Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 47 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Dabbio GR, zu Buseno; Wüstung, seit etwa 150 Jahren nicht mehr bewohnt, infolge Abgeschiedenheit.
- Dächli SZ, zu Arth. Deutung = Der Name Dächli (eigentlich unteres oder Unter-Dächli) bezieht sich auf die sogenannten "Gruobihütten" (gruoben = ausruhen), die auch "Dächli" genannt werden. Es handelt sich um einfache aber solid gebaute Unterstände mit Rück- und Seitenwänden, gegen den Weg hin offen und innen mit einer Bank ausgestattet. In einer Gruobihütte konnte man sich ausruhen, aber auch Schutz finden vor den im Berggebiet oft unvermittelt ausbrechenden Unwettern (Kulturspur Rigi der Gemeinde Arth). Diese Info hat Hansruedi Mettler der OGS freundlicherweise übermittelt.
- Dachlissen ZH, zu Mettmenstetten; historische Belege: Tachelshoven vor 1140, Tachilshovin 1184, 1190, 1232, Tachlishofen 1309, Thachelsen 1504, Dachelsen 190. Deutung = bei den Höfen der Leute des Tachilo (Kläui & Schobinger).
- Dächliswil ZH, zu Herrliberg; historische Belege: Tachlineswilare um 1150 Techliswile 1346; Dächliswil ist der alte Name des heutigen Dorfzentrums von Herrliberg. Deutung = bei den Höfen der Leute des Tachilo (OGS).
- Dachsegg ZH, zu Wald; Deutung = Dachsbauten beim Bergvorsprung (Oettli).
- Dachselleren LU, zu Seesatz; = Hier liegen noch keine alten urkundlichen Namen vor, sodass eine Deutung sehr unsicher ist. Falls sich die Endung wie bei Wallisellen auf Häuser bezieht und mit dem Bestimmungswort tatsächlich das Dach gemeint ist, ergäbe es etwa bedachte Häuser, was nicht viel Sinn macht. Es ist daher auch an eine Deutung wie bei Dachsleren ins Auge zu fassen.
- Dachsenhausen ZH, zu Ossingen; historische Belege: Sahsahusen 1362/75, Sahsenhusen um 1400, Sassenhusen 1478, Tachsenhusen 1577; Deutung = bei den Häusern des Sahso (Sachsen), danach umgedeutet zu Dachs (Kläui & Schobinger).
- Dachslern ZH, zu Schleinikon; historische Belege: Thahssanarra 897, Tahsenerrun 1259, Tachsnerrun 1282, Tachsnerren 1294, Tachsneren 1463, Tachssleren 1535; Deutung = ungedeutet (Kläui und Schobinger). Erster Teil bedeutet Dachs. Den 2. Teil findet man nur bei einem einzigen anderen Ort Safnern BE, das um 1400 Saffnerren hiess. Bei Safneren ist es eine Kollektivbildung zu Sevenbaum, während es bei Dachleren eine eigenständige Bedeutung haben dürfte und nicht einfach eine Kollektivbildung zu Dachs ist. Die Lösung könnte das ahd. nerren (nähren) sein, das damals auch "Schutz gewähren" bedeutete. Somit könnte es bedeuten = Ort, wo die Dachse Schutz in (Dachs)bauten fanden. Siehe auch Dachselleren!
- Dachsloch SG, zu Rüti; Deutung = 1. vermutlich von Dachsloh, also Dachswald, 2. Dachsbau.
- Dagerdingen BE, zu Dürrenroth; Deutung = 1. unbekannt. Das Bestimmungswort könnte ahd. tegar = gross sein, die Endung weist auf eine Sippe aus der Zeit um 600 bis 800 hin. Zusammen ergibt das aber keinen Sinn, 2. anstelle von tegar ist eher ein alemannischer Siedler namens Dago, Tago oder so ähnlich zu vermuten. Auch diese Deutung ist noch unbefriedigend, aber besser als die erste.
- Dagmersellen LU, Bezirk Willisau; historische Belege: Tagmarsellen 1070/90, Tagemarsseildon, Tagmarselden 1173; Deutung = bei den Häusern des Tagamar, Dagmar.
- Dählen BE, zu (?); Deutung = Föhre, Fichten, Kiefern oder allgemein Nadelgehölz, von Freiburger oder Waadtländer Patois daille = Föhre. Die Lage des Ortes konnte noch nicht ermittelt werden, ist aber entlang der Berner Sprachgrenze zu suchen.
- Daille Ortsnamen der französischen Schweiz, bedeuten stets Föhre, von Patois daille.
- Daillens VD, Bezirk Cossonay; historische Belege: Daliens 593, Dallens 1109, Dalens 1228; Deutsch: Dachslingen; Deutung = bei den Höfen der Leute des Dagalo, Dagilo (LSG 2005, 285).
- Dailley VS, zu Grone; Deutung = ?.
- Daillon VS, zu Conthey; Deutung = Ort bei einer grossen Föhre (?).
- Daiwil LU, zu Willisau; historische Belege: Tenwile 1306; Deutung = Weiler des Dano (Oettli).
- Dalaus GR, zu Masein; Deutung = ?.
- Dalin GR, zu Präz; historische Belege: Alüns um 1150, Alune 1224; Deutung = ?.
- Dallenwil NW; historische Belege: Tellenwilare 1178, Telliwillare 1190, Tellewilare 1199/1210, Thalwyl 1850, Thalenwil 1902; = 1. ältere Deutung: benannt nach dem Gut Dellen, 2. neuere Deutung: Weiler des Tello (LSG 2005, 285), siehe auch Danges VD und Dällikon ZH
- Dällikon ZH, Bezirk Dielsdorf; historische Belege: Tellinchovun um 850, Tellinghovon 870, Tellinchon 1228, Tellinkon 1217, 1222, Tellikon 13??, Tällikon 1329, Dallicken 1596, Dällicken 1669; Deutung = bei den Höfen der Leute des Tello (Kläui & Schobinger).
- Dalmazi BE, zu Bern; Deutung = ?.
- Dalpe TI Bezirk Leventina; historische Belege: Albe 1217; Albio 1356; Deutung = zur Alp, von lat. ad alpem (Studer).
- Dalvazza GR, zu Luzein; Deutung = ?.
- Dambach LU, zu Menznau; Deutung = Ort am Dammbach (Schwellen) oder Ort am Tannbach.
- Dammishäuser SG, zu Altstätten; Deutung = bei den Häusern des Dammo (?) (Oettli).
- Dampfwil BE, zu Seedorf; Deutung = Weiler des Dam......(?).
- Damphreux JU, Bezirk Pruntrut; historische Belege: Domus Ferreoli um 650, Damfriol 1161, Dunfriol 1178, Danfrueyen 1396; Deutung = benannt nach einem Heiligen, von lateinisch dominu.... (?).
- Damsau AG, zu Neuenhof; Deutung = 1. Aue beim Damm (an der Limmat), 2. Aue des Dam......(?).
- Damvant JU, Bezirk Pruntrut; historische Belege: Dantpuant, Dampvant 1283, Dampvalx 1476; Deutung = Ort beannt nach einem Heiligen, von lateinisch dominu....(?)
- Dändlikon, zu Hombrechtikon; historische Belege: Dentilicon vor 1279, Tentlinkon, Tentlicon 1304/8, Dändlicken 1667; DEutung = bei den Höfen der Leute des Dandilo/Tantilo (Kläui & Schobinger).
- Dangio-Torre TI, zu Aquila; In Dangio-Torre gab es bis 1968 die damals bekannte Schokoladenfabrik Cima Norma SA. Deutung = ?.
- Däniberg GL, zu Schwanden; Deutung = ?.
- Däniken SO, Bezirk Olten-Gösgen; historische Belege: de Tennikon 1273, de Tennenkon 1317, von Taennikon 1423; Deutung = bei den Höfen der Leute des Tenno, Tanno (Förstemann).
- Dänikon ZH, Bezirk Dielsdorf; historische Belege: Täninchoven 1130, Tenikon 1248, Taenincon 1263, Tenicken 1493; Deutung = bei den Höfen der Leute des Tano (Kläui & Schobinger).
- Danis GR, zu Brigels; historische Belege: Anives 766; Deutung = ad anives (?)
- Dappes, Les VD Bezirk Nyon; Deutsch: Dappental; historische Belege: Dappenthal 1902; Das Tal bekam seinen deutschen Namen, weil es während über 300 Jahren zu ständigen Grenzstreitigkeiten mit Frankreich kam, die erst 1862 beigelegt werden konnten. Somit musste sich die damalige Tagsatzung immer wieder mit dem Thema befassen. Deutung = ?.
- Darba GR, zu Misox; Deutsch = ?.
- Darbon VS, zu (?); Deutung = Fichte, von Patois derbi (Studer).
- Darbonère VS, zu (?); Deutung = Fichte, von Patois derbi (Studer).
- Dardagny GE, zu Genf; historische Belege: *Dardaniacum; ovilla Dardaniaco um 1100, Dardaniacum 1309; Deutung = Gutshof des Dardanius (LSG 2005, 287).
- Dardin GR, historische Belege: *Aredunon; Arduna 765, Ardunae 766; Deutung = bei der Befestigung, von keltisch are = bei der und dunon = Befestigung (?).
- Därligen BE, Bezirk Interlaken; historische Belege: Tetniggin 1242, Tedningen 1244; Deutung = bei den Höfen der Leute des Tadilo, Tatilo, Tadilan (LSG 2005,288). Der Name des alemannischen Siedlers ist allerdings völlig unsicher (LSG 2005, 288).
- Darnona VS, zu Venthone; Deutung = ?.
- Daro TI, Bezirk Bellinzona; Deutung = ?.
- Därstetten BE, Bezirk Niedersimmental; historische Belege: Tarenchat 1228, Ternschat 1233; Deutung = 1. Wohnstätte des Taro (?), 2. Wohnstätte bei (?), ist voralemannisch und nur durch Umdeutung zu einem Stetten-Ort geworden (Oettli).
- Darvella GR, zu Truns; Deutung = ?.
- Dassone TI, zu Cadro, Wüstung seit einer Pestepidemie; Deutung = ?.
- Dattenhub TG, zu Märstetten; Deutung = Hube des Datto oder Tato. Dattenhub findet sich im Thurgauer Namenbuch nicht und ein schriftdeutsches Verzeichnis fehlt, um es unter einem allfälligen Mundartnamen zu finden. Nyffenegger & Bandle sind leider wie auch andere Thurgauer Orts- und Flurnamenforscher weit über das Ziel hinaus geschossen und machen mit der alphabetischen Reihenfolge nur in Mundart auf diese Art und Weise ein Auffinden von Orts- und Flurnamen oftmals sehr mühsam! Das Mindeste, was man unter solch' strenger Mundartschreibweise erwarten dürfte, wäre ein vorausgehendes Verzeichnis der Ortsnamen in gepflegtem Schriftdeutsch, damit der sprachliche Nichtthurgauer das Nachschlagwerk auch benützen kann. Diese Kritik ändert natürlich nichts an der super guten Arbeit der Fachleute bei der Deutung der Ortsnamen.
- Dattikon SG, zu Uznach; historische Belege: Dattinchova 741; bei den Höfen der Leute des Datto oder Tato.
- Dättlikon ZH, Bezirk Winterthur; historische Belege: Tattilinchovun 829, Tatlikon 1004, Tetelinkhoven 1241, Tetlinkon 1263, Tetlicon 1316, Tettelincon, Teatlikon 1330, Taetlikon 1566, Dättlicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Tattilo (Kläui & Schobinger) oder Tatilo (Oettli).
- Dättnau ZH, zu Winterthur-Töss; historische Belege: *Tattinowa; Tetenowe 1272, Tetnouwe 1284, Tetnow 1361, ze Taetnouw 1394, Taettnow 1467; Deutung = Aue des Tatto (Kläui & Schobinger).
- Dättwil AG zu Baden; Mundart Däppu, 1961 nach Baden eingemeindet; historische Belege: Tetwiler 924; Deutung = Weiler des Datto oder Tato.
Davesco-Soragno TI Zu Lugano; historische Belege: Avesco 1110, Avescho 1335; Soragnio 1135, Deutung Davesco = der Ort hat einen keltischen Namen, kann aber nicht gedeutet werden (Hubschmied, LSG 2005, 289). Deutung Sorangno = über dem Erlengehölz (LSG 2005, 289).
- Daviaz VS, zu Massongex; Deutung = ?.
- Daviaz VS, zu Vérossaz; Deutung = ?.
- Davos GR, Bezirk früher Oberlandquart, neu Prättigau/Davos; Rätoromanische namen: Tavau, Tavo; historische Belege: Tavaus 1213, Tafas 1338, Tafaus 1422; Deutungen = 1. beim Wasser, von lat. ad avanes (Studer), 2. da hinten, von de avauls (von Studer zitiert), 3. Ort, wo Schafe gezüchtet werden, von davate (von Studer zitiert), 4. bei den Leuten vom Tobel (LSG 2005, 289).
- Dazenet, Le NE, zu Les Planchettes; Deutung = ?.
- Daziogrande TI, bei Rodi-Fiesso, zu Prato; Deutung = wörtlich übersetzt bedeutet es grosses Zollamt. Welcher Zoll hier gemeint war, ist noch offen.
Debesenlehen SG, zu Häggenschwil; Deutung = ?.
- Debrunnen TG, zu Herdern; Deutung = Quelle, wo Rehgeissen gesichtet worden, De- lebt im engl weiter, wo es zu doe wurde (Oettli). Debrunnen findet sich im Thurgauer Namenbuch nicht und ein schriftdeutsches Verzeichnis fehlt, um es unter einem allfälligen Mundartnamen zu finden. Nyffenegger & Bandle sind leider wie auch andere Thurgauer Orts- und Flurnamenforscher weit über das Ziel hinaus geschossen und machen mit der alphabetischen Reihenfolge nur in Mundart auf diese Art und Weise ein Auffinden von Orts- und Flurnamen oftmals sehr mühsam! Das Mindeste, was man unter solch' strenger Mundartschreibweise erwarten dürfte, wäre ein vorausgehendes Verzeichnis der Ortsnamen in gepflegtem Schriftdeutsch, damit der sprachliche Nichtthurgauer das Nachschlagwerk auch benützen kann. Diese Kritik ändert natürlich nichts an der super guten Arbeit der Fachleute bei der Deutung der Ortsnamen.
- Degenau TG, zu Zihlschlacht; Deutung = ?. Degenau findet sich im Thurgauer Namenbuch nicht und ein schriftdeutsches Verzeichnis fehlt, um es unter einem allfälligen Mundartnamen zu finden. Nyffenegger & Bandle sind leider wie auch andere Thurgauer Orts- und Flurnamenforscher weit über das Ziel hinaus geschossen und machen mit der alphabetischen Reihenfolge nur in Mundart auf diese Art und Weise ein Auffinden von Orts- und Flurnamen oftmals sehr mühsam! Das Mindeste, was man unter solch' strenger Mundartschreibweise erwarten dürfte, wäre ein vorausgehendes Verzeichnis der Ortsnamen in gepflegtem Schriftdeutsch, damit der sprachliche Nichtthurgauer das Nachschlagwerk auch benützen kann. Diese Kritik ändert natürlich nichts an der super guten Arbeit der Fachleute bei der Deutung der Ortsnamen.
- Degenberg SZ, zu Schwyz; Deutung = ?.
- Degermoos AG, zu Lengnau; = grosses Moor, von Ahd. tegar.
- Degersheim SG Mundart: Dägersche; historische Belege: Tegerasgai 837, Tegeraska, Tegereska 858 Tegersheim 1902 = *Tegerascahi = grosser Eschenwald, von ahd tegar = gross, ascahi = Kollektivbezeichnung für Eschengehölz, Degersheim ist somit kein echter Heim-Ort! Siehe auch Tägerschen TG, Tägerst ZH und Tägertschi BE.
- Deggio TI, zu Quinto; Deutung = ?.
- Deibühl ZG, zu Baar; Deutung = ?.
- Deichselbach LU, zu Pfaffnau; Deutung = ?.
- Deinikon ZG, zu Baar; historische Belege: Teinikon 1259; = bei den Höfen der Leute des Teino.
- Deisch VS, zu Grengiols; historische Belege: Teisch 1900; Deutung = hochliegender Ort (Oettli).
- Denges VD, Bezirk Morges; Deutsch: Dalingen; historische Belege: Daliens 600, Villa Dallingis 964, apud Dangias 1107/11, Denges 1164; Deutung = bei den Höfen der Leute des Tello.
- Densbüren AG, Bezirk Aarau; Mundart: Deischbere; historische Belege: Tensbuirron um 1350, Teinspuiren 1426; Deutung = 1. Haus des Tento (Oettli). 2. Häuser des Tano. Man kann von einem Taninburron ausgehen, welches um 600 herum gegründet wurde. Burron-Orte gibt es zahlreiche, wie etwa Mammern, Steckborn, Besenbüren, Bure, Dornbirn, Beuron, Hasenbüren (LSG 2005, 293).
- Dentenberg BE, zu Worb; Deutung = ?.
- Derborence VS, zu Erde; Deutung = beim Fichtenwald, von Patois derbi (Studer).
- Derendingen SO, Bezirk Kriegstetten; historische Belege: ze Teradingen 1264, in Therendingen 1291, de Teradingen 1294, Teradingen 1311; Deut7ung = Bei den Höfen der Leute des Tarut (LSG 2005, 293).
- Dergeten (?), zu (?); Deutung Dergeten ist eine Mundart-Variante von Ägerten oder Ägeten.
- Dernier, La VD, zu Vallorbe; Deutung = ?.
- Derrière Moulin NE, zu Gorgier; Deutung = vielleicht hinter dem Dorf Moulin gelegener Ort.
- Dersbach ZG, zu Hünenberg; überliefert ist die alte Schreibweise Terisbak. Deutung = ?.
- Desibach ZH, zu Buch am Irchel; historische Belege: *Tiezebah, Tes(s)enbach 1405, Tesibach 1545; Deutung = Ort beim anschwellenden und rauschenden Bach. Das Anschwellen ist wichtiger Teil der Deutung des Bachnamens! Siehe auch den Dieselbach in Mogelsberg SG, den Diesbach in GL und die Diessbäche in BE. Im Wort Desi ist möglicherweise das Wort Tosen mit enthalten, obwohl diese Bäche keineswegs immer tosen, sondern eben nur von Zeit zu Zeit. Und genau das ist hier der tiefere Sinn von Desi, zum Ausdruck gebracht durch die Deutung ,anschwellend und rauschend'.
- Detligen BE, zu Radelfingen; historische Belege: Tedelingen 1286, Tedlingen 1316; Deutung = ?.
- Dettenbühl BE, zu Wiedlisbach; Deutung = Hügel des Dieto (?).
- Dettenried ZH, zu Weisslingen; historische Belege: Dietenried um 1274, Tettenried 1468; Deutung = mit Schilf bewachsenes Gelände des Dieto (Kläui & Schobinger).
- Dettigen BE, zu Wohlen; Deutung = bei den Höfen der Leute des Dieto.
- Dettighofen TG, zu Pfyn; historische Belege: Tettinchovun 1243; Deutung = bei den Höfen der Leute des Tatto (Nyffenegger & Bandle).
- Dettikofen TG, zu Lengwil; = bei den Höfen der Leute des Tatto oder Dieto (Oettli).
- Dickehof TG, zu Basadingen, Mundart Dickihof; historische Belege: Hoff ze Dicky 1263. Deutung = Hof beim dichten Gehölz (Nyffenegger & Bandle).
- Dicken SG, zu Waldkirch; Deutung = beim dichten Gehölz.
- Dicken SG, zu Wattwil; DEutung = beim dichten Gehölz.
- Dicken SG, zu Ebnat; Deutung = beim dichten Gehölz.
- Dicken SG, zu Nesslau; Deutung = beim dichten Gehölz.
- Dicken SG, zu Mogelsberg; Deutung = beim dichten Gehölz.
- Dicki BE, Bezirk Laupen; Deutung = beim dichten Gehölz.
- Dieboldshausen BE, zu Vechigen; Deutung = bei den Häusern des Dietbold (ahd = der Kühne aus dem Volk).
- Dieboldswil BE, zu Eggiwil; Deutung = Weiler des Dietbold.
- Diebolzwil LU, zu Wilihof; historische Belege: Diepoldswil 1309; Deutung = Weiler des Dietbold.
- Diechtersmatt OW, zu Giswil; Deutung = Matte des Dietrich.
- Dieden UR, zu Wassen; Deutung = ?.
- Diegisbalm NW, zu Wolfenschiessen; Deutung = Felswand des Dieto (?).
- Diegisberg LU, zu Meierskappel; Deutung = Berg des Dieto (?).
- Diegistal LU, zu Gunzwil; Deutung = Tal des Dieto (?).
- Diegringen LU, zu Ruswil; Deutung = bei den Höfen der Leute des Dieto (?).
- Diegten BL, zu Waldenburg; historische Belege: Dietingoven, Dietingchova 1152, Dietinghoven....., Dietikon 1213, Dietkon 1226, Dietken 1342, Dieckten 1671; Deutung = bei den Höfen der Leute des Dieto (LSG 2005, 294).
- Dielsdorf ZH, Bezirk Dielsdorf; historische Belege: Theolvesthoruf 861, Dielstorf vor 1227; Deutung = Dorf des Theodolf (Kläui & Schobinger). Der latinisierte Rufname Dietwolf deutet darauf hin, dass dieser Alemanne bereits zum christlichen Glauben gewechselt haben dürfte.
- Diemerswil BE, Bezirk Fraubrunnen; historische Belege: *Thiotmarswilare, Diemarswile 1257; Deutung = Weiler des Dietmar (LSG 2005, 295).
- Diemtigen BE Bezirk Niedersimmental; historische Belege: *Thiotmarinca, Diemtingen 1257; Deutung = 1. bei den Höfen der Leute des Dietmar, 2. bei dem Höfen der Leute der Diomuod (Förstemann). Ortsgründerin war eine Frau.
- Diepflingen BL, Bezirk Sissach; historische Belege: Dietphalingchova, Dyephlinchon 1251; Deutung = 1. bei den Höfen der Leute des Dietphal (Gessler), 2. bei den Höfen der Leute des Dietpold (LSG 2005, 295). Dietpflingen ist somit kein echter -ingen-Ort.
- Dieplirüti (?) zu (?); Deutung = Rodung des Diepfal (?) (Oettli). Der von Oettli erwähnte Ort ist heute unauffindbar. Den Ortsgründer Dietphal ist frei erfunden und offenbar von Gessler übernommen. Ohne weitere Angaben ist dieser Ort nicht deutbar.
- Diepoldsau SG, Bezirk Unterrheintal; historische Belege: Thiotpoldesowa 890/91; = Aue des Diotbald, Dietbold (ahd = der Kühne aus dem Volk).
- Dierikon LU, Bezirk Luzern; historische Belege: Dierinkon 1270, 1280; Deutung = bei den Höfen der Leute des Tiuro (Brandstetter).
- Diersch SG, zu Flums; auch Dirsch; Deutung = ?.
- Diesbach GL, zu Luchsingen; historische Belege: Diesbach 1350; Deutung = Ort beim anschwellenden und rauschenden Bach (Kläui & Schobinger, indirekt).
- Dieselbach SG, zu Mogelsberg; Deutung = Ort beim anschwellenden und rauschenden Bach (Kläui & Schobinger, indirekt).
- Diessbach bei Büren BE, Bezirk Büren; historische Belege: Diespah 1244; Deutung = 1. Ort beim anschwellenden und rauschenden Bach (Kläui & Schobinger, indirekt), 2. Ort beim schallenden und wirbelnden Bach, von mhd. dieze = Schall, Wirbel (LSG 2005, 296). Beim heutigen Stand sind beide Deutungen möglich.
- Diessbachgraben BE, zu Oberdiessbach; = Ort im Tal des Diessbachs.
- Diesse BE, Bezirk Neuenstadt; Deutsch: Tess, Thess, Tessen (werden heute nicht mehr benützt); historische Belege: Diesse 1178, Mont de Tesson 1188, Diesson 1195, Thesson 1196, Diesse oder Tessen ab 1228; Deutung = Ort des Tessius (LSG 2005, 296).
- Diesselbach OW, zu Lungern; Deutung = wahrscheinlich wie Dieselbach zu deuten, also = Ort bei an- und abschwellenden und rauschenden Bach (Kläui & Schobinger, indirekt).
- Diessenhof BE, zu Oberdiessbach; Deutung = Hof am Diessenbach.
- Diessenhofen TG, Bezirk Diessenhofen; Mundart: Diessehofe; historische Belege: Deozincofa 757, Theazzinhova, Theozinhova, Teazzinhovun 822, Diezinhoven 1178, Diezenhovin 1216; Deutung = bei den Höfen der Leute des Diozo, Deozzo, Teuzo, Tiezo (LSG 2005, 297, andere).
- Dietelswil AR, zu Herisau; Deutung = Weiler des Dietolf (?).
- Dieten VS, zu Albinen; Deutung = beim Dieto (?).
- Dietenwil SG, zu Mosnang; Deutung = Weiler des Dieto.
- Dietenwil SG, zu Niederhelfenschwil; Deutung = Weiler des Dieto.
- Dieterschwand LU, zu Schwarzenberg; Deutung = bei der Schwendrodung des Dietrichs.
- Dieterswald BE, zu Krauchtal; Deutung = Ort beim Wald des Dietrichs.
- Dieterswil BE, zu Rapperswil; Deutung = Weiler des Dietrichs.
- Dieterswil ZH Zu Wald; historische Belege: Diethrichswile 1355, Dietrichswile 1425, Dieterschwyl 1828; Weiler des Dietrichs (Kläui & Schobinger).
- Dietfurt SG, zu Bütschwil; Deutung = Furt (durchfahrbare Stelle an der Thur) des Dieto.
- Dietikon ZH, Bezirk Zürich; Mundart: Dietike, älter Tietike; historische Belege: Dietinchovin 1135, 1089, Dietinchon 1234, Dietincon 1253, Diettiken vor 1438/39, Dietinkon, Detikon, Dietigkon; Deutung = bei den Höfen der Leute des Dieto (Kläui & Schobinger).
- Dietingen TG, zu Üsslingen; historische Belege: Diettingen 1344; Deutung = bei den Höfen der Leute des Dieto (Nyffenegger & Bandle).
- Dietisberg BL, zu Läufelfingen; Deutsung = Berg des Dieto.
- Dietisberg FR, zu Wünnenwil; historische Belege: Dietrichsperg 1329; Deutung = Berg des Dietrich.
- Dietiwart AG, zu Rothrist; = Beobachtungsort des Dieto (?).
- Dietlikon ZH, Bezirk Bülach; Mundart: Dietlike, Tietlike; historische Belege: Dietlichoven 1124, Tietelinchon 1172, Dietlinkon 1264, Dietlinchon 1293/94, Dietlicon 1318, Diettliken 1450; Deutung = bei den Höfen der Leute des Dietilo (Kläui & Schobinger).
- Dietlisberg LU, zu Meierskappel; Deutung = Berg des Tietilo (Kläui & Schobinger, indirekt).
- Dietried OW, zu Kerns; Deutung = Ried des Dieto.
- Dietswil SG, zu Kirchberg; Deutung = Weiler des Dieto (?).
- Dietswil SG, zu Hemberg; Deutung = Weiler des Dieto (?).
- Dietwilscheinen BE, zu Kleindietwil; Deutung = bei den Scheunen von Dietwil (?).
- Diezenberg SG, zu Mosnang; Deutung = Berg des Diezo?
- Diezenwil SG, zu Mosnang; Deutung = Weiler des Diezo?
- Diezigen SZ, zu Steinerberg; Deutung = bei den Höfen der Leute des Diezo?
- Diezikon ZH, zu Wald; historische Belege: Diecingen vor 1263, Dietzingen 1324, Dietzicken 1667; Deutung bei den Höfen der Leute des Diezo (Kläui & Schobinger).
- Diganengo TI, Bezirk Leventina; historische Belege: Diganenco 1900; Deutung = gemäss Bruckner ist der Ort keltisch zu deuten. Die Endung -engo weist allerdings auf eine andere Deutung hin.
- Digg GR, zu Trins; Deutung = ?.
- Dillhaus ZH, zu Bauma; historische Belege: Tillihaus an der Töss 1700, Tillihauss 1713, Dielehaus 1845, Dillhaus 1873, Dillihaus 1902; Deutung = Bretterhaus (Kläui & Schobinger).
- Dimmerbach SZ, Bezirk Einsiedeln; Deutung = ?.
- Dingenhart TG, zu Matzingen; historische Belege: Tinginharth 1244; Deutung = Weidewald des Thingo (Nyffenegger & Bandle).
- Dingetswil TG, zu Fischingen; historische Belege: Dingentschwyl 1496; Deutung = Weiler des Thingolt (Nyffenegger & Bandle).
- Dingstatt AG (?); Mundart: Deischtig; Deutung = 1. ganz zu Anfang die Gerichtsstätte oder der Ort, wo der Thing tagte, nach altem germanischen Recht (Oettli), 2. Wohnstätte des Tento (?).
- Dinkelacher (?) zu (?); = Ort bei einem Dinkelacker (Brotgetreideart).
- Dino TI, zu (?); Deutung = ?.
- Dintikon AG, Bezirk Lenzburg; historische Belege: Tintinchova 893, Tintinchon 1179, Tintinkon 1297; Deutung = bei den Höfen der Leute des Tinto (Förstemann).
- Dippishausen TG, zu Alterswilen; Deutung = 1. bei den Häusern des Dippo (Oettli), 2. bei den Häusern des Diotbaldin (Nyffenegger & Bandle). Die 2. Deutung ist besser.
- Dirinella TI, zu Caviano; an der italienischen Grenze am Langensee, Südseite. Deutung = ?.
- Dischma GR, zu Davos; Deutung = ?.
- Disentis/Mustér GR, Bezirk Vorderrhein; rätoromanisch: Mustèr; historische Belege: Desertina 765, 766, coenobium Desertinense 846, abbatia Tisentinensis 1020, monasterium Disertinensis 1127, Dissentis 1868; Mundart: Dissentis (das Doppel-s ist/war besonders um Zürich verbreitet); Nach einer alten Sage ist ein Schüler Columbans der Gründer von Disentis im Jahre 614. Nach etwas konkreteren Vorstellungen (HLS) wurde das Kloster um 700 gegründet; Deutung = Abgeschiedenheit, von lat. desertina, damals tatsächlich eine menschenleere Einöde.
- Disenwaltsberg ZH, zu Bäretswil; Deutung = ?.
- Disla GR, zu Disentis; Deutung = ?.
- Distern VS, zu Ausserberg; Deutung = ?.
- Ditikon ZH, zu Dielsdorf; heute nur noch ein Gehöft mit Namen Ditikerhof; * Dittichovun; DEutung = bei den Höfen der Leute des Dieto (Förstemann, indirekt).
- Dittingen BL, Bezirk Laufen; historische Belege: Tittingen um 1850, = bei den Höfen der Leute des Dieto (Förstemann).
- Dittligen BE, zu Längenbühl; Dittlingen; Deutung = bei den Höfen der Leute des Dieto.