Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 27 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerische Gemeindenamen.
- Glânes, Les FR, Bezirk Glâne; Deutung = vom Flussname Glâne, kelt. glan = rein, klar, lauter. Der Wortstamm ist auch im Englischen erhalten im Wort clean mit gleicher Bedeutung. Siehe auch die Glan, auf slowenisch auch Glana oder Glina genannt in Kärnten!
- Glanzenberg ZH, zu Dietikon ZH, Wüstung; historische Belege: Glanzenberg 1257, 1268; von den Stadtzürchern zerstört. Bezeichnung des Städtchens: Bei der Glanzenburg. Deutung = glänzende Burg (Kläui & Schobinger).
- Glarey, Le VD, zu Bex; historische Belege: Glaretum 1348. Deutung = Kiesfeld, von mittellateinisch glaretum, glarea.
- Glarey, Le VS, zu Siders; historische Belege: Glaretum 1331. Deutung = Kiesfeld, von glarea.
- Glaris GR, zu Davos. Deutung = Kiesfeld, von lat. glarea.
- Glarisegg TG, zu Steckborn; historische Belege: Laingriess, Langrin, Larisegg, Hilariusegg; Deutung = 1. Bergvorsprung, benannt nach dem heiligen Hilarius (Oettli) Auch das Thurgauer Ortsnamenbuch von Nyffenegger & Bandle bleibt bei Oettlis Deutung, 2. Wenn die von Meyer genannten urkundlichen Namen Tatsache sind, kann die Deutung mit dem hl. Hilarius so nicht stimmen. Laingriess müsste dann als Lehm und Kies verstanden werden und wäre die ursprüngliche Bedeutung des Ortsnamen, während der hl. Hilarius erst später hinzu gekommen ist und eine volksetymologische Umdeutung darstellt. Nyffenegger & Bandle erwähnen jedoch Meyers älteste Namenhinweise nicht.
- Glarus GL, Mundart: Glaris, Rätoromanisch: Glaruna, Italienisch: Glarona, Französisch: Glaris; historische Belege: Clarona 1199, Clarone, Clarus; Deutung = 1. Kies- oder Geröllfeld, von lateinisch glarea, glaretum oder von rätoromanisch glera, glarauns; Glärnisch und Clariden haben dieselbe Herkunft (Bruckner), 2. Oettli verneint das und betrachtet den Ortsnamen als im Dunkeln liegend. Bruckner erhellt dieses Dunkel etwas, indem er vermutet, falls die alte Schreibweise Clarona mit 'c' sich nicht mit dem lat. glarea mit 'g' verträgt, dann könnte hinter Clarona ein gallischer Name für den Fluss stecken. 3. Heute neigt man eher dazu, Glarus als Ort bei den hellen Stellen, von lateinisch ad claronam zu verstehen, im übertragenen Sinne: bei den Waldlichtungen (LSG, 2005, 392).
- Glas GR, zu Tschappina. Deutung = ?
- Glasbach BE, zu Rohrbachgraben; Deutung = ?.
- Glasholz BE, zu Oberdiessbach; Deutung = ?.
- Glashütten AG, zu Murgenthal; historische Belege: Glashütte 1902; Deutung = benannt nach der alten Glashütte.
- Glashütte LU, zu Wauwil; Deutung = benannt nach der Glashütte.
- Glaspass GR, zu (?); Deutung = ?.
- Glat SG, zu Sevelen; auch Glath; Deutung = ?.
- Glatigny VD, zu Payerne; historische Belege: *Glatiniacum; Glatignie 1242; Deutung = Landgut des Glatto?.
- Glatt, An der AR, zu Herisau; Deutung = Weiler an der Glatt.
- Glattbrugg ZH, zu Opfikon; historische Belege: juxta pontem fluvii qui dicitur Glat vor 1034, Glattbrugg 1302, 1357; Deutung = bei der Brücke über die Glatt; Die Glatt wird allgemein gedeutet als 'der eben dahinziehende, der klare oder der glänzende Fluss'. Wie alle Flüsse im Kanton Zürich, hat auch die Glatt einen keltischen Namen, der vermutlich Glad gelautet haben könnte.
Bei der Landnahme der Alemannen in diesem Gebiet haben sie den Namen ganz leicht ihrer Zunge angepasst und in Glata 731, Clata 1000 und Glate 1000 (Studer) geändert, was dann tatsächlich 'eben dahin fliessendes Flüsschen' bedeutete. Da die Glatt nicht der einzige Fluss dieses Namens ist, kann man seine Namensbildung wenigstens auf breiter Basis rekonstruieren (Glatt-Flüsse in SG, Baden-Württemberg, Eifel usw.).
- Glattburg SG, zu Oberbüren; historische Belege: Clataburuhe 1???; Deutung = Burg über der Glatt(mündung).
- Glattfelden ZH, Bezirk Bülach; Mundart: Glapfälde; historische Belege: Glativeldin 1241, Glatvelden um 1257; Glatefelden 1303; Deutung = bei den Feldern an der Glatt (Kläui & Schobinger).
- Glaubenberg OW, zu Stalden; Deutung = ?.
- Gletsch VS, zu Oberwald; Deutung = am Fusse des Gletschers.
- Gletterens FR, Bezirk Broye; historische Belege: Lieterins um 1200, 1239, Glicterens 1343; Deutung = bei den Höfen der Leute des Liahthari, Liohthari (Förstemann, Stadelmann, Jaccard, Muret, Hubschmied).
- Gleyres VD, zu Yverdon; Deutung = Kiesfeld, Bergschlipf, von lateinisch glarea, altfranzösisch glaire, franz. gravier.
- Glichenberg LU, zu Escholzmatt; Deutung = ?.
- Glins GL; Deutung = Hügel, von lateinisch Plural collines?.
- Glinzburg SG, zu Steinach; Deutung = Burg auf dem Hügel, von lat. Pluralform colines?.
- Glion VD, bei Les Planches, Montreux; historische Belege: Glyon 1764; Deutung = 1. bei den Erlen, von Patois igl ogns, vergleiche auch mit Ilanz! (Studer). 2. vielleicht von keltisch glan = rein, klar.
- Glis VS, zu Brig ;Mundart: Gliss; historische Belege: Glisa 1231, Glys 1895; Elisa; Kapelle schon 620 erwähnt; Deutung = 1. Kirche, von lat ecclesia (Oettli), 2. von Klus, lat. clusa (Studer), letzteres eher unwahrscheinlich.
- Gliz GR, zu Brigels; Deutung = ?.
- Glockenthal BE, zu Steffisburg; Deutung = ?.
- Glooten TG, zu Sirnach; historische Belege: Gloten 1902; = 1. Wall, Graben, Bodnvertiefung, vielleicht von keltisch *klaudon(o) abzuleiten (Oettli, Nyffenegger & Bandle), 2. Da sowohl in Kloten wie in Glooten früher grosse Sümpfe lagen, müsste eigentlich auch eine Deutung von dieser Seite her in Betracht gezogen werden, Chloten = Kot, Dreck, kotig (Idiotikon. III/702), 3. bei der Höhle, von keltisch *clota (Nyffenegger & Bandle), 4. von gelote, lote = Schössling (Nyffenegger & Bandle). Diese 4 Deutungen zeigen, dass man sich der Sache noch nicht sicher ist. Nur in Kloten, da glaubt man fest daran, dass es von *Clavodunum stammt, also befestigter, abgeschlossener Platz (Kläui & Schobinger. Die beiden Orte können auch rein zufällig so ähnlich klingen (OGS).
- Gloters OW, zu Sachseln; Deutung = von Gluttitores (das Wort fand sich bisher in 6 Lateinwörterbüchern nicht, ausser in einem holländischen und dort war die Übersetzung ausgerechnet an dieser Stelle unlesbar!).
- Gluggern LU, zu Buttisholz; Deutung = nach einer 3000 Mann starken Söldnerbande, den Guglern benannt, die von 600 Bauern in die Flucht geschlagen wurden. Der Name hat sich im Laufe der Zeit zu Gluggern verschliffen.
- Gluringen VS, Bezirk Goms; historische Belege: Gluringen 1203, Glurengen 1277, Glurigen 1546; Deutung = bei den Höfen der Leute des Gluro (Förstemann).
- Glusenhaus TG, zu Egnach; Deutung = Haus der Familie Glaus (Nyffenegger & Bandle).
- Glütsch BE, zu Zwieselberg; Deutung = Erdrutsch, Schlipf
Gmeind AR, zu Heiden; Deutung = ?.
- Gmeis BE, zu Wattenwil; Deutung = durch Rodung urbar gemachtes Land.
- Gmeiss BE, zu Mirchel; Deutung = durch Rodung urbar gemachtes Land, von ahd. meizan = schlagen, Gemeiss, Urmeiss.
- Gmünden AR, zu Teufen; Deutung = Stelle, wo zwei Gewässer zusammen fliessen.
- Gmünden LU, zu Schüpfheim; Deutung = Stelle, wo zwei Gewässer zusammen fliessen.
- Gnadenthal AG, zu Niederwil; Deutung = ?.
- Gnepf: Ortsname der deutschen Schweiz, bedeutet wackelnder Stein.
- Gnöd SO, zu Hägendorf; Deutung = ?.
- Gnosca TI, Bezirk Bellinzona; historische Belege: Niosca 1237, 1244, 1282, Nioscha 1295, Deutung = unbekannt, liegt noch im Dunklen (LSG 2005, 394).
- Göbsi IR, zu Schlatt-Haslen; Deutung = Gepfe, Hügel mit besonderer Form (Oettli).
- Gocht, Gochli: Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Anhöhe, Höhe, von kelt *gooch, auch gääch für steil dürfte gleicher Herkunft und sinnverwandt sein.
- Gochtwald SG, zu Rorschacherberg; Deutung = Wald auf einem Höhenzug?.
- Gockhausen ZH, zu Dübendorf; historische Belege: Goggenhusen 1343, Goggenhuser 1366, Gogghusen 1442, Gockhusen 1504; = bei den Häusern des Goggo (Kläui & Schobinger).
- God, Good: Flur- und Ortsname in der ganzen Schweiz, bedeutet im deutschsprachigen Teil stets Weiher, Tümpel, von ahd. god, in den übrigen Gebieten bedeutet es lichter Wald, von rätorom god, guaud, guat usw. oder mittellat. gaudus (Attinger, Studer, Schlatter).
- Gohl BE, zu (?); Deutung= grober Gesteinschutt (Oettli).
- Göhren (?) zu (?); Deutung = dreiwinkliger Acker, von ahd. ger (Oettli). Der von Oettli genannte Ort konnte noch nicht lokalisiert werden.
- Gol: Flur- und seltener Weilername, bedeutet häufig Bach, der viel Geröll mit sich schiebt.
- Golaten BE, Bezirk Laupen; historische Belege: Gulada 983-93, Golatun 1277, Guolathun 1287, Golaton 1340; Deutung = 1. bei den Schutt und Trümmerhaufen, von gol, golet. 2. da dieser Ortsname bereits existierte, als die Germanisierung der Gegend noch nicht erfolgte, ist eine Erklärung des Ortsnamens mit deutschen Wörtern nicht zweckmässig. Deutung 1 ist daher abzulehnen. Es muss eher von einer lateinischen Deutung ausgegangen werden, z.B. vom Partizip colada, abgeleitete vom Verb colare = gleiten, was im Französischen als coulée, im Frankoprovenzalischen als Cullaye auftritt und als Erdrutsch oder enger Durchgang verstanden werden kann (LSG 2005, 394). Weitere Wörter sind couloir = Korridor, Furche, Rinne, culasse = Verschluss.
- Gola di Lago TI, zu Tesserete; Deutung = ?.
- Goldach SG, Bezirk Rorschach; historische Belege: Goldaha 789, Coldaa 847, Coldaha 850; Deutung = Goldbach oder Bach, der Gold mit sich führt (LSG 2005, 394).
- Goldau SZ, zu Arth-Goldau; Deutung = bei der Aue am Schutt- und Trümmerfeld, von Goletau, dieses von keltisch gol, golet, golete = Schutt, Trümmer, grober Steinschutt (Hubschmied).
- Goldbach BE, zu Hasli; Deutung = 1. Ort beim Schutt- und Trümmerbach, von gol, golet, 2. da im Napfgebiet nach Gold geschürft wurde, ist auch eine Deutung wie 'Bach, der Gold mit sich führt' denkbar.
- Goldbach LU, zu Entlebuch; = 1. Ort beim Schutt- und Trümmerbach, von gol, golet, 2. da im Napfgebiet nach Gold geschürft wurde, ist auch eine Deutung wie 'Bach, der Gold mit sich führt' denkbar.
- Goldbach LU, zu Ebersecken; = 1. Ort beim Schutt- und Trümmerbach, von gol, golet, 2. aber da im Napfgebiet nach Gold geschürft wurde, ist auch eine Deutung wie 'Bach, der Gold mit sich führt' denkbar.
- Goldbach ZH, zu Küsnacht; historische Belege: Goltpach 1224, Golpach 1257; Deutung = Ort beim Schutt- und Trümmerbach, von keltisch gol, golet oder ahd. goll = Geröll (Studer), 2. Goldbach. Leider ist der Ort urkundlich nur bis 1224 zurück zu verfolgen, sodass diese These nicht überprüfbar ist. Studer ordnet Goldbach eindeutig zu den Schuttbächen, Oettli ebenfalls. Kläui & Schobinger geben der Deutung goldfarben oder goldführend den Vorzug. Hubschmied und Bruckner raten bei der Deutung von Goldbächen zu grosser Vorsicht.
- Goldbachschachen BE, zu Lützelflüh; Deutung = Ort am Wäldchen beim Erdwall, der in den Goldbach hineinragt.
- Goldberg SG, zu Schmerikon; Deutung = ?.
- Goldei BE, zu Unterseen; Deutung = Aue beim Schuttfeld (des Lombachs).
- Goldenberg ZH, zu Dorf; historische Belege: Goldinberc 1248, Goldenberg 1259; Deutung = bezieht sich auf den guten Ertrag des Weinbergs (Kläui & Schobinger).
- Goldern BE, zu Hasleberg; historische Belege: Golderen 1902; Golateren = grober Steinschutt oder enger Durchgang.
- Goldingen SG, Bezirk See; historische Belege: gegründet 601-700, erstmals urk. erwähnt 801-900, Goldelingin 1266, Goldelingen 1270, 1328; Deutung = 1. bei den Höfen der Leute des Goldine, Coldine (Förstemann), als Coldo (gemäss offiz. Geschichte der Gemeinde). 2. Dass Goldingen seinen Namen vom Goldabbau erhalten habe und gar kein echter Ingen-Ort sei ist unbegründet, denn der Goldabbau hatte mit dem Ortsnamen nichts zu tun. Gemäss Amtsschreiber Albert Blöchlinger in "Heimatkunde vom Linthgebiet" wurde im Goldingertal mehrmals versucht, Gold auszubeuten. Nach einem Erdbeben am 28. Juni 1757 wurde der Versuch aufgegeben. Auch zwei Bergstürze am 3.7.1816 und am 11.5.1847 verhinderten die weitere Goldsuche.
Die ersten Höfe hiessen Goldingen (heute Vordersagen), Egligen, Hubertingen, Wolfertingen, Gibel, Echeltschwil und Thal (heute Dorf). Der alemannische Name "Coldo" jedoch, von dem sehr wahrscheinlich Goldingen den Namen geerbt hat, erscheint im 9. Jahrhundert als Zeuge unter sankt-gallischen Traditionsurkunden. Diese Höfe wurden dann unter dem Ortsnamen Oblinden verwaltet. Goldingen wurde als Teil des Seebezirks im Jahre 1803 eine selbständige Gemeinde des neuen Kantons St. Gallen.
Der Entschluss, im Jahre 1641 im Weiler Thal eine Kapelle zu bauen, führte schon 1679 zur Errichtung der eigenen Pfarrei Sankt Nikolaus im Thal. Dadurch wurde dieser Weiler zum Mittelpunkt der Gemeinde. In der folgenden Zeit wurden die Bezeichnungen "Thal" und "Oblinden" nach und nach mit Goldingen ersetzt. Damit erhielt die ganze Gemeinde jene Namensbezeichnung, die früher zum heutigen Weiler Vordersagen gehörte. Der heutige Weiler "Vorhalden" am Eingang zu Hintergoldingen wurde noch bis nach Mitte des 20. Jahrhunderts mit Vordergoldingen bezeichnet, weil er ja vor dem früheren Goldingen liegt. (alles zitiert aus der offiziellen Gemeindegeschichte). Die Deutung von Förstemann ist daher im Grundsatz richtig, nur hiess der Alemanne, der den Ort gründete Coldo und nicht Coldine.
- Goldiwil BE, Bezirk Thun; historische Belege: Golatiwil 1???; Deutung = Weiler beim Geröllfeld oder einem engen Durchgang.
- Goldswil BE, zu Ringgenberg; sehr alter Ort; historische Belege: Goletiswil 1???; Deutung = Weiler beim Geröllfeld oder einem engen Durchgang.
- Goleta FR, zu St. Silvester; Französisch: La Golettaz; Deutung = 1. enger Durchgang, von franz. gueule = Schlund (Attinger), 2. von kelt golete = grober Steinschutt. Beide Deutungen beschreiben etwas ähnliches. Deutung 2 ist etymologisch aber korrekter. Auch ahd. goll = Geröll zeigt, dass dieser Stamm auch im Germanischen geläufig war.
- Goletta, La FR, zu Grenilles; Deutung = enger Durchgang, von franz. gueule = Schlund (Attinger). Auch hier gilt: Etymologisch stammt das Wort ganz offensichtlich von kelt golete = grober Steinschutt ab.
- Golisse, La VD, zu Le Chenit; Deutung = das Wort stammt gemäss Jaccard von franz. colisses, doch kennt kein Wörterbuch diesen Begriff.
- Gollie, La VD, zu Savigny; Deutung = ?.
- Gollion VD, Bezirk Cossonay; historische Belege: Gollun 1228, Gollon 1235; = von altfranz. gollion = Gülle, aber damals noch im Sinne von Wasser, Sumpf.
- Gölpi LU, zu Gelfingen; Deutung = ?.
- Golzeren UR, zu Silenen; Deutung = von Goleten = Geröllfeld. Falls Goleten urk. überliefert ist, gibt es ein Problem. Oettli deutet Golzen oder Galzen als verschnittene Schweine. Mit dem heutigen Namen läge Oettli richtig, mit Goleten aber nicht.
- Gomerkinden BE, zu Bigenthal; historische Belege: Comirichingen, Comirinhinga 894, Comirichingen, Comerichingen, Gomerkingen 1550; Deutung = bei den Höfen der Leute des Comirich. Gehört zu den 4 Orten, wo aus Kingen-Orten Kinden-Orte wurden.
- Gomma FR, zu Rechthalten; Deutung = bei der Höhle, von franz. combe.
- Gommen BE, zu Huttwil; Deutung = bei den Höhlen (Attinger), oder Hügel, von gom (?).
- Gommenswil SG, zu Wittenbach; Deutung = Hügel, von gom (?)
- Gommiswald SG, Bezirk See; historische Belege: Goycheim 1178, Göchams 1440, Gouchen 1500, Gaüchen 1518, Gauchen 1???, Gauen 1???, Gommiswald 1913; Deutung = 1. Wald des Gomo (Oettli), 2. Heim des Goki, Gogo, Cogo , Gumo (Förstemann) oder Heim des Gumi etc., 3. Vielleicht besteht eine Ähnlichkeit mit dem Berner Gauchheit? (OGS).
- Gonda GR, zu Lavin; historische Belege: Wüstung, Dorf durch Brand zerstört 1573, seit etwa 1750 ganz verlassen, um 1900 nur noch Mauerreste und Gestrüpp. Deutung = steiniger Abhang (Studer).
- Gonda GR, zu Tavetsch; Deutung = 1. steiniger Abhang, von gand, gant, gans (Studer), 2. mit Geröll überschüttete Gegend (Schlatter).
- Gondo VS; Deutsch: Ruden, nach anderen Quellen auch Gunt. Ruden ist der frühere deutsche Name des Weilers an der Strasse, Zwischbergen-Gondo ist der Name der ganzen Gemeinde; Deutung = steiniger Abhang; Deutung = der deutsche Name Ruden bedeutet Erz, der italienische Name wird als steiler Abhang verstanden (Studer). Ob diese Deutung richtig ist, ist offen, einen steilen Abhang gibt es jedenfalls sicher.
- Gonten, Gunten, Glunten, Gumpen, Gumpi: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet eine Ansammlung von Wasser, meist eine Pfütze, einen kleinen Weiher oder Tümpel, früher auch für Sumpfstellen gebraucht.
- Gontenbach ZH, zu Adliswil; = nach dem Bach benannt, der durch mehrere Tümpel floss. Früher ein Tierpark.
- Gontenbad AI, zu Gonten; historische Belege: Gonterbad 1904; Deutung = Heilbad zu Gonten.
- Gopplismatt BE, zu Guggisberg; Deutung = Matte des *Cobbilo, *Coppilo (indirekt LSG 2005,396).
- Gor, Gour, Gourd: Orts- und Flurname der welschen Schweiz, von Patois und bedeutet stets Schlucht, Abgrund, Schlund, Tobel usw, von lat. gurges, altfranz. gord, franz. gorge.
- Görbsbach SG, zu Vättis; Deutung = Häusergruppe, benannt nach dem dortigen Bach. Görbsbach bedeutet 'Bach, der glucksende Geräusche von sich gibt', welche an einen Rülpser erinnern. Der Görbsbach ist kein Unikat, denn es gibt auch im Berner Oberland Gurbs- und Gürbsbäche mit gleicher Erklärung.
- Gordemo TI, zu Gordola; Deutung = ?.
- Gordevio TI, Bezirk Maggiatal; Deutsch: Gurderf, Gerdorf, Gurdef, Guriner Mundart: Gurdeef; Hochdeutsch: Gerdorf; Tessiner Mundart: Gordef, Gurdeef;Alle diese Ortsnamen sind zwar historisch und urkundlich überliefert, dürften aber rein lautliche Verdeutschungen der Guriner Walser sein, welche auf dem Tessiner Mundartnamen des Ortes Gurdeef fussen. Sie sind aber keineswegs veraltet. In der Walser Mundart werden sie immer noch benützt. Historische Belege: Cordavio 1200, 1335, 1434, Gordevo 1434, Gordevio 1616; Deutung = vielleicht kann ein 'Fundus Cordivius' angenommen werden, doch liegt die Bedeutung des Ortsnamens eher im Dunklen (LSG 2005, 397). Die deutschen Ortsnamen haben keinen gemeindeutschen Bekanntheitsgrad, sondern stammen aus der Gegend von Gurin und dem Pomat, wo man tendenziell die Tessiner Mundart-Ortsnamen ins dortige Walserdeutsch übernahm, ohne sie gross zu verändern.
- Gordola TI, Bezirk Locarno; historische Belege: Gordora 1200, Gordolle, Gordolla 1219, Gordura 1238, Gordora 1275; Deutung = 1. Gehöft des Cordus, Gordus und der Endung -ola, -ola (Morlet), 2. Ort, wo reichlich Wasser ist, von der Tessiner Mundart agord = ital. copioso = reichlich und der Endung -ola. Beide Deutungen sind noch höchst unsicher (LSG 2005, 397).
- Gorduno TI, Bezirk Bellinzona; Deutsch: es ist nur die Guriner Mundartform überliefert: Gurdün; diese stimmt mit der Tessiner Mundart überein; historische Belege: Gurduno 1182, 1335, 1377, 1420, Gorduno 1348, Gorduni 1372; Deutung = 1. Gehöft des Cordus, Gordus mit der lat. Endung -unus, bezw. ital. -uno (Gualzata), 2. der Ortsname ist keltisch und hatte die Endung -dunum (Rohlfs). Diese Deutung erklärt aber nicht das Bestimmungswort am Anfang (LSG 2005, 397). Deutung 1 ist wahrscheinlicher, doch ist auch sie etwas unsicher.
- Gormund LU, zu Neudorf; historische Belege: Gorremont 1509, Gorrenmont 1510, Gormund 1560; Gründung als Wallfahrtskirche; Deutung = ?.
- Gors de la Torche FR, zu Freiburg; Deutung = ?.
- Göschenen UR; Italienisch: Casinotta, älter Cassinotta; Rätoromanisch: Caschanutta, mittellateinisch: Casinada; historische Belege: Geschendon 1291, Geschindon 1294, Geschinen 1334, Geschenen 1895, 1904; Deutung = der Ortsname stammt von Gäschi = Hüsli, dieses von it. casina oder von it.cascina = Sennhütte, Käsehütte (Gauchat, Jud, Zinsli, Schmid).
- Göscheneralp UR, zu Göschenen; Deutung = das Göschenen auf der Alp.
- Gösgen SO, Ober- und Niedergösgen; historische Belege: Bötzach 778, Gozzinchovun....., Cozinghoven ......, Gozequovon 1161, Gozchon 1226, Gozzechoven 1226, Gösikon 1254, Gözzichon, Gözzochon 1270, Gössikon 1453, Gösskon 17??; Deutung = 1. bei den Höfen der Leute des Cozzo, 2. die Deutung von Bötzach ist fragwürdig, da dieser Ortsname 778 niemals so geheissen haben kann, er wurde zurecht gemacht. Bötz weist auf keltisch vosegos hin und -ach ist letztlich aus keltisch -ako entstanden.
- Göslikon AG, zu Fischbach-Göslikon; historische Belege: Cozelinchon 1048, 1049, Göslichoven um 1160, Goslinkon 1306; Deutung = bei den Höfen der Leute des Cozzelo (des jüngeren, kleineren Cozzo).
- Gosperdingen LU, zu Römerswil; Deutung = bei den Höfen der Leute des (?).
- Gossau SG; historische Belege: Cozesouva 824, Cozesouaro 868, Cozeshouva 877, Gozzesouva 904; Deutung = Wiese am Wasser des Cozzo (= der Gote).
- Gossau ZH; historische Belege: Cozesouwa 824, Cozzesouwo 859, Cosowe 1223, Gossawe 1320, Gossow 1357, Gossauw 1667; Deutung = Aue des Gosso, Cozzo (Kläui & Schobinger). Gosso, Cozzo bedeutet der Gote, Aue ist eine Wiese am Wasser, eine Flussinsel oder eine Insel in einem See.
- Gossens VD, Bezirk Yverdon; historische Belege: Gossens 1906; Deutung = bei den Hofen der Leute des Cozzo, Gosso, Gozzo (Förstemann).
- Gössikon ZH, zu Zumikon; historische Belege: Cozzinchova 946, Gozinchon vor 1227, Gössinkon 1287, Gössikon 1362, Gösslicken 1667; = bei den Höfen der Leute des Cozzo (Kläui & Schobinger).
- Gossliwil SO, Bezirk Bucheggberg; historische Belege: Gosseriswile 1246, Gosselawile 1334, Goslawile 1349, Gossrocz 1351, Gosslawile 1369; Deutung = Weiler des Goz (Meyer), Gozbold, Cozhart, Cozo (Boesch), Gosshelm (Lätt), *Gauthari (SONB 1, 317, Förstemann). Der Personenname lässt sich wegen den späten urkundlichen Belegen nicht mehr sicher eruieren (LSG 2005, 399).
- Gosswil ZH, zu Turbenthal; Mundart: Goosswiil; historische Belege: *Cozzeswilare, Gotziswil 1463; Deutung = Weiler des Cozzo (Kläui & Schobinger).
- Götighofen TG, zu Sulgen; Mundart: Göötikofe; historische Belege: Cotingchova 829, Cottinchova 876,877, Cotinhova, Göttikofen 1900, Göttighofen; Deutung = bei den Höfen der Leute des Goto (Etter, Nyffenegger & Bandle), Gotto (Oettli).
- Götschmannsried BE, zu Albiglen; Deutung = Ried des Götschmann.
- Gottéron FR, zu Freiburg; Deutsch: Galtern, Galtera, Galterenbach, Galternbach; nur das Tal heisst Galterngraben, nicht der Bach; historische Belege: *Caldarione, Galterum 1233, Galterron 1397, Gotteron 1345, Galteron 1406; Deutung = beim meist nur tröpfelden Bach, von lateinisch caldaria, franz. chaudron, chauderon (Aebischer, Suter); siehe auch Galternbach!
- Gottes, Les FR, zu Surpierre; Deutung = beim Bächlein, von Patois gottes = Tropfen.
- Gottes, Les FR, zu Chénens ; Deutung = beim Bächlein, von Patois gottes = Tropfen.
- Gottettaz VD, zu Bière; Deutung = die Bewässerungsrinne, von Patois gotta, mit der Bedeutung von Tropfen oder einem kleinen Bach, von spätlat. gota, gotale oder lateinisch gutta = ein Gutsch (Wasser) (Suter).
- Göttibach BE, zu Goldiwil; Deutung = ursprünglich kleiner, tröpfelnder Bach, der später zu Göttibach umbenannt wurde.
- Gottlieben TG, Bezirk Kreuzlingen; historische Belege: Gotiliubon vor 1000, Gottelubon vor 1000, Gotelieben 1251; Ortsname mit religiösem Hintergrund, allerdings erst, als der Bischof von Konstanz den Einwohnern den Besitz verbot und ihnen dafür freien Fischfang gewährte. Da der Ortsname aber älter ist, als der bischöfliche Erlass, hat die Deutung damit nichts zu tun. Deutung = 1. bi den Gote liubon = bei den Leuten, welche Gott lieben (Nyffenegger & Bandle)., 2. von den keltischen Worten für See und Winkel, die ähnlich klangen wie Gottlieben (Obermüller), 3. bei den Leuten des Goteleib, Gorleib, Godolef (Förstemann). Die OGS kann keiner Deutung so richtig glauben. Im Prinzip gilt der Ort als ungedeutet.
- Gottstatt (?), zu (?); einstige Klostersiedlung; Deutung = Wohnstätte gottesfürchtiger Menschen (Oettli). Der Ort konnte noch nicht eruiert werden.
- Gotzenwil ZH zu Winterthur; historische Belege: Cozzolteswilare 869, Gotzentwiler 1306, Gozendwille um 1330, Götzenwil 1463, Gottzenwylen 1667; Deutung = Weiler des Cozzolt (Kläui & Schobinger).
- Goumoens-la-Ville VD, Bezirk Echallens; historische Belege: Gumuens, Gomoens 1142, Gomens 1157, Guimuens li Vila 1228, Gomoins la Vila 1238, Gumoens la Villa 1417-17; Deutung = bei den Häusern der Leute des Coatmuat, *Godmod, Gumad, Gumahad (LSG 2005, 401).
- Goumoens-le-Jux VD, Bezirk Echallens; historische Belege: Gomoens 1142, Gomens 1157, Gumoens lo Jux 1447; Deutung = bei den Häusern der Leute des Coatmuat, *Godmod, Gumad, Gumahad (LSG 2005, 401).