Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 27 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Fer, Fehr, Far, Fare, Fahr, Var, Vare, Varen, Ver, Verren etc. Allgemeiner Hinweis: Hier liegt eine ganze Gruppe von Wortstämmen vor, die bei ähnlicher Schreibweise ganz unterschiedlich zu deuten sind. 1. Fer bedeutet im Patois = Tal, dann aber auch Furt, 2. Es kann auch fern bedeuten, denn in älterer Mundart feer = fern, wie in Fehraltorf, 3. Es kann auch Farn bedeuten, das in Mundart ja Fare heisst, wie in Fahrwangen, 4. Es kommt auch eine Überfahrstelle in Frage, wie etwa in Fahr ZH/AG, Fahrwindisch AG, 5. Es kann auch Pferch bedeuten, wie etwa in Ferrach ZH oder Ferchen VS vermutet und 6. Es kann auch auf Faret zurückgeführt werden. Eine Deutung mit Moor, Sumpf, Morast ist nicht direkt anzunehmen. Es könnte allerdings sein, dass der Fisch seinen Namen vom Moor, Sumpf und Morast erhalten hat, da er vorwiegend dort zu Hause war. 7. Es kann sogar Fehr (Personenname) bedeuten!
Das Problem bei diesem Wort ist, dass nur sehr schwer entschieden werden kann, welches die richtige Deutung ist. Nur schon die Fehren- und Fahrenbäche dürfen keinesfalls einheitlich gedeutet werden. Manchmal genügt ein Augenschein, um die Möglichkeiten einzugrenzen, sofern das Gebiet natürlich erhalten ist, ansonsten sind alte Karten und Urkunden unerlässlich, die ältere Schreibweisen zeigen. Gelegentlich helfen auch Quervergleiche mit ähnlich klingenden Orten, bei grosser Vorsicht allerdings!
- Ferchen VS, bei Mund. Deutung = bei den Pferchen.
- Ferden VS, Bezirk Raron; historische Belege: Verdan 1345, Ferden 1482; Deutung = Baum- und Gemüsegarten, von viridarium (Studer, Gatschet). Gemäss Zinsli ist diese Deutung kaum stichhaltig, doch ist der Bezug zu grüner Botanik eindeutig in zahlreichen anderen Ortsnamen im Welschland bezeugt, nur eben nicht mehr genau bestimmbar (LSG 2005, 350).
- Ferenbalm BE, zu Rizenbach; historische Belege: Balmo 962, Balmettes 1228, Baumettes 1361, Verrenbalm. Deutung = der von Bern fernere Ort an der Felswand. Balm oder Baume hat keltische Wurzeln (hubschmied, Zinsli).
- Ferlens FR, bei Massonens; historische Belege: Ferlens 1146, Fellens 1180; Deutung = 1. bei den Höfen der Leute der Ferila, einer alemannischen Siedlerin. Frühe Formen sollen *Fêrilingos und *bei den Fêrilingi sein (Perrenot), 2. bei den Höfen der Leute des Ferhil (Stadelmann).
- Ferlens VD, Bezirk Oron; historische Belege: Ferlyn, Ferlin et Ferlens 1330, Fellens 1367, seit 1820 eigene Gemeinde; Deutung = bei den Höfen der Leute der Ferila oder des Ferhil?.
- Ferneren SG Im Rheintal; = beim schwarzen Wald, von rätorom. vernaira, siehe dazu auch Färnigen UR und den Fernpass in A und Fä(h)neren in AI, wo die nahe Schwarzenegg die Deutung bestätigt. Bei Fäneren (Mundart) und Fähneren (Hochdeutsch) ist das r verschluckt. Eine andere Deutung ist Fern = Firn, die aber doch eher für Ã?sterreich gültig ist. Immerhin liegt das Rheintal an der österreichischen Grenze.
- Ferpècle VD, bei Les Haudères; historische Belege: Freytpiclo gegen 1280; Deutung = kalte Viehweide, von frigidum = kalt und spätlateinisch pasculum, franz patûrage (Aebischer, Suter, LSG, 2005, 351).
- Ferpicloz FR, Deutsch: Pichlen; historische Belege: Frigidum Pesclum 1137, Ferpecles 1269, Ferpehclou 1270; Deutung = kalte Viehweide, von frigidum = kalt und spätlateinisch pasculum, franz patûrage (Aebischer, Suter, LSG, 2005, 351). Diese Deutung deckt sich mit den historischen Namen. Im Freiburger Patois gibt es das Wort piclo für klein, doch so verführerisch es erscheint, damit eine Deutung vorzunehmen, man scheitert. Die Ähnlichkeit ist rein zufällig.
- Ferrach ZH, bei Rüti; historische Belege: Ferren 998, Ferrich 1238, Verach 1667, Feerach 1904; = Pferch, als Tierweide eingefriedeter Platz, von ahd. pfarrih, pferrih (das h ist zu behauchen)(Kläui & Schobinger).
- Ferren LU, bei Hohenrain; historische Belege: Farrichin, Farrihchin 893, Ferrich 1230, Verrich 1238; = von ahd pfarrih, pferrih (Idiotikon V, 1174).
- Ferrenberg BE, zu Bolligen; Deutung = Hügel mit Viehpferch, von ahd. *pfarrih, dieses entlehnt aus mittellat. parricus (Kluge).
- Ferrenberg BE, zu Winigen; Deutung = Hügel mit Viehpferch, von ahd. *pfarrih.
- Ferrenberg BE, zu Heimiswil; Deutung = Hügel mit Viehpferch.
- Ferrière, La JU; historische Belege: La Ferrière 1904; Deutung = bei der Schmiede.
- Ferschera FR, zu Giffers; Deutung = ?.
- Feschel VS, Bezirk Leuk; Deutung =?.
- Fescoggia TI, Bezirk Lugano; historische Belege: Fiscozia 1296, 1335, Fischogia 1405; Alto Malcantone ist der neue Name der am 14.3.2005 fusionierten Gemeinden Arosio, Breno, Fescoggia, Mugena und Vezio. Deutung = für Fescoggia ist keine Deutung bekannt.
- Feste BE, zu Melchnau; Deutung = ?.
- Fétigny FR; Deutsch: Fetenach; historische Belege: Festigney 1143, die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1142 unter dem Namen Festignei, Fistignier, Fitigny und Fitignier 1380, Fetignie 1577, Fettigny 1755. Deutung = fast alle französischen Ortsnamen mit der Endung -gny gehen auf einen römischen Gutshof mit der Endung -acum zurück. Im vorliegenden Fall war das Festinacum. Der Ortsname ist vom gallorömischen Personennamen Festinus abgeleitet.
- Fetzikon SG, zu Eschenbach; Deutung = bei den Höfen der Leute des Fezzo...(?)
- Feuerthalen ZH, Bezirk Andelfingen; historische Belege: Furtal 1302, Fuirtal an dem Rine 1318, Fürtal 1436, Furtall 1464, Fyrtal 1485, Fewrthalen 1667; Mundart: Füürtale, nur noch selten Füürtl; Deutung = 1. Furt im Tal des Rheins (Kläui & Schobinger, LSG 2005, 353), 2. Föhrental, von ahd voraha, 3. Bibertal, von rom. fiur, lat. fiber. In Baden-Württemberg gibt es etliche Feuerbäche, die diese Deutung unterstützen (Oettli). Die Deutungen 2 und 3 sind abzulehnen.
- Feuillasse GE, zu Meyrin; historische Belege: Follacia 1286, Foliaciz 1297, Foliacum 1305; Deutung = mit Laubbäumen bepflantes Grundstück, oft Buchen (Suter). Die Form Foliacum 1305 ist eine nachträgliche Latinisierung.
- Feutersoey BE, zu Gsteig; historische Belege: Feutersoei 1902; die korrekte Aussprache des Ortsnamens ist Feutersöi. Deutung = Aue des Feitir, Name nicht ganz sicher (Zinsli).
- Fex GR, zu Sils; Deutung = ?.
Fey VD, Bezirk Echallens; historische Belege: Feio 1152-60, Fai 1160, 1233; Deutung = Buchengehölz, von lat. fagus.
- Fey VS, zu Nendaz; Deutung = Deutung = Buchengehölz, von lat. fagus.
- Feygire, Feigire, Fiaugère, Fiaudière, Flaugire, Foisgière: Häufiger Orts- und Flurname in der welschen Schweiz, bedeutet stets Farnkraut, von lat. filicarius.
- FetzislooTG, zu Egnach; historische Belege: Fertislon 1302, Fertislo 1498, Fezisloch 1902; Deutung = beim Walde des Ferdin (Nyffenegger & Bandle).
- Fiaugères FR, Bezirk Vivisbach/Veveyse; historische Belege: Felgeria 1150, Fiougière 1273; Deutung = bei den Farnkräutern.
- Fidaz GR, zu Flims; Deutung = ?.
- Fidenhaus SG, zu Häggenschwil; Deutung = ?.
- Fiderenhäuser SG, zu Altstätten; Deutung = Häuser des ...(?).
- Fideris GR, Bezirk Prättigaz/Davos; Rätoromanisch: Fadrein; historische Belege: Fideris 1301-1400, Fidris 1371; Deutung = der Ortsname ist bis heute ungedeutet (LSG 2005, 354). Ein Vergleich mit dem relativ nahe gelegenen St. Galler Ort Fiderenhäuser könnte vielleicht eine Erklärung bringen.
- Fiechten BE, zu Huttwil; Deutung = bei den Fichten, von ahd. fiuhta.
- Fienisberg BE, zu Seedorf; Deutung = ?.
- Fiesch VS, Bezirk Goms; historische Belege: Viu 1265, Vios 1277, Vyes, Vies 1360, Viesch 1895, 1908, von röm vicus = Dorf (Jaccard, Studer, LSG 2005, 354); danach wäre der Ort namenmässig verwandt mit Vex.
- Fiescherbiel VS, zu Ausserberg; Deutung = Hügel bei Fiesch, von Biel = Büh.
- Fieschertal VS, Bezirk Goms; historische Belege: Valle de Vyes 1323, Deutung = Ort benannt nach Fiesch.
- Fiesso TI, zu Prato; Bahnstation: Rodi-Fiesso; Deutung = ?.
- Fiez VD, Bezirk Grandson; historische Belege: Figiaco, Figiacum, Fiaco 885, Fie 1028, Fyx 1179, Fie 1228; Deutung = Landgut des Fibius, allenfalls Figius.
- Figino TI, bei Barbengo; historische Belege: Ficino 1895; = ältere Deutung weist auf Feigenbaum hin, was angesichts der früheren Schreibweise möglich sein könnte.
- Fildern LU, zu Ebikon; Deutung = 1. in den Feldern, Gebiet wo Kühe gefeldet werden, 2. von Filderich, ahd. felwerahi = Weidengebüsch (Studer, Zinsli). Die 2. Deutung ist die richtige.
- Fildern ZH, bei Birmensdorf; Deutung = 1. in den Feldern, 2. von Filderich = Weidenbaum. Nebenformen Felben, Füllerich, Vilry, Fildri (Studer, Zinsli). Die 2. Deutung ist die richtige.
- Filisur GR, Bezirk Albula; Rätisch: Vulusura; historische Belege: Fallisur, Fallisour 1262, Villisur 1301-1400; Deutung = 1. Goldtal, von vallis aurea, wegen den Goldvorkommen (Studer), 2. das obere Tal, von vallis superior, rätoromanisch val sur (Studer), 3. vom keltischen Flussname Filisa oder Fil + sur (Studer). Das LSG bezeichnet den Ortsnamen als derzeit nicht deutbar.
Der in Deutung 3 genannte keltische Flussname der Albula = Filisa oder rätisch Vulusura scheint reine Spekulation zu sein, denn die Albula trägt bereits einen vorgermanischen Namen (Bahlow, Krahe). Sie hat schon seit vielen tausend Jahren so oder sehr ähnlich geheissen, auch bei den Kelten. Es wäre unverständlich, wie der Fluss nach den über tausend Jahren der rätischen und keltische Sprache wieder den alten Namen Albula hätte annehmen können.
- Filisweid SG, bei Waldkirch; Deutung = Weide des Filo (Oettli).
- Fillinaz VS, bei Val d'Illiez; Deutung = ?.
- Fillistorf FR, bei Düdingen; auch Fillisdorf; Deutung = Dorf des Fillo.
- Filzbach GL, bei Weesen; Villensbach, Vilenspach; Deutung = 1. Fils als kelt. Flussname (allein es fehlt der Fluss!) 2. Verwachsenes Gras.
- Fimmelsberg TG, zu Amlikon; Deutung = 1. Hügel bei den Hanffeldern, von Mindart Fimel = weiblicher Hanf, Mundart Mätschel = männlicher Hanf, von lat. femella und masculus (Oettli), 2. beim Berg des Willimar (Nyffenegger & Bandle). Deutung 2 ist die richtige.
-Fin, Finage: Häufiger Orts- und Flurname in der welschen Schweiz, bedeutet stets Grenze und entstammt einer sehr früher Zeit. In der deutschen Schweiz heissen solche Orte Zil, Ziel. Fin stammt von lat. finis. Von den Römern erhalten geblieben ein Pfyn = ad fines sowie ein Pfynwald (Finges) mit gleicher Bedeutung.
- Findelen, Finelen: Häufiger Orts- und Flurname im Wallis und angrenzenden Gebieten, bedeutet stets Heustadel, Heuschober, von lat. fenile.
- Finhaut VS, Bezirk St-Maurice; historische Belege: Finyaux 1293-94, Feniaz 1307, Finio 1???; Deutung = 1. oben an der Grenze , von lat. finis; 2. beim Heu, von fenias, foin (LSG 2005, 356).
- Finkenbach SG, zu Häggenschwil; Deutung = ?.
- Finkensteig SG, zu Muolen; Deutung = ?.
- Finsterbach ZH, zu Wald; Deutung = bei der dunklen Bachschlucht.
- Finsterhennen BE, Bezirkk Erlach; Mundart: Faischterhänne; historische Belege: Freineshun 1212-30, Pinguem-gallinam 1263-64, Grassa gallina, veisten hennen 1453; Deutung = zu den feisten Hennen, also zu den fetten Hennen (Oettli, BENB 1,73).
- Finstersee ZG, zu Menzingen; Deutung = ?.
- Finsterthüelen AG, zu Oftringen; Deutung = dunkle Geländevertiefungen.
- Finsterwald bei Entlebuch LU, zu Entlebuch; = beim finsteren Wald.
- Fionnay VS, zu Bagnes; historische Belege: Syonen 1328, Cyonens, Syionnen 1500-1600, danach Fiorens, Firren, Fioren, Fionnen, Fionnai, Fionnay, Fionney, Fionnin, Fionnay 1884; Deutung = vielleicht von weisses, helles Wasser (gemeint ist das des Wildbachs) von kelt fionn = weiss, hell. Der Ortsname ist kaum deutbar, da er so oft wechselte, dass nur ein sehr früh überlieferter Name Hinweise geben könnte und das ist hier nicht bekannt (OGS, Suter).
- First SZ, zu Feusisberg; Deutung = beim schmalen Bergrücken, von ahd. furist = der Vorderste, das Vorderste.
- First ZH, zu Illnau; Deutung = auf dem Schmalen Bergrücken.
- Fischbach BE, zu Röthenbach; Deutung = beim fischreichen Bach.
- Fischbach BE, zu Oberlangenegg; Deutung = beim fischreichen Bach.
- Fischbach TG, zu Raperswilen; = beim fischreichen Bach (Nyffenegger & Bandle).
- Fischbach-Göslikon AG Bezirk Bremgarten; historische Belege: Visbach 1001-1250, Fischbach 1001, Visbach um 1160, Vischpach 1306; Deutung Fischbach = Ort beim fischreichen Bach (Zehnder), Deutung Göslikon = bei den Höfen der Leute des Gozilo (Förstemann, Zehnder).
- Fischenbach LU. zu Wertenstein; Deutung = beim fischreichen Bach.
- Fischenholz (?); zu (?); Deutung = Wald des Fiskine (Oettli). Der von Oettli erwähnte Ort konnte bis heute nicht aufgefunden werden.
- Fischenried SG, zu Jona; Deutung = beim Ried mit fischreichen Weihern.
- Fisibachs ZH, Dorfteil von Bachs; historische Belege: Fusebach 1096/1111, Fuisibach 1281, Fisibachs 1713; Deutung 1. lautmahlend für das Geräusch des Bachs (Kläui/Schobinger), 2. Zusammen fliessendes, abfliessendes Wasser, von it. fusi (man denke an Fusio TI, 3. Bachgraben, Abflussgraben, Flussbett, von mittellat. fossa (Studer), 4. Banch des Funso, Fuso (Förstemann).
Fislisbach AG, historische Belege: Vicelisbach 1184, Fizzilisbach 1190, Fislibach 1895; Mundart: Fislischbach; Übername der Dorfbewohner: Gugugger (Aargauer Heimatbuch 1983, 304); Deutung = Ort beim Bach des Fisilo, Fizilin (Förstemann, Zehnder).
- Flaach ZH, Bezirk Andelfingen; historische Belege: Flacha 1044, Flache 1254, Vlach 1284, Flaach 1667; Mundart: Flooch, auch Flaach; 1. = Landgut des Flavius, Flavus, 2. Ort im flachen Gelände (Oettli), vom einem römischen *Flav(i)acum abzuleiten, 3. von einem keltischen *Flavako oder einem Personennamen wie *Flawacho abzuleiten.
- Flachismatt FR, zu Plaffeien; Deutung = ?. Die Deutung dieses Ortes wäre sehr interessant für Fllach ZH, denn auch sie könne als Matte eines Flawacho gedeutet werden.
- Flachs AG, Siehe unter Nieder- und Oberflachs!
- Flamatt FR, zu Wünnenwil; historische Belege: Blamaten 1312, Planmatten 1321, Blamatt 1341, Plaumatten 1341, Blamatton 1368; Deutung = bei den flachen Matten, von lateinisch planus (Oettli).
- Flanthey VS, zu (?); Deutung = ?.
- Fläsch GR, Bezirk Landquart;historische Belege: Flascae 831, Fassia 891, Flassca, Flässca 1987, Flasce 1100, Flasche 1263, Fläsch 1344; Deutung = 1. Zisterne, Teich, von flasca (Hubschmied), 2. Erdschlipf, Steingeröll, von avalasca (Studer), 3. die Deutung des Ortsnamens ist vorerst nicht möglich (RN).
- Flässle SG, zu Sevelen; Deutung = ?. Gemäss Schlatter hat der Ortsname keinen rätoromanischen Hintergrund.
- Fleckenhausen AG, zu Rothrist; historische Belege: Fleckenhusen 1300; Deutung = bei den Häusern ....(?) (Oettli)
- Flendruz VD, zu Rougemont; historische Belege: Flandru 1115; Deutung = fland von Patois lang (?), ruz von Patois Bach. Daraus ergäbe sich ein Ort an einem langen Bach. Flendruz war ursprünglich ein Bachname.
- Flerden GR, Bezirk Heinzenberg; Rätoromanisch: Flearda; Flirden 1156; Deutung = bis heute nicht bekannt (RN).
- Fleurier NE, nach einer alten Karte: Deutsch: Effurt, doch dürfte das ein Irrtum sein, denn ein Effurt ist an dieser Stelle historisch nicht aufzufinden. Wenn es je einen deutschen Namen gegeben hätte, dann hätte dieser eher Floriach lauten müssen. *Floriacum, Fleurye 1284, Florier 1338-39, Flurié 1372; Deutung = Landgut des Florius (LSG 2005, S. 360).
- Fliegenberg SZ, zu Einsiedeln; Deutung = ?.
- Flims GR, Bezirk Imboden; Rätoromanisch: Flem; historische Belege: Flemes um 650, in Flemme 766, ad Flumina 881, in Flimme 998, Flumines 1115, ad Flem um 1150; Deutung = 1. Bach, von lat. flumen, flumina oder rätorom. flem, flim, flüms = fliessendes Wasser, Fluss. Hier ist der Flimserbach gemeint, rätorom. il Flem (RN), 2. der Name geht zwar auf den Fluss zurück, jedoch nicht auf lateinischer Basis flumen, sondern auf einer vorlateinischen Sprache, deren Lautwert sehr ähnlich war. Als Beispiel gibt es im Südtirol den Ort Val die Fiemme (Fleimsertal) (Huber, LSG 2005, 360).
- Flinsau BE, Wüstung; historische Belege: 1365 ansehnlicher Ort, bei Gsteig, vermutlich durch Bergsturz oder Wildbach zerstört. Deutung = Aue + ?. Das Wort Flin birgt in sich möglicherweise den Begriff des Fliessens in einer früheren Sprache. Man denke an Flims, Flon usw. Flinsau lag in der Nähe der Sprachgrenze zu Französisch. Die Annahme ist somit berechtigt.
- Flon, Flonzel, Flonzalet: Häufiger Bachnamen in der welschen Schweiz, bedeutet stets Bach, Fluss; Patoisform von lat. flumen (Studer). Dieser Bachname wurde gelegentlich auch auf einen Weiler übertragen.
- Flon, Le VS, bei Vouvry; historische Belege: le Flon de Miex 1281; Deutung = Ort beim Bach.
- Flond GR, Bezirk Oberwald, früher Glenner; Fusion mit Surcuolm zu Mundaun; historische Belege: Deflant (de Flond) 1512, Flont 1663; Deutung = 1. Das LSG kann wegen der sehr späten Namenüberlieferungen keine Deutung nennen, 2. Da hier bis heute mehrheitlich rätoromanisch gesprochen wird, dürfte der Name romanisch sein, doch findet sich im heutigen Sprachschatz kein entsprechendes Wort (OGS).
- Florissant GE, zu Eaux Vives; Deutung = ?.
- Flösch BE, zu Rütschelen; historische Belege: Flesch 1530, = bei einer in den Boden eingelassenen und mit Holz ausgekleideten Wasserstelle (Idiotikon I, 1224), zur Aufnahme von Regenwasser bestimmte Grube, von mhd. flosch (Zinsli).
- Flösch, Flesch: Häufiger Orts- und Flurnamen in der deutschen Schweiz, bedeutet stets eine in den Boden eingelassene und mit Holz ausgekleidete Wasserstelle (Idiotikon I, 1224). Bei den Flöschen wird Regenwasser gesammelt, bei den Fleschen hingegen Gülle (OW Müller).
- Flösch, Im BE, zu Ütendorf; Deutung = bei einer in den Boden eingelassenen und mit Holz ausgekleideten Wasserstelle.
- Flöschackeren BE, zu Guggisberg; Deutung = Äcker bei einer Flösche.
- Floss ZH, Zu Wetzikon; Deutung = ?.
- Flotz SG, zu Wattwil; Deutung = ?.
- Flückigen BE, zu Rohrbachgraben; historische Belege: Flukingen 1328, Fluigkingen 1389, Fluikkingen 1414, Flugkingen 1439 Flückigen 1531; Deutung = bei den Höfen der Leute des *Flucko (Name nicht belegt) (Zinsli).
- Flüeggen LU, zu Altishofen; Deutung = vielleicht von ahd. fluoh = Fluh = Felswand und Leuggen, von kelt leic, leugh = Felswand, also eine Doppelbenennung, etwas verschliffen.
- Flüelen UR, Italienisch: Fiora; Deutung = bei den Felswänden, von ahd. fluoh = Felswand.
- Flüeli-Ranft OW, zu (?); historische Belege: Flühli 1902; Deutung = kleine Felswand.
- Flugbrunnen BE, zu Bolligen; historische Belege: Pfluogbrunnen 1293, 1331, Fluogbrunnen 1339, 1367, 1369, 1382, 1388, Flugbrunnen 1389-1460, Fluogbrunnen 1429, Pfluogbrunnen um 1450, Pflugbruenen 1479-1563, Fluogbrunnen 1500, 1542, Flugbrunnen, Pflugbrunnen um 1550, Pfluogsbrunnen 1570, Pflugbrunnen 1629, 1630, 1642, Flugbrunnen 1796; Deutung = bedeutet wohl Pflugbrunnen, doch ist der ursprüngliche Sinn dahinter nicht mehr zu erhellen (Zinsli).
- Flüglisloh NW, zu Wolfenschiessen; Deutung = Ort des Flugislo (Name eines Edlen).
- Flüh BE, zu Neuenegg; Deutung = Bei der Felswand (an der Saane).
- Flüh SZ, zu Wägital; Deutung = bei den Felswänden.
- Flühbach BE, zu Eggiwil; Deutung = nach dem Bach benannt.
- Flühen SO, zu Hofstetten; auch Flüh; Deutung = bei den Felswänden.
- Fluhhof SZ, zu Einsiedeln; Deutung = Gehöft bei der Felswand.
- Fluhhütten LU, zu Flühli; Deutung = Hütten bei der Felswand.
- Flühlen LU, zu Luthern; Deutung = bei den Felswänden.
- Flühlen BE, zu Lützelflüh; Deutung = bei den Felswänden.
- Flühli FR, zu St. Sylvester; Deutung = bei der kleinen Felswand.
- Flühli LU, Bezirk Entlebuch; historische Belege: Flühli 1601-50, Flüely 1687; = bei der kleinen Felswand, dem kleinen Felsabsturz (Idiotikon I, 1184, LUNB I, 287).
- Flühli SZ, zu Vorderthal; Deutung = bei der kleinen Felswand.
- Fluhmühle LU, zu (?); Deutung = Mühle bei einer Felswand.
- Flühn AR, zu Herisau; Deutung = bei den Felswänden.
- Flühn BE, zu Oberbalm; Deutung = bei den Felswänden.
- Flumenthal SO, Bezirk Lebern; historische Belege: Blummental 1228, Blomentana 1285, Bluomerndal 1312; Deutung = 1. Ort im Flusstal (der Siggern), von lat. flumen = Fluss (Oettli), 2. von Blumental (SONB 1, 294, Kully, 3. grasreiche Senke (Idiotikon V, 65), 4. Tal des Bluomo ider der Bluoma (LSG 2005, 361). Deutung 4 ist lediglich als Möglichkeit gedacht.
- Flums SG, Bezirk Sargans; historische Belege: curtis Fluminis 765/66, Ad Flumina 881, Flumina 888, Flumnes 1130; Deutung = Ort bei den Flüssen (hier sind die Wildbäche gemeint)(LSG 2005, 362).
- Flumserberg SG, zu (?); Deutung = Bergweiden über Flums.
- Fluntern ZH, zu Zürich; historische Belege: Flobotisreine 946; Fluonteren 1149, Vluontrein 1225, Fluonteren 1667; Mundart: Fluentere; Deutung = Schutzwehr des Flobot, von ahd. rein = Erdwall o.ä. (Kläui & Schobinger).
- Flurins GR, zu Tarasp; Deutung = ?.
- Flurlingen ZH historische Belege: *Floriningun, Flurlingin 876, Flourlingin 877, Flurlingin 895, 896, Fluorlingen 1464, MA; Fluerlinge, Fluurlinge; = bei den Höfen der Leute des Florinus (Kläui & Schobinger)
- Fly SG, zu Wesen; älter Fli; Deutung = Es gibt mehrere: 1: Wildbach, von kelt fli, 2. Felsenhang, von Fluh, Flüe, 3. bei der Talebene, von kelt flion, flin. Welches die richtige ist, wäre nur mit urkundlichen Namen zu entscheiden.