Es fehlen noch zahlreiche Deutungen für die welschen, italienischen und rätoromanischen Ortsnamen. Diese sind bereits in Bearbeitung und werden nach und nach hinzu gefügt. Zurzeit sind 16 Ortsnamen noch nicht gedeutet.
Abkürzungen: LSG = Lexikon der Schweizerischen Gemeindenamen.
- Holz: Häufiger Orts- und Flurnamenteil in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Wald, Gehölz.
- Holzachseggen BE, zu Adelboden. Deutung = vom Flurname Holzach stammend, also beim Bergvorsprung beim Holzach. Holzach wiederum stammt von Holzahi = Gehölz (Oettli). Ahi ist eine althochdeutsche Pluralendung und bedeutet: Viele Bäume oder Büsche. Ob diese relativ alte Deutung noch aktuell ist, entzieht sich dem Wissen der OGS.
- Holzacker FR, zu St. Anton. Deutung = Acker bei einem Wald.
- Holzbachtal LU, zu Hergiswil bei Willisau. Deutung = im Tal des Holzbachs.
- Holzbifang SG, zu Muolen; Deutung = mit einem Holzzaun eingehegtes Grundstück oder ein eingehegtes Waldstück.
- Holzenstein TG, zu Romanshorn; Deutung = ?
- Holzeren IR, zu Oberegg; Deutung = ?.
- Holzgasse FR, zu Brünisried; Deutung = die Strasse, welche zum Wald führt. Diese Deutung ist in der Schweiz mehrfach gesichert, davon zwei Mal im Kanton Thurgau.
- Holzhausen ZH, zu Grüningen/Oetwil a.S.; Deutung = bei den Häusern am oder im Wald (Kläui & Schobinger).
- Holzhäusern LU, zu Rothenburg; Deutung = bei den Häusern am Wald oder bei den Holzhäusernen.
- Holzhäusern TG, zu Amlikon-Bissegg; historische Belege: Holtzhusern 1397; Deutung = bei den Häusern im Holz (Nyffenegger & Bandle).
- Holzhäusern ZG, zu Menzingen; Deutung = bei den Häusern im Holz oder bei den hölzernen Häusern.
- Holzhäusern ZG, zu Risch; Deutung = bei den Häusern im Holz oder bei den hölzernen Häusern.
- Holzhof LU, zu Emmen; Deutung = beim Gehöft am Wald.
- Holzhof TG, zu Amlikon-Bissegg; = der Hof beim Gehölz (Nyffenegger & Bandle).
- Holzhüser BE, zu Rapperswil; Deutung = bei den Häusern im Holz.
- Holzhüser BE, zu Mülchi; Deutung = bei den Häusern im Holz.
- Holzhüsern BE, zu Niederbipp; Deutung = bei den Häusern im Holz.
- Holziken AG, Bezirk Kulm; historische Belege: Helzinkon 1360, Holtzikon 1361; Mundart: Houzike; Deutung = 1. Weiler des *Hellzo (Zehnder), des Holto, Holzo (Oettli), 2. Weiler beim Wald (Zehnder, Oettli). Da keine älteren Belege für den Ortsnamen vorhanden sind, bleibt die Deutung unsicher. Ikon-Orte werden in aller Regel fast immer mit einem Personennamen gebildet, sodass Deutung 1 wahrscheinlicher ist.
- Hölzli AG, zu Rothrist; Deutung = beim Wäldchen.
- Hölzli TG, zu Hemmerswil; Deutung = beim Wäldchen.
- Holzmannshaus TG, zu Münchwilen; Deutung = Hof der Familie Holzmann oder beim Haus des Holzers (Nyffenegger & Bandle).
- Holzmatt BE, zu Niedermuhlern; Deutung = ?.
- Holzmatten BE, zu Grindelwald; Deutung = ?.
- Holzmoosrüti ZH, zu Wädenswil; = bei der Rodung am Waldmoor.
- Holzmühle BE, zu Münchringen; Deutung = bei der Mühle im Wald.
- Holzrhode SG, zu Oberriet; Deutung = bei der Waldrodung.
- Holzrüti AG, zu Niederrohrdorf; Deutung = bei der Waldrodung.
- Holzrüti SG, zu Häggenswil; Deutung = bei der Waldrodung.
- Holzwegen LU, zu Romoos; Deutung = 1. Brügglen oder Prügelwege durch sumpfiges Gebiet, 2. Wege, die zum Wald führen.
- Holzweid AG, zu Rothrist; Deutung = bei der Weide am Wald.
- Homberg, Homburg: Häufiger Ortsnamen in der deutschen Schweiz, bedeutet fast immer beim hohen Berg oder bei der hohen Burg. Seltener könnte dabei auch eine frühe gallorömische Bezeichnung ausschlaggebend gewesen sein und zwar das keltische Wort hom = Sumpf. Persönliche Augenscheine durch die OGS bei 12 Hombergen im Schweizer Mittelland haben gezeigt, dass fast überall Sümpfe, ehemalige Sümpfe und Weiher auf, am Fuss oder ganz in der Nähe der Berge, Hügel auszumachen waren, sodass es durchaus denkbar ist, dass die Ortsnamen von den Alemannen übernommen, verschliffen und neu gedeutet wurden. Hom ist das keltische Gegenstück zum ahd. hor. Die OGS kommt vor allem deshalb zu diesem Schluss, weil die meisten Homberge gar keine hohen Berge sind und das Wort «Hom» möglicherweise einmal eine andere Bedeutung hatte (OGS).
- Homberg AG, zu Reinach; Deutung = beim hohen Berg oder vielleicht auch Berg bei einem Sumpf.
Homberg BE, Bezirk Thun; historische Belege: Honberch 1264, Honberg 1284, 1341, Houmberge 1356; Deutung = beim hohen Berg (BENB II, 286).
- Homberg BE, zu Ochlenberg; Deutung = beim hohen Berg.
- Homberg SG, zu Brunnadern; Deutung = beim hohen Berg.
- Hombrechtikon ZH, Bezirk Meilen; historische Belege: Humbrechtikon 1196, Hunbrechtikon 1217, Humbrehtichon 1275, Hombrächticken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Humbrecht (Kläui & Schobinger).
- Homburg TG, Bezirk Steckborn; historische Belege: Hohenperc 889, Honburch 1243, Honberg 1270, Houmberg 1319; Deutung = beim hohen Berg oder vielleicht auch Berg mit Sümpfen.
- Hommel LU, zu Neuenkirch; historische Belege: Honbolt 1337; Deutung = hoher Hügel von hon = hohen und ahd. bol = Bühl, Hügel.
- Hon: Häufiger Orts- und Flurnamenteil in der deutschen Schweiz, bedeutet stets ein verschliffenes Hohen-.
- Honau LU Bezirk Luzern; historische Belege: Honowa 1344, Honouw 1403; = beim erhöht gelegenen Land am Wasser (Brandstetter).
- Hondrich BE, zu Spiez; Deutung = auf dem hohen......?
- Honegg AI, zu Oberegg; Deutung = hoher Bergvorsprung, von Hohenegg.
- Honegg NW, zu Ennetbürgen; Deutung = beim hohen Bergvorsprung.
- Höngen SO, zu Laupersdorf; historische Belege: Huoingen 1193; Deutung = bei den Höfen der Leute auf der Höhe oder der Leute des auf der Höhe Wohnenden.
- Höngg: Analogbildung zu Brangg, Brüngg, Hängg, Heingg, Hengg, Längg, Lengg, Lingg, Longg, Mungg, Pfungg, Plangg, Rangg, Rengg, Rongg, Sangg, Zangg, Zengg, alles vordere Wortteile von Orts- und Flurnamen in der deutschen Schweiz, die offensichtlich eine bestimmte Vorliebe für diese Mundstellung offenbaren. Einigen davon ist anzumerken, dass es Verkürzungen ehemals längerer Namen sind. Die Vermutung geht dahin, dass hier die verkürzte Endung -inca dahinter steckt, eine Frühform von -ingen. Bei einigen scheint das aufzugehen und die Orte erscheinen mit einem Male verständlicher. Bis dato stehen folgende Kandidaten unter starkem Verdacht, Inca-Orte zu sein: Brüngg für *Brunninca (= Brünggen), Heingg für *Heinsinca, vielleicht sogar *Haganrihhinca (= Heisch), Höngg für Hohinca (= Höngg), Pfungg für *Phunginca (= Pfungen). Vermutlich handelt es sich um sehr alte Höfe aus der Frühzeit der alemannischen Landnahme. Siehe auch Höngen SO, Ghöngg ZH.
- Höngg ZH, zu Zürich; historische Belege: Hoinga 820, Hohinco 858, Hoenka 898, Hoengge 1276, 1292, Hoeng 1371, Hoengg 1417; Deutung = bei den Höfen der Leute auf der Höhe oder der Leute des auf der Höhe Wohnenden; Inga ist die keltisch-alemannische Bezeichnung für einen umzäunten Hof und Höngg ist somit ein echter Ingen-Ort, hier einer der selteneren Fälle, wo sich der Ingen-Ortsname nicht auf den Hofgründer, sondern auf einen Apellativ (Höhe) bezieht. Es ist allerdings auch gut denkbar, dass es ein verschliffener alter Personename ist. Ins heutige Deutsch übertragen, müsste der Ort Höhingen heissen. Siehe auch Höngen SO, Höngger ZH und Ghöngg ZH (OGS). Kläui & Schobinger sagen zu Höngg: ungedeutet!
- Hönlen LU Zu Eschenbach; historische Belege: Honlen 1472; Deutung = beim hohen Abhang.
- Hopfern BE, zu Trachselwald; Deutung = bei den Gräben oder tief eingeschnitteten Bachtälern, wie sie besonders im Napfgebiet anzutreffen sind, genau so wie dieser Ortsname, der ein verschliffenes Hohfuhren ist (Oettli).
- Hopflauenen BE, zu Gadmen; Deutung = ?.
- Hor, Horb, Horben, Horw, Horwen, Horgen, Horberen, Hohren, Hornhalden, Hornbach, Horrenbach: Häufiger Orts- und Flurnamen in der deutschen Schweiz, bedeutet stets Sumpf, von ahd. hor, horb = Sumpf, Ried, Moor. Das Verständnis für diesen Begriff ist heute aber am Schwinden und nicht mehr jedermann geläufig oder bewusst. Erfreuliche Ausnahmen trifft man aber noch in Orten an, wo dieses Wort im Ortsnamen erhalten geblieben ist, wie etwa in Horgen ZH oder Horb LU.
- Horb SG, zu Alt St. Johann; Deutung = Sumpf.
- Horb TG, zu Hauptwil; historische Belege: Horw 1359; Deutung = beim Moor, von ahd. horo, horwes, horawes (Nyffenegger & Bandle).
- Horben AG, zu Beinwil; Deutung = beim Sumpf oder Moor.
- Horben BE, zu Eggiwil; Deutung = beim Sumpf oder Moor.
- Horben SG, zu Kappel; Deutung = beim Sumpf oder Moor.
- Horben SG, zu Ã?sslingen; Deutung = beim Sumpf oder Moor.
- Horben TG, zu Sirnach; Deutung = beim Moor (Nyffenegger & Bandle).
- Horben ZH Zu Illnau-Effretikon; Mundart: Horbe; historische Belege: Horwan 1096, 1111, Horwen 1255, 1304/08; *ze Horwun; = bei den Sümpfen (Kläui & Schobinger).
- Horbern BE, zu Diemtigen; historische Belege: Horboden 1904; Deutung = bei den Sümpfen in erhöhter Lage.
- Horbis OW, zu Engelberg; Deutung = beim Sumpf.
- Horburg BS, zu Basel; Deutung = Burg, von einem Sumpf umgeben, von ahd. horwes = Sumpf (Oettli).
- Horchental SG, zu Mörschwil; historische Belege: Horchenthal 1905; Deutung = sumpfiges Tal, von ahd. hor (Oettli).
- Horen: Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz, bedeutet meistens hoher Abhang, von Hohrain, gelegentlich auch Sümpfe von ahd. hor, horb und seltener Horn als Dialektform.
- Horgen ZH; historische Belege: Horga 952, Horgen 1210; Horgin 1247; *ze Horwun, Horgun 1258, Horgen 1274; DEutung = bei den Sümpfen oder Sumpfböden (Kläui & Schobinger).
- Horgenbach TG, zu Frauenfeld; historische Belege: Horgenbach 1305, 1331; Deutung = beim versumpften, schlammigen oder moorigen Bach (Nyffenegger & Bandle).
- Horgenberg ZH, zu Horgenberg; Deutung = das Horgen auf dem Zimmerberg.
- Hörhausen TG, zu Steckborn; historische Belege: Hiunerhufen 1038, Huonerhusen 1256; Deutung = bei den Hühnerhäusern (Nyffenegger & Bandle).
- Höri ZH; historische Belege: Hoerein 1149, Obrunhoren und Nidramhoren 1158, Horen 1169, Hori vor 1233, Horun 1258, Hoeri um 1274 ; = *Hohrain; hat mit hörig nichts zu tun (Kläui & Schobinger).
- Horiwil: Siehe Horriwil!
- Horlachen SG, bei St. Fiden; Deutung = bei den Moorweihern, von ahd. hor = Sumpf und lacha = Weiher, Tümpel, Lachen, Pfützen, Flachseen. Nicht zu verwechseln mit Harlachen, siehe dort!
- Horlaubenen GR, zu Davos; Deutung = ?.
- Hörnen ZH, zu Bauma; historische Belege: Hurnomarcha 867, 869, Hurnon 1265/87, Huirnen 1271, Hürnen 1364, Hörnen 1670; Deutung = 1. unerklärt, vielleicht zu Horn als Geländeform (Kläui & Schobinger).
- Horn BE, zu Mühleberg; Deutung = 1. Geländeterrasse über der Saanemündung, 2. verschliffenen Form von Horen = Sumpf.
- Hornbach BE, zu Sumiswald; Deutung = Sumpfbach, von ahd. hor = Sumpf..
- Hornhalden ZH, zu Kilchberg; Deutung = Anhang bei einem Sumpf, Moor.
- Hornussen AG, Bezirk Laufenburg; historische Belege: Hornescon 1281, Horneschkon 1281, Horneschon 1282, Hornusken 1296, Horneskon 1302-04, Horneschon 1306, Hornaskon 1441, Hornesheim 1???; Deutung = 1. Höfe der Leute des Hornaz (Förstemann, LSG 2005, 453), 2. bei den Ebereschen, von ahd. hornas (Herkunft der Deutung unbekannt), 3. nach einer Sage: im Horn ussen! Diese letzte Deutung gehört ins gleiche Kapitel wie Seon = See ohnÂ?! Interessant vielleicht noch, dass Biberist 763 Biberusse hiess!
- Horrenbach-Buchen BE, Bezirk Thun; historische Belege: Horenbach 1498, Hornbach 1531, Horenbach 1531; Deutung = Sumpfbach, von ahd. hor = Sumpf.
- Horriwil, auch Horiwil SO, Bezirk Kriegstetten; historische Belege: Horgenwile 1294, Horgunwile 1294, Horchenwile 1341, Horchiwyl 1589, Horriwyl 1747. Deutung = Weiler des Horico, Horag, Horko (Wikipedia). Obwohl der vordere Teil des Ortsnamens sehr stark dazu verleiten lässt, den Ortsnamen in Zusammenhang mit Horgen = Sümpfe zu bringen (man denke an die erste Deutung Oettlis), hat er damit nichts zu tun, denn Weilernamen gehen in den allermeisten Fällen auf einen Personennamen zurück.
- Hosenruck TG, zu Wuppenau; historische Belege: Hasrugg 1359, Haussrugg 1419, Hosenrugg 1902; Deutung = Bergrücken, welcher der Rückenform eines Hasen gleicht (Nyffenegger & Bandle).
- Hospenthal UR; historische Belege: Hospenthal 1285, Ospendal 1309, Ospental 1315, Hospital 1321, Hospitali 1344; Deutung = Fremden- oder Gästehaus, besonders für Bedürftige (Oettli), von lat. domus hospitalis.
- Hostatt BE, zu Wahlern; Deutung = Bauernwohnhaus mit Nebengebäuden, von Hofstätte.
- Hörstetten TG, bei Hörhausen; historische Belege: *Hönerstettin; Deutung = die höher gelegenen Wohnstätten. Der Ortsname findet sich unter dieser Schreibweise im Thurgauer Ortsnamenbuch nicht.
- Hostris LU, zu Schötz; historische Belege: Hogestres 1456; Deutung = Hochstrass, Ort der an einer ehem Römerstrasse liegt (Oettli, Bruckner).
- Hötschigen BE, zu Gisenstein; Deutung = ?.
- Hotterdingen TG, zu Romanshorn; historische Belege: Hotterdingen 1398, 1634, 1640, 1710; Deutung = bei den Höfen des Othari, Hotheri (Nyffenegger & Bandle). Der Ortsname ist verwandt mit Hottingen ZH und Hottwil AG.
- Hottigergass AG, zu Oftringen; Deutung = bei der Strasse des Hotto (nach Kläui & Schobinger), Othari, Hotheri (nach Nyffenegger & Bandle).
- Hottingen ZH, zu Zürich; historische Belege: Hottinga 946, Hottingen 1149, Hottingin 1221, Hotigen 1274; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hotto (Kläui & Schobinger).
- Hub, Huob, Hube, Huben, Huoben usw.: Häufiger Orts- und Flurnamen im deutschsprachigen Mittelland, bedeutet ein Bauernhof mit 40-48 ha Land (Idiotikon II, 956).
- Hub ZH, zu Wald; Mundart: Hueb; historische Belege: Huoba 1283, Huob 1504; Deutung = Bauernhaus mit dem zum Unterhalt einer Familie nötigen Stück Land von etwa 30 bis 50 Jucharten (Kläui & Schobinger).
- Hubberg BE, zu Dürrenroth; Deutung = Bergrücken mit einem Bauernhof und dazu gehörendem Grundstück.
- Hubel, Hublen, Hübel, Hübeli, Hubeli usw.: Häufige Orts- und Flurnamen im westlichen Teil der deutschen Schweiz, bedeuten stets Hügel.
- Hübeli LU, zu Hergiswil bei Willisau; Deutung = kleiner Hügel.
- Huben BE, zu Dürrenroth; Deutung = bei den kleinen Höfen.
- Huben TG, zu Frauenfeld; historische Belege: Huob 1357, Huoben 1437; Deutung = bei den kleinen Höfen (Nyffenegger & Bandle).
- Hubersdorf SO, Bezirk Lebern; historische Belege: Huopolstron 1374, Huopelstrin 1399, Huoppolstorff 1500; Deutung = ursprünglich beim Dornverhau des Huopold (SONB I, 389).
- Hubhof ZH, zu Bachs; Deutung = Bauerngut. Hier liegt ein Pleonasmus vor, indem Hub und Hof im weitesten Sinne das gleiche bedeuten.
- Hübli ZH, zu Wald; Deutung = kleines Bauerngut.
- Hubwies ZH, zu Wald; Deutung = Wiese zu einer Hube, einem Bauernhof.
- Hüenerfüdle BE, zu Burgdorf; Deutung = entweder Bauernhof auf minderwertigem Grundstück oder Bauernhof auf einem Gelände mit gewölbter Form (Zinsli). Die Bezeichnung ist also entweder beschreibend oder bewertend und insgesamt metaphorisch, d.h. in verdeckter Form das Wesentliche aussagend.
- Hugelshofen TG, zu Herdern; historische Belege: Hugolteshoven 1176, Hugoltzhovin 1212, Hugoltzhoven 1248, Kugelshofen 1906; = bei den Höfen der Leute des Hugolt, Hugwalt = der mit Verstand Waltende, von ahd. hugu (Nyffenegger & Bandle).
- Huggenberg ZH, zu Hofstetten bei WÂ?thur; historische Belege: Huggenberch 1278, Huggenberg 1277; Deutung = Berg des Huggo = des Verständigen, von ahd. hugu (Kläui & Schobinger).
- Hühnerbach BE, zu Langnau; Deutung = ?.
- Hühnerbühl ZH, zu Horgen; Deutung = ?.
- Hulftegg SG, zu Mosnang; Deutung = Bergvorsprung, wo Hulftern wachsen, auch Schneeball genannt.
- Hüllestein ZH, zu Rüti; Deutung = ?.
- Humlikon ZH, Bezirk Andelfingen; historische Belege: Humlincon 1228, Humilincon 1230, Huomelinchon 1244, Humlikoven 1288, Huomlicon 1324, Huomlicken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Huomilo, von germ. der in der Eisenmaske steckt (Kläui & Schobinger).
- Hundgellen LU, zu Eich; Deutung = gellende Stimme, wie ein Hund oder bellender Hund (Idiotikon II, 208, 210, Zihlmann).
- Hundsrücken ZH, zu Gossau; Deutung = bei einem Berg mit der Form eines Hunderückens.
- Hundwil AR, Bezirk Hinterland; historische Belege: Huntwilare 921, Huntwillare um 1200, Huntwilare 1268, in Canivilla (zu wörtlich ins Lateinische übersetzt?) 1???, Huntwyla 1???, Huntwilla 1244; Deutung = 1. Weiler des Huntari, Vorsteher der Hundertgerichte (Studer), 2. Weiler des Hundo, Hunto (Oettli).
- Hundwil SG, zu Mörschwil; Deutung = Weiler des Hundo, Hunto.
- Hünenswil SG, zu St. Peterzell; Deutung = Weiler des Huno.
- Hungerbühl TG, zu Salmsach; historische Belege: Hongerbüell 1575; Deutung = auf dem Hügel mit kargem Boden (Nyffenegger & Bandle).
- Hungerzelg AG, zu Rothrist; Deutung = Grundstück mit geringem Ertrag (Oettli).
- Hünibach BE, z Heiligenschwendi; Deutung = Ort beim Bach des Huno.
- Hünigen BE Zu Gondiswil; = bei den Höfen der Leute des Huno.
- Hünigen BE, zu Konolfingen; = bei den Höfen der Leute des Huno.
- Hünigershaus BE, zu Sumiswald; = Haus des Hünigers (Oettli). Hünigershaus scheint kein Abweichler aus der Reihe der Hüni-Orte zu sein, sondern verbindet lediglich den althochdeutschen Personennamen Huno zusätzlich mit ger = Speer.
- Hüniken SO, Bezirk Kriegstetten; historische Belege: Hunnechoven 1263-64, Huninchoffen 1286, Hueninchhoven 1293, Hunnenkoven 1335; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hunno (SONB I, 393). Damit schert Hüniken aus der Reihe der Hüni-Orte etwas aus, die alle von einem Huno mit langem «u» ausgehen, während das SONB für ihr Hüniken von einem kurzen «u» ausgeht. Das LSG schliesst sich dieser Ansicht an (LSG 2005, 456).
- Hünikon AG, zu Schneisingen; historische Belege: Huninchoven 1264, 1286; Deutung = bei den Höfen der Leute des Huno (indirekt Kläui & Schobinger).
- Hünikon ZH, zu Neftenbach; historische Belege: Hunichoven 1124, Huninchon 1243, Hunicon um 1279, Huinicon 1289, Hünicken 1667; DEutung = bBei den Höfen der Leute des Huno.
- Hüningen F: Gehört bereits zu Frankreich; siehe Kleinhüningen!
- Hunkelen LU Zu Ruswil; = Winkel (?)
- Hunninghofen (?) Zu (?); Huninchovin; Deutung = bei den Höfen der Leute des Huno (Oettli). Dieser von Oettli erwähnte Ort konnte bis heute noch nicht ausfindig gemacht werden.
- Hüntwangen ZH, Bezirk Bülach; historische Belege: Hiuntwangin 1254, Huintwangen 1308, *Hintwanga; Deutung = Wiesenhang wo Hinden (Hirschkühe) weiden (Kläui & Schobinger, Oettli). Der Ort ist verwandt mit Hindelbank.
- Hunziken BE, zu Rubigen; historische Belege: Huncinga 982; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hunzo, Hunzilo, Hunzilin.
- Hunzikon LU, zu (?); historische Belege: Hunzingen 996, Hunzingin 1220, Huntzingen 1331, Hunzigken 1538; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hunzo, Hunzilo, Hunzilin.
- Hunzikon TG, zu Wängi; historische Belege: Huncinchova 837, Deutung = bei den Höfen der Leute des Hunzo, abgeleitet von ahd. hun = Tierjunges (Nyffenegger & Bandle).
- Huob NW, zu Oberdorf; Deutung = beim kleinen Bauernhof.
- Huob SZ, zu Freienbach; Deutung = beim kleinen Bauernhof.
- Huob ZG, zu Hünenberg; historische Belege: Huobrain 1904; Deutung = beim kleinen Bauernhof, 1904 mit Zusatz 'am Abhang'.
- Huob TG, zu Bottighofern; historische Belege: Huobe 1303; Deutung = beim kleinen Bauernhuf (Nyffenegger & Bandle). Im Thurgau git es weitere 6 Weiler dieses Namens.
- Huoben LU, zu Grosswangen; Deutung = bei den kleinen Bauernhöfen.
- Huoben LU, zu Gunzwil; Deutung = bei den kleinen Bauernhöfen.
- Huprächtigen LU, zu Nottwil; historische Belege: erstmals 1235 urkundlich erwähnt. Deutung = vermutlich abgeleitet aus einer prächtigen Hube, einem schönen, kleinen Bauernhof.
- Hurden SZ, zu Freienbach; Deutung = bei den Flechtzäunen im See. Mit Hurden fingen die Fischer ihre Fische (Oettli).
- Hürithal SZ, zu Muotathal; Deutung = ?.
- Hürliberg SG, zu Wittenbach; Deutung = ?.
- Hürlisegg BE, zu Eggiwil; Deutung = ?.
- Hürnberg BE, zu Gisenstein; Deutung = Hornberg, entweder von hürnen, d.h. ein Horn blasen oder von Horn = Bergspitze (Studer).
- Hürnen AG, zu Schafisheim; Deutung = vielleicht Ort, wo man Alphorn blies oder als Ableitung von einem Personennamen Hurno = der ein Horn bläst.
- Hurnen TG, zu Eschlikon; historische Belege: Hürnen 1487; Deutung = vielleicht Ort, wo man Alphorn blies oder als Ableitung vom Personennamen Hurno = der ein Horn bläst (Nyffenegger & Bandle).
- Hurschgasse BE, zu Thierachern; Deutung = durch Büsche und Strauchwerk führende Strasse, von Mundart Hursch für Hürst (Oettli, OGS).
- Hurselen BE; historische Belege: Hurneseildon1133, Hirnselden 1392, Hurselden 1577; Deutung = bei den Häusern des Hurno.
- Hurst, Hürst, Ghürst, Hürsch, Ghürsch: Wald mit sehr viel Niederholz und Gebüschen oder einfach vertruppter Wald. Englisch 'hurst' mit gleicher Bedeutung.
- Hurtgraben LU, zu Luthern; Deutung = Tobel mit schnell fliessendem Bach, von Mundart hurten = eilen (OGS).
- Husen BE, zu Meiringen; Deutung = bei den Häusern.
- Husen UR, zu Wassen; Deutung = bei den Häusern.
- Hüseren BE, zu St. Stephan; Deutung = bei den Häusern.
- Hüseren BE, zu Wahlern; Deutung = bei den Häusern.
- Hüsernmoos BE, zu Affoltern i. E.; Deutung = bei den Häusern am Moor.
- Hüsi AG, zu Strengelbach; Deutung = wahrscheinlich eine mundartliche Sonderform für kleines Haus. Im Grenzgebiet zur französischen Sprache findet man zahlreiche Ortsnamen Husy, die wie Hüsi ausgesprochen werden (OGS).
- Hüslenbach BE, zu Oberthal; Deutung =
- Hüslenen TG, zu Aadorf; Deutung = bei den kleinen Häusern, von 'zi den Husilinun' (Nyffenegger und Bandle).
- Hüsli AI, zu Oberegg; Deutung = beim kleinen Haus.
- Hüsli TG, zu Amriswil; historische Belege: Haüssli 1710; Häusli vor 1832; Deutung = Höfe bei einem kleinen Haus (Nyffenegger & Bandle).
- Hüswil LU, zu Zell; Deutung = ?.
- Hütte, Hütten, Hüttli usw.: Häufiger Orts- und Flurname in der deutschen Schweiz ohne BS, FR, VS, bedeutet stets einfaches Häuschen aus Holz.
- Hütten ZH, Bezirk Horgen; historische Belege: Huitten 1270, Hutton nach 1270, Hutten 1401; Deutung = bei den Hütten
- Hüttikerberg ZH Zu Otelfingen; Deutung = das Hüttikon auf dem Berg.
- Hüttikon ZH, Bezirk Dielsdorf; historische Belege: Huttinchova 883, Huitinkon 1217/22, Huttikon 1359, Hutikon 1372, Hütticken 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Hutto.
- Hüttlenen LU, zu Flühli; Deutung = bei den Hütten, von ahd. zi den Huttilinun.
- Hüttlingen TG, Bezirk Frauenfeld; historische Belege: Hutlingen 1336, Huttlingen 1337, 1360; Deutung = bei den Höfen der Leute des Huttilo (Nyffenegger & Bandle).
- Huttwil BE; historische Belege: Huttiwilare 841-72, Uttewilare 872, 1109; = 1. Weiler des Hutto (BENB II, 336, Grossenbacher, Künzler), 2. Weiler des Utto (Zinsli), 3. Weiler des Uoto (BENB I, 172).
- Hüttwilen TG, zu Steckborn; historische Belege: Hutewiler 1255, Hutiwiller 1256, Hiuttewiler 1262; = Weiler des Hutto (Nyffenegger & Bandle).
- Hutzikon ZH, zu Turbenthal; historische Belege: Uzzinghovun 837, Huzinghovan, Huzzinhovan 873, Hutzikon 1450, Hutzicken 1635; Hutzikon 1667; Deutung = bei den Höfen der Leute des Huzzo, Hutto (Kläui & Schobinger).
- Huwelgass OW, zu Kerns; Deutung = von Wurzelwerk naher Bäume überzogene Strasse, von mhd. huwelen (Hubschmied, Idiotikon II,1823), siehe auch Müller OW, Bd. 1, S 44! Hier hat der Huwel, Höiel, Uhu nichts zu suchen. Die Wortgleichheit ist reiner Zufall.
- Huwil LU, zu Römerswil; Deutung = ?
- Huzenwil TG, zu Aadorf; historische Belege: Muzinbrunne 1263, Muzenbrunne 1265, ze Mutzenbrunnen 1311, Ytzenbrunnen 1364, Utzenbrunnen 1366, Wutzenwyl 1494; Deutung = der Ortsname hat sich über die Jahrhunderte vielfältig verändert. Da keine älteren Belege vorliegen, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob hier ein Personenname wie Uzzo, Muzzo oder gar Huzzo vorliegt, denn das «m» könnte auch durch Agglutination von «zu dem» entstanden sein. Die Deutung lautet somit ursprünglich = beim Brunnen des Uzzo oder Muzzo, ab etwa 1494 wechselte das Bestimmungswort von Brunnen zu Wil. Alle anderen Abweichungen sind als unspezifisch zu betrachten (Nyffenegger & Bandle, OGS).