brachfeld.
- Ägerten SO, zu Winznau. Deutung = Brachfeld.
- Ägerten ZH, zu Zürich-Wiedikon. Deutung = vergandetes, nicht mehr bebautes Land, wurde hier als Schiessplatz genutzt.
- Ägertli ZH, zu Thalwil. Deutung = kleines, nicht mehr bebautes Stück Land.
- Agettes, Les, VS, Bezirk Hérens. Deutung = die kleinen Frühlings/Herbstweiden.
- Agiez VD, Bezirk Orbe; historische Belege: de Atiaco 982, villa Aziaco 1011, Aziaco 1096, Agyaci 1256, Agie 1328; Patois: Aadzii; Deutung = abzuleiten vom PN Abidius und der kelt Endung -akos, gall -acum (Jacard, Schulze, Stadelmann).
- Agliasco TI, zu Berzona; Deutung = der Ortsname ist vermutlich keltischer Herkunft (Bruckner) ?.
- Agno TI, Bezirk Lugano, Deutsch: Eng; lombardisch Anj; historische Belege: Aniasce 735, Anium 818, Amni 874, Agnio 1214, Agnii 1280, Agno 1280. Deutung = beim Flüsschen, von lat. amnius, it. fiume (Chiesa). Diese Deutung wird mit Intragna bestätigt (LSG 2005, S.78).
- Agnuzzo TI, zu Muzzano; Deutung = ?.
- Agra TI, zu Collina d'Oro, Bezirk Lugano; historische Belege: Agra 1270-88, 1279, 1335. Deutung = beim Ahornbaum, von lombardisch agru, agra, lat. acero (Salvioni).
- Agriswil FR, Bezirk See, Französisch: Agrimoine, Mundart: Agerschwiu; historische Belege: Agerswyle 1275, Grivilliar 1340, Agriswile 1385, Grevillard 1395, Agrechtswile 1405, Agreswil 1413, Grevillar 1413; Agrimoine um 1550; Deutung = unsicher. 1. verm germ Gründung als Weiler des Agihar und nachträglich romanisiert zu Grevillard, später Agrimoine (LSG 2005, 78), 2. röm Gründung als Villa Agr.... (Roth), 3. keine röm Gründung (Glatthard), 4. Weiler des Agihar, Agiheri, Agar (Förstemann). Deutung 1 und 4 wird heute favorisiert.
- Agrone TI, zu Bignasco. Deutung = beim grossen Acker (?), von lombardisch agra = Acker und Endung -one = gross.
- Agy FR, zu Granges-Paccot, Deutsch: Ebsach, Ebsachen, Epsach; historische Belege: Abidiacum um 1200, Agiez 1902. Deutung = Gutshof des Abido. , nach Attinger Deutsch auch: Englisberg, benannt nach den früheren Burgbesitzern.
- Ahorn SG, zu Straubenzell, Deutung = Ahornbaum (Idiotikon I, 161).
- Ahornalp LU, zu Eriswil. Deutung = mit Ahorn bestandenen Bergweide.
- Aigle VS, Bezirk Aigle, Patois: Aille, Aado; Deutsch: Älen, älter Elen; historische Belege: Al(l)io 1138-1150, de Aleo 1152-53, Ali 1177, Alio 1179, Aile 1204, apud Alyum 1231-32, Alyo 1231. Deutung = 1. benannt nach dem Adler (Jaccard), 2. benannt nach einem germ. Siedler namens Agil (Muret, Förstemann I,27). Da das 'g' aber erst viel später dazu kam, sind beide Deutungen höchst unsicher. Eine Deutung, die dem ursprünglichen Namen gerecht wird, ist daher erst möglich, wenn ältere urkundlich überlieferte Namen auftauchen. Das galloröm Allium wurde nachträglich zurechtgemacht und kann für die Deutung kaum herangezogen werden, es sei denn für die Feststellung, dass auch hier das 'g' fehlt. Da in diesem Gebiet aber bereits keltisch sprechende Ureinwohner (Sedunen) vor der Zeitenwende lebten, dürfte der Ort ursprünglich einen keltischen Namen getragen haben. Diesen Namen heute noch rekonstruieren zu wollen, wäre rein spekulativ. Eine solche Spekulation unternahm Obermüller in seinem deutsch-keltischen Wörterbuch. In Frage käme aigh (Hügel) und lon (Ort). Leider geht daraus nicht hervor, welcher keltischen Sprache sie zugehören. Interessant zu wissen wäre, wie sie ausgesprochen werden oder wurden, denn da könnte vielleicht der Grund für das unterdrückte 'g' liegen. Der Adler im Ortswappen ist eine volksetymologische Umdeutung und hilft auch nicht weiter. Die Einwohner von Aigle werden/wurden les Jacques d'Aille genannt, auch hier ohne jegliches 'g. Auch im deutschen Exonym fehlt das 'g'.
- Aino GR, zu Poschiavo. Deutung = ?.
- Aira VS, zu Saxon. Deutung = ?.
- Aire GE, zu Genf. Deutung = Landstück.
- Aire-la-Ville GE, zu Genf, Patois, Aer-la-Vela; historische Belege: Aeria Villa 1429, de Eyria 1496, Ayria Villa 1511, Eyria Villa 1517, Ayre-la-Ville 1572 ;Haire-la-Ville 1666; Deutung = 1. Weiler des Arrius (Muret, 1931, 410), 2. Landfläche beim Weiler (Gauchat). Die heute wahrscheinlichere Deutung ist die zweite (LSGl, 2005, 79).
- Airolo TI, Bezirk Livinental, Tessiner Mundart: Airö, Pomater Mundart: Aruels. Korrekter deutscher Name: Eriels; Rätoromanisch: Iriel; historische Belege: Oriolo 1210-58, Oriollo 1225, Uriolo 1227, Urolo 1229, Irorio 1261, Oyrolo 1348, Yriollo 1374, Oerioltz, Oergeltz 1407, Ayroli 1436, ze Oeryels, Oerijels 1484, zuo Oergeltz 1516, Orgelz 1546, Oergels 1553. Deutung = 1. Wald (Attinger), 2. gleich wie Realta GR = hochgelegener Wohnort (Obermüller), von kelt aigh = hoch, 3. Sennhütte, von mlat areolus (Studer) oder rätor iral, irel = Tenne (Schlatter), 4. beim Ahornbaum, von lomb akro, lat acero, kelt *akarno (Salvioni), 5. am Rande eines kleinen Abgrundes, von it. orlo, lat orium und dem lat Diminutivsuffix olu (LSG, 2005, 80). Die 5. Deutung ist die heute wahrscheinlichste. Siehe auch Urgiss AG, Urgitz BE.
- Alabardia TI, zu Piazogna. Deutung = ?.
- Albagno TI, zu Bellinzona. Deutung = ?.
- Albenried VS, Bezirk Raron. Deutung = vielleicht Ried des Albinius.
- Alberenberg SG, zu Mörschwil. Deutung = Berg mit Pappeln.
- Alberhof TG, zu Weinfelden; historische Belege:hoff ze dem Alber 1391, Alber Hoff 1573, Alberhoff 1575; Wüstung, abgegangener oder umbenannter Hof. Deutung = Hof beim Pappelbaum (Nyffenegger & Bandle).
- Alberswil LU, Bezirk Willisau; historische Belege: Albiniswilare 894 (Bruckner, betrifft anderen Ortsnamen), Alberswile 1217-22; 1303-08, Albrechtswile 1331+, Albretswile 1331+, Alberswile 1332 = Deutung 1. Weiler des Albero = Adalbero (Brandstetter), 2. Weiler des Alt(a)beraht = Albrecht (Stucki, Helfenstein), 3. Weiler des Athalbert = Albert (Förstemann). Deutung 3 ist heute die wahrscheinlichste (LSG, 2005, 80).
- Albertswil SG, zu Gossau. Deutung = Weiler des Albert.
- Alberwil FR, zu Düdingen; Deutung = ?.
- Albeuve FR, Bezirk Greyerz; historische Belege: Alba aqua 1019, Erbiwi 1171; Deutung = Ort am weissen Wasser (sauberes, klares oder schäumendes).
- Albiglen BE, Bezirk Schwarzenburg; Französisch: Albenon; historische Belege: Albennon 1148, Albennen ca 1320, Albenden 1330, Alblingen 1346, 1354. Deutung = unsicher, vermutlich als Land des Albinius zu verstehen (Hubschmied, Guex, Rübel). Trotz urkundl. Form Alblingen kein echter -ingen-Ort.
- Albikon SG, zu Eschlikon; Wüstung, abgegangener oder umbenannter Hof, nicht näher lokalisiert; historische Belege: Albicken 1597, Albickhen, Albiken; *Albinghovun. Deutung = bei den Höfen der Leute des Albo (Nyffenegger & Bandle). Der Ort ist eine frühe Gründung der Alemannen und dürfte um 800 herum entstanden sein.
- Albikon SG, zu (?). Deutung = bei den Höfen der Leute des Albo.
- Albin VD, zu Forel. Deutung = ?.
- Albinasca TI, zu Airolo. Deutung = weisses (schäumendes) Wasser, von kelt *albio = weiss und ligurisch *asca, kelt *uisge = Wasser, auch Schotterfeld eines Flusses (Bruckner).
- Albinen VS, Bezirk Leuk; Französisch: Arbignon, Albignon; historische Belege: Albignun 1224, Albigniun 1225, Albinnon 1226, Arbignon 1264, Albignyon 1300. Deutung = 1. Land des Albinius (LSG 2005, 81, Deutung unsicher), 2. Es käme auch eine Deutung mit kelt *albio = weiss in Frage, wobei dann das im Winter auffällige weisse Schneefeld um das Dorf namengebend gewesen wäre, sofern denn das Dorf so alt ist. 3. Ort bei der Bergweide, von mlat. alpis (Substratwort aus dem Keltischen).
- Albinengo TI, zu Airolo; Deutung = unsicher. Die von Bruckner postulierte keltische Herkunft konnte bis heute nicht klar nachgewiesen werden.
- Albio TI, zu Riva San Vitale. Deutung = ?.
- Albis ZH, zu Langnau a. A. Deutung = weisser Berg (Kläui & Schobinger).
- Albisbrunn ZH, zu Hausen a. A., 1839 als Kaltwasserheilanstalt gegründet = Quelle am Albis.
- Albisgüetli ZH, zu Zürich. Deutung = kleines Bauerngut an der Albiskette (Bergzug).
- Albisrieden ZH, zu Zürich; historische Belege: villula juxa montem Albis nomine Rieda 820, Rieda 874, 929, Rieden 1150, Riedin prope Albis 1271, AlbisRieden 1504. Deutung: anfänglich. Deutung = Häuser beim Albis, genannt Rieden, dann Rieden beim Albis (Rieden = mit Schilf bewachsenes Gelände).
- Albligen BE, Bezirk Schwarzenburg, Französisch: Albenon. Mundart: A-ublige; historische Belege: Albennon 1148, Albenen 1313, Albenden 1330, Halblingen 1339, de Alblingen 1346, 1354, Albligen 1354, Alblingen 1379, 1383, 1394,1385,1390, 1432, ze Albling 1448, Halblingen 1467, ze Alblingen 1484, Halblingen 1490, Alblingen 1491. Deutung: = 1. Ort bei den weissen Bergen, vielleicht von kelt *albio oder noch älter, von vorkelt alb = weiss. Das -ingen kam später dazu, sodass Albiglen kein echter Ingen-Ort sein könnte, je nachdem, wann dieses Suffix dazu kam (Zinsli BENB I, 14). Wenn Albiglen so alt ist, wie das Bestimmungswort, dann gehört es zu den ältesten Orten der Schweiz, 2. Besitz des Albinius, unsicher (LSG 2005, 81).
- Albonago TI, zu Lugano. Deutung: = geht vermutlich auf ein keltisches Albonacum zurück und kann als Landgut des Albon (?). Der genaue Name des Gutbesitzers ist unsicher (OGS).
- Albumo TI, zu Cortigiasca; Deutung = der Ortsname ist keltischer Herkunft (Bruckner) ?
- Alchen, Alchir, Algier: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz. Alchen, Salchen als Pflanzenname im Oberwalliser Törbel und in Bern bezeugt. Alchir in Bern und 3 Algier nahe Bremgarten AG und in Zürich-Albisrieden als Strassenname. Betrifft die Ackerpflanze mit dem botanischen Namen Bromus arvensis = Acker-Trespe, daneben aber auch den Bromus erectus = aufrechte Trespe oder Borstengras, Burst genannt. Mitgemeint ist dabei meist auch das Gebiet, worauf sie wachsen. Die Pflanzen wachsen bevorzugt auf sumpfigen Wiesen oder mit wenig Humus bedeckten (ehemaligen) Flussbetten.
Das Idiotikon verweist unter Alchen auf Salchen (Idiotikon VII, 844) und bezeichnet damit auch eine tonige Wiese, sonst aber ebenfalls die Acker-Trespe. Der Anlautwechsel von Alchen zu Salchen ist noch ungeklärt. Zum Haus 20 an der Algierstrasse in ZH-Albisrieden siehe Guyer, 1970, 28!
Es gibt aber auch die Idee von André Kristol (LSG), welcher eher vermutet, dass Alchen auf einen alten Personennamen zurück geht, welcher Alcher oder Alker gelautet hat (Förstemann I, 166, BENB I, 16). Dass diese Deutung berechtigt ist, zeigt der Ortsname Alchenstorf BE!
- Alchenberg BE, zu Wyn?. Deutung = 1. Berg wo Bergalchen, spitziges, mageres Futter wächst (Idiotikon VII, 845), 2. Sumpfwiese mit Alchenbewuchs bei einem Berg (Oettli), 3. Berg des Alcher, Alker.
- Alchenflüh BE: Siehe unter Rüdtligen!
- Alchenstorf BE bei Koppigen, Bezirk Burgdorf. Mundart: Auchischtorf. historische Belege: Alchirstorf 1221, 1250-56, Alchersdorf 1257, Alchirstorf 1261-63, Altrostorf, Alchestorf 1275, de Alkisdorf 1276, ze Alcherzdorf 1316, Algestorf 1353, 1354, Alcherstorff 1363, 1367, 1373, 1374, 1376, ze Alchersdorff 1381, 1382, Alchistorf(f) 1381, 1388, Alvisdorf 1434, nider und ober Alchistorff, algestorff, algenstorff, algelschdorff 1470, Nied Alchisdorf 1913. Deutung = 1. Dorf des Alcher, Alker, Adalgar (LSG 2005, 81). Diese Deutung ist zwar 'nur' eine Vermutung, da nicht mehr feststellbar ist, ob die Alchenpflanzen den Dorfnamen oder ein allfälliger Dorfgründer Alker die umliegenden Alchenfluren beeinflusst hat (Zinsli, BENB I, 16).
- Aldesago TI, zu Brè. Deutung = geht vermutlich auf ein keltisches Aldes(i)acum zurück und bedeutet Landgut des Aldesio oder so ähnlich.
- Alesses VS, zu Dorénaz. Deutung = ?.
- Alfermée BE, zu Tüscherz; historische Belege: Alphrame 1235, villa Alframe um 1250, Alpherme 1274, 1276, in territorio ville Alferme 1325, villa Alframe 1325, de Alferme 1343, bi Alferme 1347, de Alphrame 1353, Alferme 1357, ze Alframe 1368, ze Alfrome 1370, ze Alferme 1376, Alfreme 1381, ze Alframe 1387, 1410, Halffermee, Alffermee 1510, Halfferme 1556, Helfferme 1567. Deutung = Besitzung des Alfram (Jaccard).
- Algaby VS, zu Simplon. Deutung = ?.
- Algentshausen SG, zu Henau. Deutung = ?.
- Algier: Mehrfach vorkommender Ortsname im Kanton Aargau, auch Villnachern trägt den Übernamen Algier!! Vermutlich ist Algier eine Verballhorung eines Wiesenkrautes namens Alchen, welches früher Alchir hiess. Siehe auch Alchenstorf! In Zürich seit 1923 eine Algierstrasse, dort einem gewissen Meier (Liegenschaft Nr. 20) zugedacht, der in Algier gewesen sein soll (Guyer), doch ist das wohl eine Sage, was im Konditionell von Guyers Formulierung durchschimmert. Da die Liegen-schaft verdächtigerweise an einer ehem. Limmatsumpfwiese liegt, geht auch hier das Algier vermutlich auf die Alchen, lat Bromus arvensis zurück und bezieht sich auf den hochdeutschen Namen Acker-Trespe, welche auf dem Feuchtwiesen oder dem nur leicht mit Humus überzogenen Flussschotter wuchs. Sehr verwandt mit diesem Wiesenkraut ist das besser bekannte Borstengras (Burst), das ebenfalls auf solchen Wiesen gedeiht. Zinsli sieht in Algier eher einen neueren Spottnamen, welcher im Zusammenhang mit dem Algerienkrieg aufkam. Er erinnert an andere solche Modernismen wie Amerika (Thun, Seebach), Kalifornien (Heimberg), Sibirien (Kappelen) usw. Immerhin geht Algieren in Innertkirchen auf 1900 und die Algierstrasse in Zürich auf 1923 zurück, haben also keinen Zusammenhang mit dem Krieg, in Zürich wohl aber mit einer angeblichen Reise nach Algier. Weitere Forschung nötig, vor allem mit den alten Pflanzennamen und den drei Algier im Reusstal AG.
- Algier AG , zu Bremgarten, Deutung = 1. Ort bei der Sumpfwiese mit Alchenbewuchs, siehe Alchensdorf, wo das uralte Wort alchir bis 1221 erhalten geblieben ist.
- Algier AG, zu Niederwil. Deutung = Ort bei der Sumpfwiese mit Alchenbewuchs.
- Algier AG, zu Stetten. Deutung = Ort bei der Sumpfwiese mit Alchenbewuchs.
- Algier BE, zu Busswil bei Büren a.A Deutung = 1. sehr unsicher, vielleicht Spottname (Zinsli), 2. Die Lage am alten Aarelauf spricht aber eher für eine Deutung wie bei allen Algier. Algier ist hier kein Ort, sondern ein Feld, jedoch aufgeführt wegen der abweichenden Deutung durch Zinsli.
- Alikon AG zu Sins; Alahinchova um 850. Deutung = bei den Höfen des Alahin (?).
- Alissat TG, zu Warth-Weiningen; Wüstung; *Alineshart; historische Belege: villa Alosharth 1107, Alashart 1296, Aleshart 1304, Alazhart 1333, Alezhart 1420, Alleshart 1433, Aleshart 1461. Deutung = Weidewald des Alin, jedoch bald einmal Ort beim Weidewald des Alin. Die Deutung ist unsicher bezügl. des PN Alin (Nyffenegger & Bandle). Wie so oft bei hartnäckig sich der Deutung widerstrebenden ON könnte man durch Quervergleich mit anderen, ähnlich klingenden Orten/Wörtern möglicherweise Hinweise finden. Verwandte Orte wären dann Alliswil AG (Alaswile 1306), Alikon (Alahinchova um 850), Allensbach (*Alahovespach, von Alaholf, ahd alah = Haus, Heiligtum), Allenswiler BE, Allenwil BE, Alais F (lat Alesia), Alise F (lat Alesia), Elsen D (alteurop Alisa), nach dem dortigen Bach benannt, ferner die Alse, ein Fisch, keltisch alausa, französich: alose, spanisch: alosa.
- All'Acqua TI, zu (?). Deutung = am Wasser.
- Allaman VD, Bezirk Rolle; historische Belege: Alenens 1160-80, Alemaniis 1177, Alamant 1234, 1235,1453. Deutung = 1. beim Genfersee, von lat ad lemanum (Bridel). Das Wort Leman ist uralt und auch im Griechischen, Rumänischen, Ruthenischen (Ukraine) als liman bekannt und heute noch im Gebrauch, wo es Haff (Lagune), Hafen, grosser See, sumpfiger See bedeuten kann. Dieser Deutung haftet allerdings der Mangel an, dass es keinen Nachweis gibt, dass zwischen Leman und Liman ein Zusammenhang besteht. 2. nach einem hier siedelnden Alemannen benannt (Jaccard). 3. Der See wurde gemäss einer römischen Legende nach dem Vornamen des Sohnes des Sagenhelden Paris aus Troja benannt, der Lemanus hiess. Paris von Troja war der Entführer der schönen Helena und Stammvater Helvetiens. 4. nach einem Siedler namens Alaman, Alamandus etc. benannt (Muret). Deutung 4 ist die wahrscheinlichere (LSG 2005, 82).
- Allamands, Les VD, zu Rougemont, deutsch: Langendorf, Deutung = Ort benannt nach deutschsprachigen Siedlern, da er an der Sprachgrenze liegt, ist diese Deutung sehr wahrscheinlich (Suter).
- Alle JU, Bezirk Pruntrut; Deutsch: Hall; historische Belege: Alla 1136, de Alla 1173, 1179, de Halla 1180, Alle, Alla 1212, de Alles 1222. Deutung = Ort benannt nach der Allène, welche das Dorf durchfliesst (LSG 2005, 82).
- Allenberg TG, zu Weinfelden; Mundart: Alebärg. Deutung = Allmendberg, Berg, welcher der gemeinsamen Nutzung offen steht, von ahd. *alagimeinida, mhd. almeinde (Nyffenegger & Bandle).
- Allenberg ZH, zu Männedorf; Mundart: Alebärg. Deutung = Allmendberg, Berg, welcher der gemeinsamen Nutzung offen steht .
- Allenberg ZH, zu Bäretswil; Mundart: Alebärg; Allmendberg, Berg, welcher der gemeinsamen Nutzung offen steht.
- Allenlüften BE, zu Mühleberg. Deutung = Ort, wo es von allen Seiten her windet, ursprünglich wohl Spottname (Zinsli).
Allens VD Zu Cossonay; Allens 1001. Deutung = bei den Höfen der Leute des Allo.
- Allenspachshof TG, zu Kreuzlingen; Wüstung, nicht genau lokalisiert; historische Belege: Alenspachs Hoff 1596, Allenspachshoff 1747. Deutung 1. *Alaholvespach, vom Personennamen Alaholf, 2. von ahd alah Haus, Heiligtum und mhd. bach; = Ort beim Bach des Alaholf (Nyffenegger & Bandle).
- Allenswiler BE, bei Kirchberg; Wüstung. Genauer Standort nicht bekannt; historische Belege: Allenswiler 1440, Aliswiler 1440, Allischwiler 1531. Deutung = Weiler des Albine. Könnte auch in Frage kommen für einen Weiler, der in einer ST. Galler Urkunde 894 mit Albineswilare genannt wird. Siehe auch Allenwil BE!
- Allenwil BE, zu Schüpfen; historische Belege: Albineswilare 894, Ellenwile 1208, Elwile 1208, de Ellenwile 1233, in Elliwilare 1241, Ellenwile 1380, 1389, 1460, Allawil 1442-69, Allenwil 1464, 1479, 1563, Allowil 1566; = Weiler des Albine (Studer). Damit vermutet er, dass der Weiler Albineswilare, erwähnt in einer ST. Galler Urkunde 894 mit Allenwil identisch ist. Zinsli ist da vorsichtiger, da ja auch noch eine Wüstung namens Allenswiler nahe bei Kirchberg dafür in Frage kommt. Siehe dort!
- Allenwil ZH, zu Bauma; historische Belege: Walawilare um 1159, Allenwil 1379, Walenwil 1467, Walenwyl 1667; Deutung = Weiler des Walo (Kläui & Schobinger).
- Allenwinden TG, zu Homburg, abgegangener Name für einen Ortsteil von Oberhörstetten; Mundart: Alewinde; *ze allen winden; = Ort der allen Winden ausgesetzt ist (Nyffenegger & Bandle).
- Allenwinden TG, zu Fischingen; Mundart: Alewinde; historische Belege: Allenwinden 1643, 1672, 1832, 1838, 1887; *ze allen winden. Deutung; = Ort, der allen Winden ausgesetzt ist (Nyffenegger & Bandle).
- Allenwinden TG, zu Uttwil; Mundart: Alewinde; Übername für Gessenrüti; *ze allen winden. Deutung = Ort, der allen Winden ausgesetzt ist (Nyffenegger & Bandle).
- Allenwinden ZG, zu Baar; erst seit 1659 belegt. Deutung = Ort, der allen Winden ausgesetzt ist.
- Allenwinden ZG, zu Baar; = Ort, der allen Winden ausgesetzt ist.
- Allenwinden ZH, zu Kappel a.A.. Deutung = Ort, der allen Winden ausgesetzt ist.
- Allenwinden ZH, zu Gossau. Deutung = Ort, der allen Winden ausgesetzt ist.
- Allerheiligen(berg) SO, zu Grenchen; Französich: Tous-Saints. Deutung = einstige Kultstätte (Oettli).
- Alliaz VD, Bezirk Vevey. Deutung = ?.
- Alliérens VD, zu Chapelle-sur-Moudon. Deutung = ?.
- Allières, Les FR, zu Montbovon. Deutung = bei den Vogelbeerbäumen, von franz. allier (Suter).
- Alliswil AG, zu Boniswil; historische Belege: Alaswile 1306. Deutung = Weiler des Alin. Siehe auch Alissat TG.
- Allmend: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets der Gemeinde eigene Ländereien, deren Beweidung allen zusteht.
- Allmendbletz BE, bei Thun = ein in der Allmend gelegener Pflanzblätz (Oettli).
- Allmendingen BE, Bezirk Konolfingen; historische Belege: de Alwandingen 1240, 1249, de Alwedenges 1252, in villa Alwandigen 1256, de Alminding 1263, de Almendingen 1287, in Alwendingen 1299, Alwandingen 1302, Alwadingen 1348, Alwendingen 1363, ze Alwandingen 1367, 1373, 1380, ze Alwendingen 1380, 1388, 1390, Almendingen 1442-69, 1452, 1529. Deutung = 1.bei den Höfen der Leute des *Alwand, *Answald, etc. Diese Deutung ist gut gesichert, da er als FN in BE existiert (Zinsli, BENB I, 19), 2. Bei den umzäunten Höfen in der Allmend, hiermit sind Zinsli und Kristol nicht einverstanden, da dies eine erst später aufgetretene volksetymologische Umdeutung sei, 3. bei den Höfen der Leute des Answald (Förstemann I, 131).
- Allmendingen BE, zu Thun-Strättligen; historische Belege: Almendingen 1287, 1305, Alwandingen 1308, Allmendingen 1336, apud Almadingen 1338, ze Alwadingen um 1340, 1342, ze Albendingen 1350, zu Almendingen 1354, 1356, 1360, 1372, ze Alwandingen 1373, ze Almendingen 1389, zue Albeldingen 1479, 1483, 1486, Alboldingen 1488, Almedingen 1500, Allmendingen 1514; = Es gibt zwei Deutungen: = 1. Geht wie bei Allmendingen bei Bern von einem Alwand aus, also bei den umzäunten Höfen der nachkommen des Alwand, da aber hier schon früh auch die Schreibweise mit m in Richtung Allmend tendiert könnte hier auch eine Bezug zur Almend vorliegen, ausgehend von *ze de Almeindigun = bei den Leuten der Allmeinde (Zinsli).